Sechs Schüler aus der fünften Klassen des Arnold-Gymnasiums in Neustadt bei Coburg drehen ein Stop-Motion-Movie mit "Löschi", dem Feuerwehrmaskottchen.
"Löschi", das Drachen-Maskottchen des Coburger Kreisfeuerwehrverbandes, hat nicht nur sein eigenes Büchlein, jetzt wird er sogar zum Filmstar. Zu verdanken hat dies die Figur einer Arbeitsgemeinschaft (AG) aus sechs Schülern der fünften Klasse in Arnold-Gymnasium, die aus der Geschichte vom "Löschi" einen Animationsfilm machen. Ende des Schuljahres soll er fertig sein, wobei AG-Leiterin Natalie Mann ihre Schützlinge ein bisschen bremsen muss: "Das ist ein sehr sportlicher Zeitplan."
Am Engagement von Julia-Andreea Balan, Leon Biebl, Constantin Raabs, Malte Hahn, Felix Mikhail und Leon Liebold wird das Projekt nicht scheitern. Auf die Frage nach der Dauer der Endfassung überschlagen sich die sechs Jungfilmemacher schier. "Dreieinhalb Minuten", "fünfzehn Minuten", "fünf Minuten", "zehn Minuten" - am Ende einigen sie sich darauf, dass man einfach mal schauen müsse. Jochen Dotterweich, Chef von "Nec-TV" und damit hautnah am Projekt dabei, ist beeindruckt: "Sie haben sich da jetzt ein halbes Jahr lang richtig reingebissen. Respekt!"
Dabei beginnt jetzt erst die heiße Phase. "Die Bastelei für die Figuren hat bis jetzt am längsten gedauert", erklärt Leon Liebold, wo der Teufel beim Stop-Motion-Movie rund um "Löschi" im Detail steckt. Für die Kulissen, den Zauberer Aquafax und den kleinen Drachen "Drako" (der am Ende zum guten "Löschi" wird) hat sich die AG alle zwei Wochen zwei Stunden getroffen. Doch das Basteln hat ein Ende, vergangene Woche wurde erstmals per I-Pad gefilmt: "Wir haben 38 Sekunden an einem Tag gemacht", sagt Constantin Raabs. Bei der kleinen Testvorführung mit Schulleiterin Ursula Kick-Bernklau entdecken die Trickfilmmacher aber schon wieder erste Schwächen. "Wir müssen schauen, dass die Schritte nicht zu groß werden - sonst schaut der Drache ja aus wie teleportiert", warnt Malte Hahn, Kameramann Felix Mikhail gefallen die wechselnden Lichtbedingungen nicht. "Ja, die sind nicht perfekt", stimmt ihm Leon Biebl zu.
Luftige Belohnung
Dass der "Löschi" nun auch zum Filmstar wird, hätte sich Kreisbrandmeister Manfred Lorenz nie im Leben vorstellen können. Lorenz kam gestern mit seinem Stellvertreter, Stefan Püls, extra nach Neustadt, um ein Versprechen aus den ersten Vorgesprächen mit den Schülern wahr zu machen: Wenn die Sache klappt, dürfen sie etwas erleben, was nicht jeder erlebt. "Mann, war das cool", sagte Leon Biebl, nachdem er mit der Neustadter Feuerwehr-Drehleiter einmal seine Schule von 30 Meter Höhe betrachten konnte. Leon hat zwar derzeit mit Feuerwehr noch nicht viel am Hut, aber das könne sich ja ändern, verspricht er.
Manfred Lorenz ist überzeugt, mit dem "Löschi"-Filmteam weitere Kandidaten für die Jugendfeuer entdeckt zu haben. "Natürlich", erklärt Stefan Püls auf Nachfrage von Ursula Kick-Bernklau zur Mädchenquote, "können auch Mädchen zur Jugendfeuerwehr". Die Quote von rund 25 Prozent junger Damen beim Nachwuchs lässt dann auch Julia-Andreea Balan noch einmal genau hinhören.
Wie der Trickfilm veröffentlich wird, ist noch nicht klar. Manfred Lorenz will ihn über einen QR-Code im neuen Feuerwehrmagazin veröffentlichen, die technischen Voraussetzungen dafür im Arnold-Gymnasium sind da, versichert Jochen Dotterweich: "Dank Nec-TV und der Stadtwerke haben wir eigene Server zur Verfügung. Youtube brauchen wir da nicht"
Ein Star m World Wide Web
Der stellvertretende Schulleiter würde aber sogar noch einen Schritt weiter gehen und eine "Löschi"-Postkarte zur Direktverlinkung gestalten - dann braucht es nicht mal mehr diesen gepixelten QR-Code, damit "Löschis" Geschichte auf dem Smartphone erscheint.