Neustadt, Sonneberg, Rödental: Im Shuttle-Bus zur Party

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Der Party-Express rollt weiter. Nächstes Ziel: Projekt X in Lichtenfels am 17. Januar. Foto: Imago
Der Party-Express rollt weiter. Nächstes Ziel: Projekt X in Lichtenfels am 17. Januar. Foto: Imago

Jugendliche dürfen weiter mit Sonderfahrten zu Veranstaltungen in der Region rechnen. Nach einer Testphase von zwei Jahren setzen Neustadt, Sonneberg und Rödental, das Projekt fort.

Zu seiner ersten Fahrt startete der so genannte Party-Express bereits am 6. Oktober 2012. Zwei Jahre sollte die Erprobungsphase dauern. Die Zeit ist um, die Bilanz positiv: Die Experimentierphase ist abgeschlossen, das Projekt hat sich bewährt und wird fortgeführt", sagte Neustadts Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD), gestern bei einer Pressekonferenz.

Die Große Kreisstadt hatte den Party Express auf Initiative des heutigen Kreisjugendbeauftragten Kanat Akin zum Laufen gebracht. Und da lag es aufgrund der zahlreichen Schüler am Arnold Gymnasium und der Realschule aus Rödental auf der Hand, dass sich die Nachbarkommune an dem Projekt beteiligt. "Es ist ein schönes Projekt, an dem wir uns gerne finanziell beteiligen. Denn so etwas kann sich ja nicht selbst tragen", sagte Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (FW).

Die gute Akzeptanz wurde durch die beiden weiterführenden Schulen garantiert, so dass das Angebot bis zu 55 Jugendliche pro Fahrt nutzten. "Die meisten Mitfahrer hatten wir letztes Jahr bei der Project X-Party, meistens waren es über 40", erläuterte Detlef Heerlein, der für die Organisation verantwortlich zeichnet. Etwas mehr als die Hälfte der Fahrgäste sind unter 18."

So nahm der Party-Express bei 13 Fahrten bislang insgesamt 359 Jugendliche mit. Die Mitfahrklientel hat sich ausgeweitet. So freut sich Kanat Akin, dass "neben Rödentalern auch Coburger und Sonneberger mitfahren."
Für Frank Rebhan gibt es zwei wichtige Gründe für die Einrichtung: "Zum einen ist es für unter 18-jährige schwierig, von einem Event wieder nach Hause zu kommen, denn da fahren oft keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr. Zum anderen gibt es immer wieder die so genannten Disco-Unfälle und mit dem Bustransfer kann man da ein Stück weit entgegenwirken."

Ein weiterer wichtiger Punkt der Fortführung ist es für den Oberbürgermeister, dass die Fahrten bislang völlig problemlos abliefen. "Also auch in Sachen Alkohol oder Drogen waren keine Ausfälle zu beklagen", ergänzte Heerlein und betont: "Die Rückmeldungen waren von den Jugendlichen bis zum Busfahrer durchweg positiv."
Wichtig ist für alle Beteiligten, dass "die Jugendlichen selbst bestimmen sollen, wohin sie fahren", sagte Steiner "also zuerst kommt da ein Angebot und wir organisieren dann die Fahrt." Allerdings, und das betonen Rebhan, Steiner und Co. auch: "Nichts ist hier in Stein gemeißelt. Wenn beispielsweise die Nachfrage ausbleibt, dann wird das Projekt kurzerhand wieder eingestellt."

Neu im Programm und wohl als Dauerbrenner einmal im Monat zur Disposition steht die Fahrt in die Disco "Club Sugar" nach Sonneberg. "Die ist momentan in und solange wir Buchungszahlen haben, lassen wir die Fahrt so laufen", sagt Akin dazu und weist auf einen weiteren Vorteil hin: "Das kostet von Rödental beispielsweise fünf Euro, die es als Gutschein in der Disco vom Betreiber wieder zurückgibt."

Die Organisatoren sind lernwillig: "Wir haben auf Anregung des P-Seminars am Arnold Gymnasiums nur noch eine Buchungsbestätigung am Laufen, die sofort raus geht", sagt Heerlein. Zudem verteilen die Schulsprecher Clemens Bauer und Serkan Yetiskin Flyer und rühren die Werbetrommel für das Projekt. "Schließlich werden wir auch kleinere Busse einsetzen, wenn weniger Nachfrage herrscht", ergänzt Heerlein.
Die Jugendbeauftragte der Stadt Rödental, Jutta Franz: "Wir sind sehr flexibel, können und müssen kurzfristig reagieren, da bei den Jugendlichen lange Vorplanungen nicht akzeptabel sind. Immerhin kommt ein Drittel der Busfahrer aus Rödental."

Mit im Boot ist natürlich das Busunternehmen OVG Sonneberg als verlässlicher Partner, was Rebhan zu schätzen weiß. Am kommenden Event, dem "Projekt X" in Lichtenfels, zeigt Heerlein den Mehrwert auf: "Der normale Eintritt kostet zehn Euro. Das Ticket einschließlich Fahrt dagegen nur elf Euro. Ein weiterer Vorteil ist es, dass man sich nicht anstellen muss zum Eintrittskartenkauf und man eine Kartengarantie hat, da letztes Jahr die Veranstaltung ausverkauft war."

Das Beispiel macht unterdessen offenbar Schule: "Es gibt Kommunen im Landkreis, die ebenfalls so einen Party-Express ins Leben rufen wollen", sagte Akin. Abschließend meinten Rebhan und Steiner: "Der Party-Express ist doch ein Beweis, wie wir als Kommunen zusammen arbeiten und dafür, dass das Kirchturmdenken passé ist."