Welche Auswirkungen ein Aufruf des Vereins "Eltern stehen auf" am Samstag vor dem Rathaus in Neustadt hatte.
Gut zwei Dutzend Teilnehmer fand ein Aufruf des Vereins "Eltern stehen auf" am Samstag in Neustadt. Kinderschuhe vor Rathäusern sollten deutschlandweit darauf aufmerksam machen, dass Kinder besonders unter den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie leiden.
Kritik an Kontaktverboten
Viele der Teilnehmer sind nicht Mitglied des Vereins, wollen aber dessen Anliegen unterstützen. "Lasst unsere Kinder einfach Kinder sein", steht auf einigen der Plakate, die die Eltern mitgebracht haben. Gemeint sind Vorgaben wie etwa Kontaktverbote zu anderen Kindern oder den eigenen Großeltern, Maskenpflicht für Kinder und Schließung von Kitas und Schulen.
Der Ruf nach der Rückkehr zum Präsenzunterricht kommt längst auch aus den Schulen und Elternbeiräten. Im Gespräch mit den Teilnehmern in Neustadt zeigt sich, dass viele hinter einem großen Teil der Einschränkungen stehen, sogar noch strengere Auflagen akzeptieren würden, um die Pandemie schneller zu überwinden.
Doch alle befürchten nachhaltig negative Auswirkungen auf die Psyche ihrer Kinder, wenn diese Einschränkungen unterworfen werden, wie Kontaktverboten oder einer Maskenpflicht.
"Es wurde doch immer wieder erklärt, dass Kinder kaum gefährdet sind und dass sie nicht zum Infektionsgeschehen beitragen", nennt eine Teilnehmerin den Grund, warum sie gekommen ist, um die Aktion vor dem Rathaus in Neustadt zu unterstützen.
"Eltern stehen auf" wurde im vergangenen Jahr gegründet und ist als Verein eingetragen, der laut seiner Internetseite inzwischen rund 30000 Mitglieder hat. Mit Infoständen, Flyern und Aktionen - auch bei Großdemos gegen die Coronamaßnahmen - wirbt der Verein für seine Anliegen und um Spenden. Als Partnerorganisationen nennt die Homepage unter anderem "Kinder für Weltfrieden", "Mindpeace.EU" "Maskforce" oder "Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie" (MWGFD). Eine Verbindung zu der umstrittenen Bewegung "Querdenken" findet sich dort nicht.
Wurfzettelaktion
Übrigens: Mit Wurfzettelaktionen hatte sich der Verein "Eltern stehen auf" im Dezember vergangenen Jahres auch in Teilen von Coburg um Aufmerksamkeit geworben.