Die Stadtverwaltung sagt Hundehaufen den Kampf an. Hinweisschilder appellieren an die Besitzer, nicht an die Hunde.
"Es sind nicht DIE Hundebesitzer, es sind manche Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Hunde nicht weg machen", stellt Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) klar. Hundehaufen in der Stadt sind ein Ärgernis. Gleichwohl das Problem an einigen Stellen inzwischen kleiner geworden ist, gibt es noch Orte im Stadtgebiet an denen es Bürgern und Verwaltung gewaltig stinkt. Das soll nun anders werden.
Mit einer neuen Beschilderung hofft Rebhan die Einsicht von Kotsündern zu verbessern. "Wir wollten bewusst nicht das klassische Schild, auf dem ein Hund zu sehen ist, der sein Geschäft verrichtet und durchgestrichen wurde", sagt der Oberbürgermeister. Die Schilder, die jetzt kreiert wurden, zeigen daher einen Menschen, der sich nach dem Häufchen bückt.
Um es aufzunehmen, braucht Herrchen eine Tüte. "Kotbeutel kosten nur ein paar Cent. Wer mit seinem Hund raus geht, kann die einfach dabei haben", steht auch für Matthias Knauer fest. Er ist Vorsitzender des Vereins für Gebrauchshunde in Neustadt (VfG). Bei der Ausbildung auf dem Vereinsgelände an der Krämere werde den Hundehaltern stets auch ans Herz gelegt, darauf zu achten, dass sie die Kothäufchen ihrer Lieblinge beseitigen. "Hundehaufen in der Stadt ziehen den Ärger auf alle Hundebesitzer, nicht nur auf die, die die Probleme verursachen", weiß Knauer.
Hohe Bußgelder möglich
Wer erwischt wird, kann übrigens empfindlich bestraft werden. "Das Bußgeld kann bis zu 500 Euro betragen", erklärt Detlef Heerlein vom Ordnungsamt der Stadt. Das werde sicher nicht bei einem "Ersttäter" verhängt, schon gar nicht, wenn sich der Erwischte einsichtig zeigt und nach Ermahnung das Häufchen mitnimmt. Aber Anfangsbußgelder von 35 oder 40 Euro können eben rasch gesteigert werden, wenn jemand immer wieder auffällt und sich als unbelehrbar erweist.
Im Jahr 2016 waren in Neustadt 1103 Hunde gemeldet. Die Mitarbeiter des Bauhofs sind froh, dass sich die allermeisten davon in den Händen von vernünftigen Besitzern befinden, die zur Sauberkeit der Straßen beitragen. "Aber es bleibt immer noch genug übrig, und das ist eine Zumutung für die Mitarbeiter, die die Grünanlagen pflegen", betont Bauhofleiter Gerhard Reh.
Sieben Spender aufgestellt
Die dafür nötigen Tüten gibt es für wenige Cent im Supermarkt oder Tierfachhandel. Außerdem stellt die Stadt an sieben Stellen in entsprechenden Spendern Beutel bereit. Die gibt es am Arnoldplatz, am Schützenplatz, am Parkplatz FZP Am Moos, am Radweg in der Eisfelder Straße in Richtung Meilschnitz, am Radweg in den Rödenauen in Wildenheid, am Siemensring in Haarbrücken und an der Thanner Allee. Die Tüten aus den Spendern sind übrigens nicht gedacht, damit sie Hundebesitzer auf Vorrat mitnehmen. Sie dienen für den Fall, dass jemand seine eigenen Tüten vergessen hat, oder mal eine mehr braucht als erwartet. Die gefüllten Tüten am Wegrand liegen zu lassen, ist nicht der Sinn der Sache. Sie sind nicht weniger ärgerlich als die Kothaufen selbst und gehören daher in den nächsten Mülleimer. "Wir hoffen auf eine verbesserte Situation in 2017 und freuen uns über jeden Hundehalter, der sich an die Spielregeln hält, damit Hunde auch künftig gern gesehen sind in Neustadt", sagt Oberbürgermeister Frank Rebhan.