Die Deutsche Bahn will einen Bahnsteig auf dem Coburger Bahnhof verlängern. Das lässt hoffen, denn so könnten dort einmal zwei ICE gleichzeitig halten.
Da war selbst Stadtbauamtsleiter Karl Baier baff: "Das habe ich bisher noch nicht erlebt. Die Bahn ist auf etwas eingegangen, was wir gefordert haben." Die Forderung der Stadt Coburg, den Doppelbahnsteig der Gleise 2 und 3 auf dem Coburger Bahnhof auf die ICE-taugliche Länge von 405 Meter auszubauen, hatte die Bahn bisher immer abgelehnt. In den Planungen zur ICE-Einschleifungsstrecke war lediglich der Ausbau der Bahnsteigkante von Gleis 3 auf die erforderliche Länge vorgesehen. Nun soll zusätzlich auch der Bahnsteig an Gleis 2 auf 405 Meter verlängert werden. Das gab Baier gestern in der Sitzung des Bau- und Umweltsenats bekannt.
Die DB Netz AG wolle beim Eisenbahnbundesamt die entsprechende Änderung der bereits erteilten Plangenehmigung beantragen, berichtete Baier und mutmaßte: "Vielleicht liegt das ja an unserem Schreiben vom Mai 2014." Damals hatte die Stadt "ziemlich drastisch", so Baier, an die Bahn geschrieben, dass deren Planungen überhaupt nicht den Vorstellungen der Stadt entsprächen. Das betraf nicht nur die Gleisverlängerung, sondern auch zu enge Aufzüge, gefährliche Bahnsteigkanten, die Überdachung und noch einige Punkte mehr.
Gefährliche Kanten
Nach den Unterlagen, die die Bahn seinerzeit zur Verfügung gestellt hatte, sollte der ICE später einmal auf Gleis 3 halten. Der Doppelbahnsteig 2/3 müsste dafür von 205 auf 405 Meter verlängert werden. Nach den damaligen Planungen der Bahn sollte der Bahnsteig aber nur auf jener Hälfte verlängert werden, die der ICE anfährt, also an Gleis 3. Die andere Seite, an Gleis 2, sollte 205 Meter lang bleiben. "Da sind dann zwei Ecken drin, an denen man leicht abstürzen kann", hatte Baier damals kritisiert. Eine Absicherung an dieser Stelle schien nicht vorgesehen zu sein. Der Bauamtsleiter hatte damals hinter dieser Maßnahme eine ganz bestimmte Taktik der Bahn vermutet: Gibt es nur einen einzigen Bahnsteig, der die erforderliche Länge hat, kann Coburg auch nie von mehreren ICE gleichzeitig angefahren werden.
Als Antwort auf das jüngste Zugeständnis habe man sich natürlich bedankt und die Bahn dann auch gleich daran erinnert, dass der verlängerte Bahnsteig selbstverständlich auch überdacht werden müsse, so Karl Baier. Die historische Überdachung auf dem Bahnhof steht unter Denkmalschutz.
Trotzdem nur "zweite Klasse"
Selbst wenn die Bahn nun der Stadt entgegenkomme, bleibe der Bahnhof doch "zweite Klasse", sagte Senatsmitglied Wolfgang Weiß (Grüne). Denn bei anderen Punkten wie der Barrierefreiheit bessere die Bahn nicht nach.
Max Beyersdorf (CSU) wollte wissen, ob vielleicht auch in Sachen Bahnhofshalle noch "Zeichen und Wunder" geschehen und diese modernisiert werde. Doch hier musste ihn Baier enttäuschen: "Die Bahnhofshalle hat mit dem Verkehrsprojekt nichts zu tun." Deshalb sei auch nicht zu erwarten, dass sich am Zustand der Halle etwas ändere. "Aber wir fordern in jedem Quartal nach."
Zur angespannten Parksituation im Bahnhofsviertel berichtete Baier, ein Planungsbüro überprüfe zur Zeit die Möglichkeit, eine vor langer Zeit geschlossene Treppe wieder zu öffnen, die in die bestehende Fußgängerunterführung mündet. Damit könnte man eine Fläche zwischen den Bahnanlagen und der Stadtautobahn erschließen, die Platz für 100 bis 150 Stellplätze bietet.
wusste gar nicht, dass die Einschleifung und Tunneldurchfahrt zweigleisig ausgebaut ist. Sind die Gleise wohl übereinander angelegt? Mit der Technik im Bahnhofsbereich Coburg haben Sie sicherlich recht, doch wie steht es mit Creidlitz, mit der Beseitigung der schienengleichen Bahnübergänge bis Dörfles Esbach? SOLL bedeutet doch: "es wäre schön wenn", übrigens gibt es ja noch ein paar Übergänge mehr, die bei einem Systemhalt in Coburg dann von 60 Minuten ca 35 Minuten für den Kraftfahrer nicht zu passieren wären. Na, und wenn im Bahnhof Creidlitz die äußere Weiche schon bei den niedrigen Temperaturen dieses Winters ihren Geist aufgibt und Zugausfälle verursacht, wie soll das dann funktionieren, wenn noch mehr Züge die Strecke befahren. Ich glaube nicht, dass die Bahn dafür Geld ausgeben wird, Ihren Wunschtraum zu verwirklichen und die Gemeinden bzw. die Stadt Geld dafür hat, die Bahnübergänge zu beseitigen (1/3 Anteil) dürfte bei der heutigen Finanzlage stark bezweifelt werden.
Also ich empfinde ein ESTW aus dem Jahre 2008 als ziemlich neu.
Die komplette Strecke ist mit PZB90 und KS-Lichtsignalen ausgestattet. Moderner wäre nur noch ETCS Level 2, welches aber an den derzeit auf der Strecke eingesetzten Fahrzeuge scheitern würde. (BR 650 und 442 haben kein ETCS)
Die genannte Eingleisigkeit beschränkt sich auf den Abschnitt Coburg PBF-Abzweigung Dörfles. (Coburg PBF-Abzweigung Niederfüllbach SOLL komplett 2-gleisig werden)
Aufgrund dieses kurzen Abschnitts ließe sich hier ein 2-Stunden-ICE Takt locker eintakten.
Die Tage der Bahnübergänge sind auch bereits angezählt (Unterführung Creidlitz, Unterführung Finanzamt)
Man kann trefflich über die Sinnhaftigkeit eines ICE-Systemhaltes diskutieren. (Ich persönlich halte Coburg für einen Systemhalt zu klein und unbedeutend). An der Streckenausrüstung scheitert es aber ganz sicher nicht. Die ist vom Feinsten
Fakt ist doch, dass die damaligen verantwortlichen Politiker eine Neubaustrecke durch Coburg unbedingt verhindern wollten. Jetzt soll es aber umgekehrt sein, doch die technischen Voraussetzungen sind halt jetzt mal nicht mehr gegeben.
Wie soll das gehen mit dem Taktverkehr auf einer eingleisigen, mit zahlreichen schienengleichen Bahnübergängen versehenen und mit Uralttechnik ausgestatteten Strecke ? Haben sich das die lauthals tönenden Mandatsträger von heute schon einmal überlegt ? Auf eine Nachrüstung hofft man wohl vergebens, wenn Bahnsteigausbau und Parkplatzbeschaffung schon solche Schwierigkeiten bereiten.
schon welche, aller Wahrscheinlichkeit nach aber nur defekte ICE-Züge. Irgendwo müssen die ja hin, warum nicht in die gefühlte Großstadt Coburg.
ein defekter ICE in Coburg liegen bleibt, ist es gut, dass Coburg dann über zwei entsprechend ausgebaute Bahnsteige/Gleise verfügen wird. Denn dann kann immer noch ein weiterer ICE fahrplanmäßig halten.