Mrs. Cole Porter in Coburg - ein glänzendes Leben im Schatten

1 Min
Kristin Schulze als Cole Porters Ehefrau in dem Musical "Alles Liebe, Linda".Foto: Annemone Taake
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Kristin Schulze als Cole Porters Ehefrau in dem Musical "Alles Liebe, Linda".Foto: Annemone Taake
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Kristin Schulze als Cole Porters Ehefrau in dem Musical "Alles Liebe, Linda".Foto: Annemone Taake
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Kristin Schulze als Cole Porters Ehefrau in dem Musical "Alles Liebe, Linda".Foto: Annemone Taake
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Kristin Schulze als Cole Porters Ehefrau in dem Musical "Alles Liebe, Linda".Foto: Annemone Taake
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Wie das Leben von Cole Porters Ehefrau Linda in Coburg zum spannenden Kammer-Musical im Theater in der Reithalle wird.

Sie stand als mondäne Salonkönigin im Licht der Öffentlichkeit und führte doch ein Leben im Schatten. Ein Leben im Schatten ihres Ehemanns. Denn ihr Ehemann war: Cole Porter. Wer aber war Linda Lee Thomas? Diese Frage bringt das Musical "Alles Liebe, Linda" auf die Bühne der Coburger Reithalle. Wie lebte es sich mehr als drei Jahrzehnte an der Seite des gefeierten Komponisten Cole Porter, der mit über 40 Musicals weltweit Erfolge feierte?

Private Schicksalsschläge

Ein Pianist und eine singende Schauspielerin, einige wenige klug ausgewählte Requisiten - mehr braucht es eigentlich nicht, um das Leben der Linda Lee Thomas in der Coburger Reithalle in knapp eineinhalb Stunden auf sehr intensive Weise lebendig werden zu lassen. Glanz und heimliches Elend, Zuneigung und Streit, rauschende Erfolge im Scheinwerferlicht und private Schicksalsschläge begegnen sich in einem Leben voller Kontraste. Und natürlich stammt der Soundtrack dieses Lebens nicht von der Titelheldin - sondern von Cole Porter.

Hit reiht sich an Hit in diesem Musical von Stevie Holland und Gary William Friedman, das zwischen "I love Paris" und "Night and Day" dennoch weit mehr ist als eine szenische Cole-Porter-Hit-Parade. Das liegt an der ebenso präzisen wie unspektakulär klugen Inszenierung der jungen Regisseurin Clara Kalus, die bei ihrem Coburg-Debüt sensibles Einfühlungsvermögen beweist und illusionslos, aber ohne Zynismus hinter die Kulissen den schönen Scheins blickt.

Sie führt ganz ohne moralisierenden Gestus vor Augen, wie sich äußerer Erfolg und stille Verzweiflung begegnen können. Wie nahe sich Gemeinsamkeit und Einsamkeit sein können - nur wenige Buchstaben voneinander entfernt. Das Spiel mit Buchstaben, aus denen sich immer wieder neue Schlüsselworte formen lassen, gehört zu den vielen einleuchtenden Einfällen dieses Abends.

Der Fantasie Räume schaffen

Wie sich mit strikt reduziertem äußeren Aufwand und raffiniert eingesetzten Projektionen (Video: Katarina Eckold) faszinierend wandelbare Räume der Fantasie schaffen lassen, beweist Mechthild Feuerstein mit ihrer Ausstattung.

Ein schillerndes Leben zwischen Glanz und Elend in einen bewegenden Theaterabend zu verwandeln ist eine heikle Herausforderung.

Unverwechselbarer Tonfall

In der Coburger Reithalle gelingt diese Verwandlung vor allem deswegen scheinbar ganz selbstverständlich, weil die Schauspielerin und Sängerin Kristin Schulze die Figur der Linda Lee Thomas auf sehr intensive Weise mit Bühnenleben erfüllt.

Sie lässt scheinbar ganz selbstverständlich nachvollziehbar werden, wie spannend, vor allem aber wie anstrengend dieses Leben zwischen Öffentlichkeit und privaten Dramen gewesen sein muss. Musikalisch geraten ihr nicht zuletzt die leisen Momente besonders eindringlich. Dazu trifft Nathan Harris am Flügel mit geradezu beiläufiger Stilsicherheit Cole Porters unverwechselbaren Tonfall. Ausdauernder Beifall in der nach der 75-Prozent-Regel fast ausverkauften Reithalle.

Musical-Tipp

"Alles Liebe, Linda" Das Leben der Mrs. Cole Porter - Musical von Stevie Holland und Gary William Friedman, Musik und Liedtexte von Cole Porter, Deutsch von Boris Priebe

Mit: Kristin Schulze.

Musikalische Leitung: Nathan Harris

Regie: Clara Kalus

Ausstattung: Mechthild Feuerstein

13., 15., 25., 26. Februar, 20 Uhr, 27. Februar, 18 Uhr, Theater in der Reithalle Coburg - Tickets und Infos www.landestheater-coburg.de