Die erste Linde erhielt ihren Stand- und Wuchsort vor der Hypovereinsbank. Foto: Manja von Nida
Richard Peschel zeigt, wie Silberlinden aussehen, die eines Tages das Herzstück der bayerischen Puppenstadt Neustadt, den herrlichen Marktplatz, mit ihren Kronen schmücken werden, im Spätsommer mit gelblichen Blüten und im Herbst mit gelbem Farbenschmuck. Foto: Manja von Nida
Bis zu 200 Jahre kann die Silberlinde alt werden und eine Höhe von 20 bis 25 Metern erreichen. Ihre kegelförmige Krone wird eine Breite von 12 bis 18 Metern erreichen. "Das werden echte Hingucker in Neustadts guter Stube",, ist Richard Peschel sicher. Foto: Manja von Nida
Dieses Mal rollte der Bagger nicht auf den Neustadter Marktplatz, um etwas abzureißen. Die Krönung der Umgestaltung sind die Bäume.
Es sei nicht das erste sichtbare Zeichen der Veränderung, jedoch auch ein wichtiges. "Mit der Begrünung des Marktplatzes ist es heute ein ganz besonderer Tag für unsere Stadt Neustadt", sagte Dritte Bürgermeisterin Elke Protzmann (FW) bei der Baumpflanzung am Freitag.
Die Umgestaltung des Neustadter Marktplatzes nimmt damit sichtbare Formen an: Zwischen den schicken Grautönen des Granits der Pflastersteine und Bodenplatten schmücken nun acht Silberlinden den bereits fertiggestellten Parkplatz zwischen der Hypovereinsbank und der Sparkasse.
"Wir wollen den Marktplatz ja liebenswert gestalten und auch für die künftige Nutzung eine Atmosphäre schaffen", erklärte Protzmann. Wenn die Silberlinden angewachsen seien, es im Sommer schön grüne und blühe, dann könne der Marktplatz durchaus auch als Biergarten genutzt werden. Die Bäume hätten eine wunderschöne Krone. "Wir haben Kinderfest, Marktfest, Weihnachtsmarkt - mit der Bepflanzung und den Bäumen zusammen kann das besondere Atmosphäre schaffen", begeisterte sich die Bürgermeisterin. Das sei auch Plan und Gedanke gewesen, als es um die multifunktionale Nutzung des Marktplatzes ging, sagte Protzmann.
Ein Projekt für Generationen
Freilich seien es junge Bäume. "Das ist ja ein Projekt, das mehr als eine Generation halten muss", erinnerte Protzmann. Silberlinden seien typische Stadtbäume, die gegen Abgase und alles, was mit Verkehr zu tun habe, gewappnet seien. Schließlich würden die Parkplätze erhalten bleiben. Ende Juni wäre eventuell das Parken hier dann wieder möglich. "Das Landschaftsarchitekturbüro Rainer Schmidt ist der Planer, und Stephan Huber trägt hier die Leitung der Landschaftsplanung", informierte Bauamtsrat Richard Peschel.
Spezielle Baufahrzeuge halfen, die stattlichen Bäume in die bereits vorbereiteten Pflanzlöcher zu setzen. Eine Baumpflanzung im öffentlichen Raum ist ein professionell geplantes und durchgeführtes Unternehmen. "Neben etlichen Kabeln und Belüftung stecken ebenso Entwässerungsrohre in der Erde. Von einer Pumpenkammer aus werden die Bäume per Druck bewässert. Durch ein Rohrleitungssystem erhält jeder Baum gezielt seine Wasserversorgung", erklärte Stephan Huber. Spanngurtsysteme verbänden die Baumwurzeln mit einem Stahlgerüst, das Ganze dürfe in den ersten zwei, drei Jahren nicht bewegt werden.
"Es dauert zwei bis drei Jahre, bis die Silberlinden hier dann zuhause sind", sagte Hübner. "Noch stehen wir hier ja noch auf einer Baustelle, aber wir sind natürlich in vielen Teilen schon sehr, sehr weit", merkte Peschel an.
Die Freigabe für Fußgänger könnte noch bis in den Juli andauern. "Es läuft alles bestens, der Zeitplan wird gehalten, das Ding wird im Herbst dieses Jahres fertig sein", zeigte sich Richard Peschel jedoch zuversichtlich.