Mit 22 Jahren in den Kreistag

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Mit 22 Jahren ist Viktoria Lauterbach das jüngste Mitglied des Kreistags Coburg.
Mit 22 Jahren ist Viktoria Lauterbach das jüngste Mitglied des Kreistags Coburg.
Cindy Dötschel

Im Februar wurde Viktoria Lauterbach als jüngstes Kreistagsmitglied vereidigt. In den kommenden fünf Jahren wird sie die Fraktion der Grünen unterstützen.

Mit 22 Jahren ist Viktoria Lauterbach das jüngste Mitglied des Kreistags. Als Nachrückerin für die verstorbene Gabi Jahn wurde sie im Februar vereidigt. Seitdem unterstützt sie die Fraktion der Grünen. Im Gespräch mit dem Coburger Tageblatt spricht die Hassenbergerin unter anderem darüber, was Kommunalpolitik für sie bedeutet und wie sie sich in den Kreistag einbringt.

Frau Lauterbach, mussten Sie lange darüber nachdenken, ob Sie die nachträgliche Wahl zur Kreisrätin annehmen?

Viktoria Lauterbach: Weil ich im letzten Jahr bei der Kreistagswahl auf der Liste der Grünen stand, hatte ich mich bereits mit der Möglichkeit, in den Kreistag zu kommen, auseinandergesetzt. Als der Brief vom Landratsamt kam, musste ich deshalb nicht lange überlegen und habe zugestimmt. Am 25. Februar wurde ich dann vereidigt.

In Ihrem Alter engagieren sich nur die Wenigsten politisch. Woher kommt Ihr Interesse für Politik?

Einerseits bin ich, vor allem durch das Engagement meines Vaters, in einer sehr politischen Familie aufgewachsen und habe von klein auf alles mitbekommen.

Andererseits finde ich es auch ziemlich wichtig, dass man sich engagiert. Es geht ja schließlich um unsere Zukunft und man sollte sich schon überlegen, ob man mitbestimmen möchte oder alles so weiterlaufen lässt wie bisher.

Und inwiefern denken Sie, das auf kommunalpolitischer Ebene umsetzen zu können?

Als Kreisrätin möchte ich mich für die Themen einsetzen, die im Landkreis von Bedeutung sind. Es ist wichtig, ein Ansprechpartner für die Menschen zu sein, die hier leben. So können wir miteinander ins Gespräch kommen und dann etwas bewirken.

Im letzten Monat waren einige Sitzungen. Wie haben Sie diese erlebt?

Ich habe bereits an einer Kreistagssitzung in der Göbelhalle, einer Sitzung des Sportbeirats und ein paar Fraktionssitzungen teilgenommen. Bei der Sitzung in der Göbelhalle wurde ich auch vereidigt. Die Sitzungen waren in Präsenz. Persönliche Gespräche mit den anderen Kreistagsmitgliedern waren wegen den Corona-Regeln kaum möglich. Und die Maskenpflicht macht es für mich deutlich schwerer, mir alle Gesichter zu merken. Aber das wird sich im Laufe der Zeit bestimmt regeln, die Wahlperiode dauert schließlich noch fünf Jahre.

Welche Aufgaben umfasst Ihre neue Tätigkeit als Kreisrätin?

Ich nehme an den Sitzungen des Kreistags teil und bin Mitglied im Sportbeirat, der sich viermal pro Jahr trifft. Außerdem bin ich stellvertretendes Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, im Bauausschuss, im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität, im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Senioren und im ÖPNV-Beirat. Für mich ist das eine gute Möglichkeit, mich langsam an die Aufgabe anzunähern. Und mir bleibt so genug Zeit, um mich auf mein Duales Studium im Fach Automatisierung und Robotik zu konzentrieren.

Denken Sie, dass Sie durch Ihr junges Alter frischen Wind in den Kreistag bringen können?

Politik funktioniert nur gemeinsam. In unseren Fraktionssitzungen kann ich meine Ansichten und Meinungen mit den sechs anderen Fraktionsmitgliedern diskutieren. So können diese dann auch in den Kreistagssitzungen eingebracht werden. Dadurch, dass ich jünger bin, habe ich zu einigen Themen mit Sicherheit eine andere Ansicht.

Gibt es ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Als Fraktionsmitglied der Grünen liegen mir die Umwelt und der Naturschutz am Herzen. Gerade wird zum Beispiel der Schienenlückenschluss zwischen Coburg und Südthüringen diskutiert. Das Projekt dient der Sicherung und dem Ausbau des ICE-Halts in Coburg. Ziel ist es, den öffentlichen Schienen-Personen-Nahverkehr zu verbessern. Das halte ich für eine gute Sache. Wenn das Angebot angenommen wird, fahren weniger Autos auf der Straße.

Die Fragen stellte Cindy Dötschel.