Mehr als ein Café am Goldbergsee in Coburg

1 Min
Die Entwürfe von Renee Lorenz bieten reichlich Spielraum - auch für größere Veranstaltungen.
Die Entwürfe von Renee Lorenz bieten reichlich Spielraum - auch für größere Veranstaltungen.
 
 
 
 
 

Im Oktober wird es eine Ausschreibung für die Gastronomie geben - ob die Pläne des Wettbewerbssiegers übernommen werden, ist wohl eine Frage des Preises...

Die Gedanken sind frei - ebenso wie der Blick auf die Veste Coburg und Schloss Callenberg. Renee Lorenz ließ sich davon inspirieren. Der Architekt aus Grub am Forst gewann 2008 den von der Stadt ausgelobten Gestaltungswettbewerb zum Goldbergsee zusammen mit den Landschaftsarchitekten Droll und Lauenstein aus Coburg.

Seither liegen die Pläne auf Eis. Bisher hat sich noch kein Investor gefunden, der seine Ideen verwirklichen und dort ein Café und einen Aussichtsturm bauen will. "Das muss ein Investor auch nicht", sagt Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber. Wer den Wettbewerb gewinnt, kann nicht unbedingt damit rechnen, dass seine Entwürfe so auch umgesetzt werden. Es wäre zu schön, um wahr sein, meint die Bau-Bürgermeisterin, ist jedoch realistisch genug abzuwarten, ob sich überhaupt ein Betreiber findet. Wer weiß, was es dann für neue Vorstellungen gibt.

Für Birgit Weber steht jetzt erst mal fest, dass etwas passieren muss. Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt, dem Grund und Boden am Goldbergsee gehört, hat sie bereits geführt. Im Oktober soll es eine Ausschreibung geben. Nach ihren Vorstellungen soll es schon was Schönes sein, was da entsteht - schließlich handelt es sich bei dem Naherholungsgebiet um ein sehr sensibles Terrain, das immer besser von den Bürgern angenommen wird. Der Leiter des Stadtplanungsamtes Karl Baier habe bereits die Ausschreibungsrichtlinien zusammen gestellt, verrät Weber.

Eine erste Ausschreibung vor ein paar Jahren verlief im Sande, da sich damals niemand darauf gemeldet hätte, sagt Weber, die jetzt, ganz zuversichtlich, in eine neue Runde gehen will.

Renee Lorenz hält schon seit einiger Zeit Augen und Ohren offen, was einen interessierten Bewerber betrifft, sucht selbst jedoch nicht aktiv. Ihm ist klar, dass seine Entwürfe niemanden verpflichten. Dennoch wünscht er sich, dass alles, was am Goldbergsee entsteht, eine gesunde Einheit miteinander und zur Natur bildet. Deshalb habe er beispielsweise runde Elemente gewählt, die zueinander passen und einen gewissen Wiedererkennungswert haben. "Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre einfach was hinzustellen, damit was dort steht - womöglich ein Kiosk mit Eisfähnchen", sagt Lorenz.

Der Architekt und Ideenvorreiter aus Grub könnte sich vorstellen, dass gerade die Nähe zu Schloss Callenberg einen großen Mehrwert darstellt. "Wer auf Schloss Callenberg heiratet, könnte mit der Hochzeitsgesellschaft am See feiern, wenn es ausreichend Platz dafür gebe", bringt er seine Vorstellung auf den Punkt. Seminarräume, die von Firmen angemietet oder für Veranstaltungen gebucht werden könnten, würden eine Auslastung über den Sommer hinaus garantieren, meint Lorenz und schafft damit Anreize für mögliche Investoren.