Masken-Nachschub ist geordert

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Masken nähen in der Schneiderei des Coburger Landestheaters. Der Klinikkonzern Regiomed nutzt diese Masken für das Personal in der Verwaltung. Foto: Matthias Hoch
Masken nähen in der Schneiderei des Coburger Landestheaters. Der Klinikkonzern Regiomed nutzt diese Masken für das Personal in der Verwaltung. Foto: Matthias Hoch

Noch steigen die Fallzahlen nur langsam, und die Verantwortlichen bei Regiomed hoffen, dass die Schutzmaßnahmen beim Personal Ausfälle verhindern.

"Derzeit haben wir das Gefühl, dass wir eine gut beherrschbare, wenn auch stetige Zunahme bei den Patienten haben." Alexander Schmidtke, Hauptgeschäftsführer des kommunalen Klinikkonzerns Regiomed, spricht über die mit Sars-CoV-2 infizierten Patienten, die Corona-Kranken. Noch, sagt er, reichen die Kapazitäten in den Regiomedhäusern für deren Versorgung aus.

In Lichtenfels ist ein Patient gestorben, der im dortigen Klinikum behandelt wurde. Geschäftsführer Robert Wieland bestätigt den Todesfall. Weitere Auskünfte gibt es nicht: Da stehen Datenschutz und Schweigepflicht entgegen, außerdem ist mit den Landratsämtern vereinbart, dass Regiomed keine Krankenzahlen nennt.

Im Landkreis Coburg waren es am Dienstag 54 Infizierte, in der Stadt 24. 117 Menschen befinden sich in Quarantäne. Auch Regiomed-Mitarbeiter haben sich schon angesteckt, sagt Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke. Aber: Sie haben sich nicht am Arbeitsplatz infiziert. "Das geschah alles im privaten Umfeld", betont Schmidtke. Weil inzwischen alle Regiomed-Beschäftigten während der Arbeitszeit Mund- und Nasenschutz tragen und strenge Hygiene-Regeln gelten, habe auch noch kein Mitarbeiter in Quarantäne gemusst, sagt der Hauptgeschäftsführer. Ob Quarantäne oder nicht, entscheiden die zuständigen Gesundheitsämter. "Auch in der Corona-Krise müssen wir die Krankenversorgung in der Region sicherstellen", sagt Schmidtke. "Deshalb ist der Schutz der Mitarbeiter wichtig."

Für die normale Arbeit genügen die medizinischen Mund- und Nasenschutzmasken aus Stoff. Lediglich im intensivmedizinischen Bereich müsse mit Ventilschutzmasken gearbeitet werden, betont Schmidtke. Er selbst kann der Idee, dass jeder im Freien eine Schutzmaske trägt, inzwischen Sinn abgewinnen. Das Tragen der sogenannten FFP-Masken sei aber übertrieben, stellt er klar.

Noch genug Schutzausrüstung

Bislang verfüge der Regiomed-Konzern noch über genügend Schutzausrüstung, berichtet der dafür zuständige Geschäftsführer Michael Musick. Allerdings lasse sich derzeit kaum vorhersagen, wann das nachbestellte Material eintrifft und wie viel davon, sagt er. "Das Problem sind die Lieferwege." Die Produktion in Asien sei wieder angelaufen, aber derzeit gebe es nur einen direkten Frachtflug pro Woche aus China nach Deutschland. Regiomed erhält hier auch Unterstützung aus der Nachbarschaft: Unternehmen wie Brose, HUK Coburg, Waldrich oder Haba haben FFP-Schutzmasken gespendet oder zum Einkaufspreis überlassen.

Inzwischen verfüge Regiomed über ein tägliches Monitoring, was die Bestände an Schutzausrüstung, die Zahl der freien Betten, der Covid-19-Patienten und der verfügbaren Mitarbeiter angeht, sagt Schmidtke - und zwar über alle Einrichtungen hinweg. Die Krise lasse den Konzern derzeit "im Formel-Eins-Tempo" zusammenwachsen. "Man hilft sich, wo man nur helfen kann."