Kaltenbrunner Itzgrundmarkt feiert Samstag groß Geburtstag

3 Min
Beste Stimmung: Das Damenteam im Itzgrundmarkt will im kommenden Jahr noch mehr regionale Produkte ins Sortiment bringen - Wein, Honigprodukte und Schnäpse gibt es aber schon jetzt. Von links: Andrea Khayat-Salameh, Daniela Marx, Nina Liebermann, Ingrid Schramm und Saskia Meßbacher.Berthold Köhler
Beste Stimmung: Das Damenteam im Itzgrundmarkt will im kommenden Jahr noch mehr regionale Produkte ins Sortiment bringen - Wein, Honigprodukte und Schnäpse gibt es aber schon jetzt. Von links: Andrea Khayat-Salameh, Daniela Marx, Nina Liebermann, Ingrid Schramm und Saskia Meßbacher.Berthold Köhler
Hermann Schwanert, Kaltenbrunn: "Ich komme mindestens zweimal die Woche und kaufe alles, was ich brauche und der Laden zu bieten hat. Das Angebot und die Freundlichkeit der Damen sind sehr, sehr in Ordnung."
Hermann Schwanert, Kaltenbrunn: "Ich komme mindestens zweimal die Woche und kaufe alles, was  ich brauche und  der Laden zu bieten hat. Das Angebot und die Freundlichkeit der Damen sind sehr, sehr in Ordnung."
 

Der Kaltenbrunner Itzgrundmarkt hat das erste Jahr und die schwierige Startphase überstanden. Das muss natürlich gefeiert werden. Und zwar am Samstag.

Von den Leuten, die schon bei der Gründung des Itzgrundmarktes nur abschätzig abgewunken haben, kommen auch heute kaum welche zum Einkaufen. "Das können und werden wir nicht ändern", sagt Nina Liebermann und zuckt mit den Schultern. Als eine der Geschäftsführerinnen des bürgerschaftlich getragenen Einkaufsmarktes freut sich die stellvertretende Bürgermeisterin stattdessen über die Kundschaft, die eigentlich gar nicht im Itzgrundmarkt einkaufen müsste, es aber in gelebter Solidarität trotzdem tut: "Von solchen Leuten leben wir." Und die, die alters- oder mobilitätsbedingt gar nicht woanders einkaufen können, sowieso.

Lesen Sie hier, wie im vergangenen Jahr (offiziell) alles angefangen hat

Ein Jahr gibt es jetzt den Itzgrundmarkt, der sich in den Räumen des ehemaligen "Edeka" in der Gartenstraße befindet. Nach für alle Beteiligten wie erwartet lehrreichen Startmonaten hat sich der Markt, bestätigt Nina Liebermann, im vergangenen halben Jahr "sehr gut" entwickelt. Schritt für Schritt wurde das Sortiment den Ansprüchen der Kundschaft angepasst, inzwischen ist der Markt gut aufgestellt. "Man kann bei uns ohne Probleme einen Großeinkauf erledigen", sagt Andrea Khayat-Salameh, die beim Itzgrundmarkt fürs Personal zuständig ist. Alles und jede Marke da zu haben, ergänzt Nina Liebermann, sei natürlich unmöglich, aber den täglichen Bedarf könne man ohne Probleme abdecken. "Also nur noch für Kleinigkeiten wegfahren", ergänzt Khayat-Salameh und lacht.

Die Personal-Geschäftsführerin, die nur wenige Meter weiter auch die Apotheke leitet, schaut gerne und immer wieder genau hin, wer so im Itzgrundmarkt unterwegs ist. Sie hat festgestellt, dass gerade die Neubürger und jungen Familien aus dem heuer eröffneten Neubaugebiet viel vor Ort einkaufen. Nina Liebermann kann sich gut vorstellen, warum: "Der solidarische Gedanke steckt an." Die Freundlichkeit, die gute Stimmung im Markt sind für Liebermann das, was den Kaltenbrunner Markt von den privatwirtschaftlich betriebenen Mitbewerbern abgrenzt. Das motiviert auch die zweite Bürgermeisterin, sich ehrenamtlich in der Geschäftsführung zu engagieren: "Der Markt macht viel Arbeit. Aber wenn man die gut gelaunte Kundschaft sieht, weiß man, wofür man das alles macht."

Endlich eine Klimaanlage

Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Markt auf einem guten Weg. Die Zahl der Kunden ist stabil, was Andrea Khayat-Salameh fehlt, ist ein bisschen mehr Umsatz: "Bei zwei Euro mehr pro Einkauf wären wir dort, wo wir hinwollen." Derzeit reicht der Umsatz, um auf die angestrebte "schwarze Null" zu kommen, aber Nina Liebermann hat ja auch Pläne im Kopf. Ein Kühlschrank für Torten und Kuchen, eine Gefriertruhe für Speiseeis - um solche Sachen anzuschaffen, bräuchte es halt ein bisschen Gewinn. Immerhin: Schon bald wird der Markt die ersehnte Klimaanlage bekommen. Deren Fehlen machte sich im Hitzesommer 2018 in einer erzwungenen Angebotsreduzierung bemerkbar, was auch beim Besuch von Bayerns Finanzminister Albert Fürackerzur Sprache kam. Und siehe da: Nur kurze Zeit später später bekam das Team vom Itzgrundmarkt die erfreuliche Nachricht vom Amt für ländliche Entwicklung, dass die Anschaffung der Klimaanlage finanziell unterstützt wird. Nina Liebermann ist felsenfest davon überzeugt, dass sich der Minister in diesem Punkt für die Kaltenbrunner eingesetzt hat. Völlig zu Recht, meint Andrea Khayat-Salameh: "So langsam erkennt die Politik, dass man die ländlichen Regionen nicht vergessen darf."

Nachdem sich das Tagesgeschäft eingespielt hat und die sieben in Teilzeit angestellten Damen gute Arbeit leisten, haben die Ehrenamtlichen der Geschäftsführung (neben Liebermann und Khayat-Salameh managt Wolfgang Vogt den baulichen Unterhalt) Zeit, um sich mehr ums Marketing zu kümmern. Seit kurzem gibt es ein erweitertes Frühstücksangebot, zudem sollen noch mehr regionale Anbieter ins Marktsortiment rücken. Auch mal außergewöhnlicher Käse oder frischer Fisch - das sind zwei Sachen, die Nina Liebermann da im Hinterkopf hat. Als Vorsitzende der Kaltenbrunner Gartenbauer will sie sich zudem dafür einsetzen, dass der Eingangsbereich des Marktes spätestens im kommenden Jahr attraktiver gestaltet wird. Hinten, an der sonnig gelegenen Terrasse, wird zudem "Facility-Manager" Wolfgang Vogt im Frühjahr noch mal aktiv werden. Und all das wird nicht das Ende der Fahnenstange sein, versichert Liebermann: "Ideen haben wir noch jede Menge im Kopf."

Ein Jahr Itzgrundmarkt Kaltenbrunn

Feier: Am Samstag, 16. November, stehen Angebot und Programm im Itzgrundmarkt ganz im Zeichen des einjährigen Bestehens. Dank der Hilfe vieler Ehrenamtlicher gibt es Bratwürste vom Grill, Popcorn und eine Schminkecke für Kinder, eine Verlosung zugunsten der Neugestaltung des Bodelstadter Schul-Pausenhofes sowie eine Kuchentheke der Landfrauen. Sonderverkauf: Die rund 130 Anteilseigner am Itzgrundmarkt werden am Samstag, 8. Dezember, erstmals für ihr finanzielles Engagement belohnt. Für sie findet dann von 13 bis 16 Uhr ein Sonderverkauf mit zehn Prozent Rabatt auf alle Artikel statt. Wer Interesse hat, sich als stiller Teilhaber am Itzgrundmarkt zu beteiligen, kann sich jederzeit beim Verkaufspersonal melden.