In Sonnefeld wurden mehr Blutspender erwartet

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Simone Renner (rechts) muss sich noch ein paar Minuten gedulden, bis ihr Blutbeutel voll ist. Iren Rudi (Mitte) hat es bereits geschafft und wartet, bis Maria Sanchella (links) vom Blutspendedienst ihr die Nadel wieder aus dem Arm zieht. Foto: Cindy Dötschel
Simone Renner (rechts) muss sich noch ein paar Minuten gedulden, bis ihr Blutbeutel voll ist. Iren Rudi (Mitte) hat es bereits geschafft und wartet, bis Maria Sanchella (links) vom Blutspendedienst ihr die Nadel wieder aus dem Arm zieht. Foto: Cindy Dötschel
Dominik Schneider und Annika Pietsch sortieren das Blut. Von jeder Spende wird auch eine kleine Probe zur Untersuchung ins Labor geschickt. Foto: Cindy Dötschel
Dominik Schneider und Annika Pietsch sortieren das Blut. Von jeder Spende wird auch eine kleine Probe zur Untersuchung ins Labor geschickt. Foto: Cindy Dötschel
 

Die Spenderliegen bleiben derzeit ziemlich leer, die Anzahl der Reserven sinkt. Vor den Osterferien wurde deshalb noch einmal zum Spenden aufgerufen.

"In diesem Jahr ist die Grippewelle besonders heftig. Natürlich bekommt das auch der Blutspendedienst zu spüren - viele Personen, die sonst regelmäßig spenden, sind durch den Infekt verhindert", sagt Dominik Schneider, stellvertretender Bereitschaftsleiter der BRK-Bereitschaft Sonnefeld. Aus diesem Grund sei der Blutspende-Termin in der Domäne Sonnefeld am vergangenen Donnerstag auch besonders intensiv über Facebook beworben worden. "Wir organisieren gemeinsam mit dem Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes vier Veranstaltungen pro Jahr, die in der Sonnefelder Domäne stattfinden, jedes Mal sind rund 20 Helfer beteiligt", berichtet der Schneider.


Spenden kann fast jeder

Fast jeder, der mindestens 18 und höchstens 68 Jahre alt ist, kann Blut spenden. "Natürlich gibt es einige Ausschlusskriterien. Wer in der letzten Zeit im Ausland war oder regelmäßig bestimmte Medikamente nimmt, wird beispielsweise nicht als Spender zugelassen", erklärt Schneider und ergänzt: "Vor der Spende muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Darauf aufbauend folgt dann ein Gespräch mit einem Arzt vom Blutspendedienst, meist sind sogar zwei bis drei Ärzte vor Ort." Bevor es losgehen kann, werden noch der Blutdruck und der Eisenwert kontrolliert, das Spenden an sich dauert etwa 15 Minuten.

"Das gespendete Blut wird vom Blutspendedienst nach München gebracht. Dort wird es untersucht, aufbereitet und anschließend an die einzelnen Kliniken verteilt, so dass chronisch Kranke oder Unfallopfer dann eine Spende erhalten können", erklärt Schneider. Doch nicht nur die Empfänger, sondern auch die Spender profitierten von einer Blutspende. Schneider: "Jeder Spender kann sich sicher sein, dass er einem kranken Menschen helfen konnte. Gemeinsam mit dem Marienverein organisieren wir Speisen und Getränke für alle Spender, außerdem erhält jeder ein kleines Präsent".


Spendenbereitschaft lässt nach

Wie der Website des Blutspendedienstes zu entnehmen ist, werden alleine in Bayern pro Tag 2000 Blutspenden benötigt. "Mit ungefähr 10 000 Spenden pro Jahr schafft es der Landkreis Coburg bayernweit unter die Top Ten der Landkreise, die am meisten Blut spenden. Gerechnet wird dies am prozentualen Anteil der spendenberechtigten Bevölkerung", berichtet Marcel Thein. Dennoch ist insgesamt eine rückläufige Anzahl an Blutspenden zu verzeichnen. "Die Gründe hierfür sind eine sinkende Spendenbereitschaft, der demografische Wandel und die Tatsache, dass immer weniger Erstspender nachkommen", erklärt der Kreisbereitschaftsleiter.

Auch in Sonnefeld ist diese Entwicklung zu spüren. "Wir erreichen zwar unsere Ziele, aber natürlich ist noch Luft nach oben. Im vergangenen Jahr haben wir im Rahmen einer Wette unseres Bürgermeisters ein größeres Blutspende-Event organisiert, knapp 170 Menschen haben an diesem Tag Blut gespendet", erinnert sich Schneider. In den fünf Jahren, die der 21-Jährige mittlerweile bei den Veranstaltungen mithilft, war das der Höchststand. Ein Wert, der diesem nur ansatzweise nahekommt, konnte bei dem aktuellen Termin nicht erreicht werden - insgesamt sind lediglich 86 Personen in die Domäne gekommen, um Blut zu spenden, erwartet wurden etwa 125.


Der Pieks tut gar nicht weh

Eine der Spenderinnen ist Iren Rudi, die heute zum vierten Mal hier ist. "Blut wird immer gebraucht und um eine Versorgung für chronisch Kranke oder Unfallopfer aufrechtzuerhalten, wird viel zu wenig gespendet. Der kleine Pieks tut auch gar nicht weh", meint die Studentin. Sie ist selbst Mitglied der BRK-Bereitschaft Sonnefeld und hilf meistens beim Auf- und Abbau sowie dem Sortieren der Blutspenden mit. Auch Simone Renner hat sich dazu entschieden, einen halben Liter ihres Blutes zu spenden. "Mir ist es wichtig, dass ich helfen kann. Vielleicht braucht man selbst einmal Blut und ist dann dankbar über eine Spende", sagt die Sonnefelderin. Simone Renner hat bereits zwölf Mal Blut gespendet, ihre erste Spende liegt mittlerweile fünf Jahre zurück.