Noch sind 18 von 28 Fahrzeugen im Fuhrpark des Landratsamtes mit dem traditionellen Antrieb unterwegs. Doch die Zahl der Elektrofahrzeuge nimmt zu.
                           
          
           
   
          Noch ist der Diesel-Kraftstoff die treibende Kraft, was den Fuhrpark am Landratsamt angeht. Pressesprecher Dieter Pillmann hat die Zahlen parat: "Unser Fuhrpark besteht aus 28 Fahrzeugen, davon tanken 18 Diesel." Allerdings: Der Wechsel ist eingeläutet - hin zu elektrobetriebenen Fahrzeugen. Alles andere wäre ja auch unglaubwürdig - schließlich hat sich der Landkreis Coburg ganz offensiv dem Klimaschutz verschrieben.
Dazu gibt es sogar einen Kreistagsbeschluss, sagt Pillmann: "Dieser besagt, dass wir das ökologische Moment bei Fahrzeugbeschaffungen gewichten dürfen." Im Fuhrpark spiegelt sich das schon wider: In diesem Jahr hat das Landratsamt drei Fahrzeuge angeschafft: Es sind drei E-Modelle des VW Golf, die drei Dieselfahrzeuge ersetzen. Finanziell war die Sache für den Landkreis eine lohnenswerte Angelegenheit, weiß der Pressesprecher: "Wir haben 50 Prozent Zuschuss vom Bund bekommen, weil wir eine Klimaschutzmanagerin beschäftigen." Die heißt Lisa Güntner und hat in den entsprechenden Gremien des Kreistags kräftig Werbung für die Umstellung gemacht.
So ganz wird das Landratsamt aber selbst auf lange Sicht nicht auf den Einsatz von Diesel-Fahrzeugen verzichten können, schließlich haben diese auch Vorteile. Deshalb räumt Dieter Pillmann auch eine "gewisse Sorge" im Landratsamt ein, was die Zukunft des Diesels angeht. Denn gerade bei Fahrzeugen, die viel unterwegs sind und deshalb auf eine hohe Kilometer-Laufleistung kommen, sammelt der robuste Motor kräftig Pluspunkte. Pillmann: "Da ist der Diesel bisher wirtschaftlich kaum zu schlagen."
Anders als der normale Autofahrer kann eine öffentliche Einrichtung vergleichsweise schnell auf Entwicklungen auf dem Markt reagieren. Grund dieser Flexibilität ist die Tatsache, dass der Landkreis aus wirtschaftlichen Gründen eine hohe Quote von Leasing-Fahrzeugen hat. Weil dort die Verträge ja meist schon nach wenigen Jahren auslaufen, geht die Umstellung leichter, erklärt Dieter Pillmann: "Durch die Leasing-Fahrzeuge sind wir flexibel, um auch auf neue Entwicklungen reagieren zu können." 14 der 28 Dienstfahrzeuge (nicht mit eingerechnet: der Spezialfuhrpark der Straßenmeisterei) sind geleast.
  
  E-Fahren ist sehr beliebt
 
"Ein gewisses Problem", sagt Pressesprecher Pillmann mit Vorsicht, ist grundsätzlich noch die Reichweite der derzeit fünf Elektrofahrzeuge. Nicht selten müssen Mitarbeiter des Landratsamtes zum Beispiel zu Terminen in die Landeshauptstadt nach München fahren. "Da müssen wir Fahrzeuge vorhalten, die das leisten können", umschreibt Pillmann das Anforderungsprofil. Felix Hanft, der für den Fuhrpark des Landratsamtes zuständig ist, verdeutlicht das Problem an einem der zwei elektrobetriebenen Renault "Zoe": Die sind einerseits quirlig zu fahren und deshalb im Kollegenkreis überaus beliebt, andererseits aber nur begrenzt einsetzbar. "Im Sommer wird es nach 120 Kilometern eng", sagt Hanft zur Reichweite. Immerhin: Für Dienstfahrten quer durch den Landkreis reicht das in den meisten Fällen aus. Von künftigen Neuanschaffungen erwartet sich der Fuhrpark-Verantwortliche aber schon deutliche Schritte nach vorne - "300 Kilometer im realen Verkehr" sollten da schon drin sein.
 Wobei der grundsätzliche Trend, da ist Dieter Pillmann überzeugt, beim Landkreis Richtung Elektrofahrzeuge gehen wird. Erst vor kurzem wurden in der Tiefgarage unter dem Amt in der Lauterer Straße neue Ladestationen angeschafft, eine öffentlich zugängliche Station befindet sich dank der Kooperation mit den SÜC direkt an der Einfahrt zum Parkplatz.