Die Coburger starten als Spitzenreiter und in der HUK-Arena ist das Team von Trainer Jan Gorr eine Macht.
Eine Woche früher als gewöhnlich startet die 2. Handball-Bundesliga nach der Europameisterschaft. Traditionell fand in den vergangenen Jahren nach einer EM oder Weltmeisterschaft das All-Star-Game zwischen der deutschen Nationalmannschaft und einer Auswahl der besten Spieler aus der ersten Liga statt, ehe es mit dem Ligabetrieb weiterging. Diese Partie findet in diesem Jahr erst am 16. Mai statt.
Deswegen bläst Coburgs Trainer bereits morgen Abend zur Revanche im Derby gegen den EHV Aue. Anwurf ist um 19.30 Uhr im Coburger "Sporttempel" auf der Lauterer Höhe. Die Aufeinandertreffen zwischen diesen beiden Teams hatten immer einen besonderen Stellenwert. Diesmal geht es darum, dass der HSC sein Polster an der Tabellenspitze sowie seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit in eigener Halle auch im Jahr 2020 unter Beweis stellen will.
In Aue plötzlich eingebrochen
Hinzu kommt, dass noch Wiedergutmachung aus dem Hinspiel zu betreiben ist, das die Coburger nach indiskutablen letzten zehn Minuten hoch 25:33 verloren. Nach 49 Minuten war der HSC noch dran (23:24-Rückstand), hatte anschließend sogar Überzahl. Das soll nicht noch einmal passieren.
"Lange hatten wir es ja ordentlich gelöst, dann einige Chancen liegen lassen, die Aue zum Gegenstoß genutzt hat. Klar, dass wir uns revanchieren wollen", erinnert sich Trainer Jan Gorr. Doch für ihn und die Mannschaft steht als allererstes der Erfolg im Vordergrund, unabhängig vom Gegner.
Einfach wird das nicht, denn gerade die Rückraumachse der Erzgebirgler hat dem HSC Probleme bereitet. Zusammen 20 Tore gingen auf das Konto von Kammlodt, de Santis und Petreikis. "Im Rückraum ist bei Aue viel Betrieb und von ihnen geht vieles aus. Hinzu kommt dann noch das Spiel über Bornhorn am Kreis, da dürfen wir keine Lücken bieten", hat Gorr den Ansatz für den Erfolg auf seinem Taktikzettel.
Neue Achse am eigenen Kreis
Schwer genug, denn Gorr musste in der Vorbereitung "eine neue Achse in der Abwehr bilden". Nicht einfach zu handeln, da Schröder und Varvne angeschlagen waren, Zeman bei der EM weilte und Marcel Timm nach seinem Mittelhandbruch fehlt. Aue muss auf Kreisläufer Kevin Lux verzichten, der sich einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hatte. Zudem werden Franz Schauer - er hat die Operation nach seiner schweren Gesichtsverletzung gut überstanden, Torwart Erik Töpfer (Schulteroperation) und Nico Schneider (Mittelfußbruch) fehlen. Somit muss auch EHV-Coach Stephan Swat improvisieren.
Das gilt auch für den HSC. "Unsere Abwehr müssen wir nun neu stabilisieren", sieht Gorr einen wichtigen Faktor für die kommenden Wochen und schließt gegen die rückraumstarken Erzgebirgler eine Abkehr von der defensiven 6:0-Variante nicht aus: "Das wird vom Spielverlauf abhängen."