HSC Coburg im Aufstiegsmodus...

4 Min
Anton Prakapenja (rechts) erzielte acht Tore beim 33:23-Heimsieg des HSC Coburg gegen den TV Emsdetten; links Felix Spross, der in der zweiten Hälfte alle seine sieben Würfe versenkte!Uwe Gick
Anton Prakapenja (rechts) erzielte acht Tore beim 33:23-Heimsieg des HSC Coburg gegen den TV Emsdetten; links Felix Spross, der in der zweiten Hälfte alle seine sieben Würfe versenkte!Uwe Gick
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Prakapenia und Billek treffen je acht Mal beim souveränen 33:23-Heimsieg gegen Emsdetten. Das Konterspiel der Coburger war herausragend.

Nichts Neues im Duell des HSC 2000 Coburg gegen den TV Emsdetten: Mit einem 33:23-Erfolg behauptete sich der Aufstiegsaspirant auch im achten Aufeinandertreffen gegen den "Zweitligadino" und machte seinem Trainer Jan Gorr ein standesgemäßes Geschenk zu dessen 41. Geburtstag.

Auch im 25. Zweitliga-Jahr war Emsdetten vom Sieg gegen den HSC ganz weit weg. Für die Coburger war es fast so einfach wie im Hinspiel, als sie ebenfalls zu keinem Zeitpunkt der Partie gefährdet waren. Bei 75 Prozent Trefferquote waren sie klar die effektivere Mannschaft, tischten immer wieder einmal einen genialen Spielzug auf und konnten die gefürchteten Konter des Gegners nahezu unterbinden. Zudem setzten sie selbst zehn erfolgreiche Tempogegenstöße.

Prakapenia trumpfte auf

Überragend beim HSC waren Anton Prakapenia und Florian Billek, die bei zehn Versuchen je acht Mal trafen sowie Felix Sproß. Der Youngster netzte, der nur im zweiten Durchgang eingesetzt wurde, alle seine sieben Würfe ein.

0:2 schon nach 50 Sekunden

Ärgerlich war auch der Start ins Spiel. Über ein 0:3 nach nicht einmal zwei Minuten hätte sich Coburg nicht beschweren dürfen, weil deren erste beiden Angriffe verpufften. Doch Prakapenia mit drei knallharten "Strichen" verhinderte den kompletten Fehlstart gegen eine hart zupackende Gästeabwehr. Das bekam besonders Sebastian Weber am Kreis zu spüren, dessen Trikot einem lange ungeahndeten "Dauer-Reißtest" ausgesetzt war und der sein Team dann trotzdem erstmals in Führung brachte. In Überzahl vergab Coburg die Option auf drei Tore davonzuziehen (10.). Erst landete ein riskanter Pass von Zettermann quer über die Abwehr im Aus, danach knallte S. Weber frei einen Ball an die Latte.

Als der HSC, wieder mit Marcel Timm, der nach seiner Bänderverletzung aus dem U21-Nationalteam-Lehrgang Anfang März überraschend zurückkehrte, dann doch erstmals mit zwei Treffern vorne lag, nahm TVE-Coach Daniel Kubes seine erste Auszeit.

Unverständliche Pfiffe

Coburg erhöhte dennoch auf drei Treffer nach einem Konter von Billek. Dann ein unverständlicher Pfiff wegen eines vermeintlichen Stürmerfouls von Patrick Weber, dessen schöner Heber-Treffer somit auch keine Anerkennung fand. Beide Trainer handelten sich innerhalb von 90 Sekunden eine gelbe Karte wegen des Reklamierens verschiedener Szenen ein (17., 18.).

Die HSC-Abwehr wurde immer wieder durch Merten Krings, der sich Ende der ersten Halbzeit mit den HSC-Fans "anlegte", durcheinandergewirbelt. Die Außenspieler des TVE waren dadurch zu oft frei, brachten ihre Würfe aber fast nie an Kulhanek vorbei. Coburg zog deshalb auf vier Tore davon, versäumte es in Überzahl sogar abermals nachzulegen. Coburg blieb jetzt zwar siebeneinhalb Minuten ohne Treffer, kompensierte das aber durch seine aufmerksame Abwehrleistung. Billek erhöhte aber zumindest noch nach einem "Steal" durch einen Konter erstmals auf fünf Tore.

Nach der Pause diskutierte Kubes nach dem ersten Treffer des HSC mit seinem Kapitän Andre Kropp, der Prakapenia nicht zu fassen bekam. Der TVE-Coach war sichtlich unzufrieden mit dem Start in den zweiten Durchgang und probierte es mit einer vorgezogenen Dreierkette in der Abwehr.

HSC jetzt mit viel ganz Übersicht

Doch Coburg behielt im zweiten Durchgang stets die Übersicht und zeigte sehenswerte Spielzüge. Auf der anderen Seite fiel Emsdetten gegen das HSC-Bollwerk um Markus Hagelin zu wenig ein. Das merkte auch Kubes, nahm nach 42 Minuten seine letzte Auszeit als sein Team bereits mit neun Toren hinten lag. Die Trefferquote des HSC zu diesem Zeitpunkt: 72:41.

Billeks sehenswerter Doppelpack

Die Emsdettener standen längst wieder defensiv, konnten aber nicht verhindern, dass der Abstand zweistellig wurde (23:13, 46.). Sehenswert kurz danach die beiden Treffer von Florian Billek - erst nagelte er einen Ball diagonal unter die Latte, dann überlistete er Madert mit einem gefühlvollen Heber aus dem Rückraum ins lange Eck. Der TV-Torsteher hatte danach sichtlich keinen Spaß mehr und wurde beim Konter-Scheibenschießen des HSC oft von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.

"Oldie" unter den "Babyfaces"

Acht Minuten vor dem Abpfiff wechselte Gorr nahezu komplett durch und Emsdetten konnte seine Quote etwas aufbessern. Nur Prakapenia blieb als "Oldie" unter den "Babyfaces" bei den Coburgern, die von ihren Fans längst gefeiert wurden. Die intonierten nach dem Schlusspfiff für Jan Gorr ein "Happy Birthday" während der Ehrenrunde ihres Teams, von dem HSC-Geschäftsführer Michael Häfner und Gorr unabhängig voneinander feststellten: "Die Vorstellung hat mich an das Team der Hinrunde erinnert." Und es war definitiv eine starke Ansage im Kampf um die Aufstiegsplätze.

HSC 2000 Coburg gegen TV Emsdetten 33:23 (14:10) HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek (16 Gegentore, 14 Paraden), Konstantin Poltrum (7 Gegentore, 0 Paraden) - Markus Hagelin, Maximilian Jaeger, Lukas Wucherpfennig, Felix Spross (7), Sebastian Weber (2), Anton Prakapenia (8), Florian Billek (8/2), Marcel Timm (1), Jakob Knauer (1), Pontus Zettermann (2), Tobias Varvne, Patrick Weber (4). Trainer: Jan Gorr.

TV Emsdetten: Mark Ferjan (n.e.), Konstantin Madert (33 Gegentore, 6 Paraden) - Tim Weischer, Merten Krings (2), Marten Franke, Yannik Terhaer (2), Jan Hübner (1), Karl Toom (1), Paul Kolk (4), Yannik Dräger (2), Dirk Holzner (3/2), Jorn Smits, Sven Wesseling (1), Andre Kropp (2), Janko Bozovic (5). Trainer: Daniel Kubes.

SR: Jan Lier / Manuel Lier.

Spielfilm: 0:2 (1.), 1:2 (3.), 4:3 (7.), 5:4 (10.), 7:5 (13.), 9:6 (15.), 12:8 (19.), 13:9 (26.), 14:9 (28.), 14:10 - 16:10 (33.), 18:11 (35.), 19:12 (39.), 21:12 (43.), 23:13 (46.), 24:13 (47.), 25:15 (49.), 27:15 (50.), 27:17 (52.), 29:19 (54.), 30:21 (56.), 32:22 (59.), 33:23.

Zuschauer: 2149

Siebenmeter: 2/2 - 2/2

Strafminuten: 0 - 4 (Kropp, Terhaer).

Beste Spieler: Prakapenia, Billek, Spross - Bozovic, Kolk.

Stimmen zum Spiel HSC-Trainer Jan Gorr: "Emsdetten ist immer schwer zu spielen, wenn sie erst einmal den Fuß in der Türe haben. Das wollten wir vermeiden und haben es geschafft. Wir haben eine extrem gute Defensivleistung gezeigt, unser Spiel war sehr tempoorientiert mit starken Gegenstößen. Dadurch konnte ich durchwechseln, vielen eine längere Pause geben." TVE-Trainer Daniel Kubes: "Wir wollten uns viel besser präsentieren, haben es aber erneut nicht geschafft gut gegen den HSC zu spielen. Eigentlich wollten wir diesen Fluch brechen. Ich bin maßlos enttäuscht, dass unsere Leistung nicht gereicht hat, nur am Anfang ist uns das gelungen. Wir hatten uns wirklich etwas ausgerechnet."rbi