"Itz clean, it's cool" bewegte auch im 25. Jahr der Durchführung viele Helfer in Coburg. Noch immer missbrauchen viele Menschen die Itz als Müllkippe.
Seit 25 Jahren nehmen sich immer mehr freiwillige Helfer aus Stadt und Land einen Vormittag Zeit, um die Itz von Müll zu befreien. Die Ak tion "Itz clean, it's cool" feierte am Samstag Jubi läum. "Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich engagieren", sagte Oberbürgermeister Norbert Tessmer. " Es gibt immer noch viele Leute, die die Itz als Müllkippe missbrauchen", entrüstete sich Tessmer.
Zu den freiwilligen Helfern gehörte auch Uta Orlamünde, die bereits seit 20 Jahren bei der Reinigung der Itz fleißig mithilft. "Es ist eine gute Sache, die Natur sauber zu machen", sagt sie. Ausgestattet mit selbst gekauften Müllzangen, Handschuhen, Wechselwäsche sowie Getränken und Snacks räumt sie auf. "Manchmal gehe ich auch ohne eine spezielle Aktion los und sammle Müll." Außerdem habe sie bei ihren Gängen um die Itz neben Zigarettenstummeln, Papierchen und Kaffeebechern schon allerhand Kurioses gefunden. "Wir mussten auch schon Autoreifen, Matratzen, Gartenmöbel und Messer wegräumen."
Besonders im Urlaub ist Karthrin Hogrebe aufgefallen, dass viele Menschen ihren Müll achtlos in die Natur werfen. "Wir waren in Dänemark am Strand und haben gesehen, dass die Natur dort extrem verschmutzt wird. Also haben wir kurzerhand angepackt", erzählt sie. Als sie dann erfahren habe, dass es in Coburg eine Reinigungsaktion gibt, war sie sofort dabei. Im letzten Jahr war sie sehr erschrocken über das Müllaufkommen. "Wir waren in der Innenstadt, dort sind die Mengen extrem. Ich habe irgendwann aufgehört, die Schnaps- und Pfandflaschen zu zählen."
Doch wirklich geschockt war sie, als sie benutzte Spritzen fand. "Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dieses Jahr mit den Kindern außerhalb der Stadt aufzuräumen", berichtet Kathrin Hogrebe. Es ist für sie sehr wichtig, dass ihre Kinder von Anfang an dabei sind. "Eltern können ihren Kindern früh beibringen, das die Natur geschützt werden muss."
Fleißige Kinder
Und die Kinder packen fleißig mit an, so wie der elfjährige Rufus, die neunjährige Jetta und der achtjährige Hannes. "Es macht total Spaß, dass man sich dreckig machen darf", grinst Rufus. Hannes sieht das genauso. "Wenn meine Kleidung schmutzig wird, bekomme ich keine Schimpfe". Für Jetta hingegen ist es am schönsten, dass man der Natur helfen könne. "Außerdem findet man vielleicht noch Sachen, die man noch benutzen kann." Mit dem Fußball, den sie letztes Jahr entdeckt hat, spielt Hannes immer noch. "Wir haben aber auch schon eine Colaglas, Blumentöpfe und eine ganze Flasche Apfelschorle gefunden", erzählt der. Jetta hat dieses Jahr am Fluss Glasflaschen, Pfanddosen, Joghurtbecher und Pommes-Schalen gefunden. "Vielleicht waren hier Jugendliche, die eine Party gefeiert haben", überlegt sie.
"In diesem Jahr war die Müllmenge wieder ein bisschen größer", bilanzierte Norbert Scholz, Abteilungsleiter der Straßenreinigung bei den Coburger Entsorgungsbetrieben, was wohl auch am niedrigen Wasserstand der Itz liegt. Da wird so einiges angespült und bleibt dann liegen, so heuer nicht nur drei Fahrräder, ein Geldbeutel, eine Leiter und ein Bildschirm, sondern sogar zwei Einkaufswagen und eine komplette Hollywoodschaukel, berichtet Scholz.