Im Coburger Aquaria wurden selbst gefertigte Boote zu Wasser gelassen.
Bastler durften ihre Modellschiffe in den Außenbecken des Aquaria zu Wasser lassen. Auch das Wellenbecken wurde den Tüftlern zur Verfügung gestellt. "Wir machen das schon zum fünften Mal", erzählte Ulrich Finsterer, der die Aktion zusammen mit seinem Bruder ins Leben gerufen hat. Das Interesse sei in den letzten Jahren enorm gewesen. "Viele kommen gerne wieder, da sie das Ambiente genießen."
Auch Frank Ibach hat es ins Aquaria gezogen. Seit zehn Jahren baut er seine eigenen Modellschiffe. "Mit 16 habe ich das erste Boot bekommen. Als ich 30 Jahre alt war, hat mein Vater ein kleines Schiffchen gebaut. Da habe ich wieder mit dem Basteln angefangen", erzählt er. Besonders faszinierend am Modellbau ist für ihn die Detailgenauigkeit. "Man sieht sich Bilder im Internet an und kann das Schiff dann genau so nachstellen."
Im Aquaria hatte er zwei Schiffe dabei. "Die Atlantio 600 habe ich modifiziert. Der Motor war mir zu langsam und ich habe Figuren darauf platziert", lächelt Frank Ibach. Beim Wellengang sah er allerdings nur zu. "Ich möchte nicht, dass meine Boote kaputt gehen".
Sonnst kentert das Boot
"Im Maßstab gesehen, sind das Monsterwellen, die auf die Modellschiffe prallen", weiß Norbert Haag, der schon seit mehr als 30 Jahren an seinen Modellen tüftelt. Bevor er mit den Booten begann, fertigte er Modellflugzeuge. "Doch da kann es leicht passieren, dass mal eines abstürzt." Im Wellenbecken sei es besonders wichtig, nicht nur das eigene Modellschiff, sondern auch alle anderen wachsam zu beobachten. "Ist man auch nur einen Moment unaufmerksam, kann das Boot kentern", warnt Norbert Haag.
Bernd Kolb passt im Wellenbecken besonders auf, dass sich sein Schiff vom Beckenrand fern hält. "Das Modellboot muss frei fahren, der Kiel darf nicht aufsetzt", erklärt er. Vor gut 40 Jahren habe er das Bauen für sich entdeckt. "Es ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Und es ist schön, bei Veranstaltungen wie dieser hier Kontakte zu knüpfen und zu fachsimpeln". Bernd Kolb weiß aus Erfahrung, dass es keine allgemeingültigen Regeln gibt, wie man auf die Wellen zu reagieren hat. "Es kommt auf die Welle wie auf das Boot an, ob man schnell drüber fahren kann oder Geschwindigkeit aus der Fahrt nehmen muss", sagt er.
Ulrich Finsterer war mit der Vielfalt der mitgebrachten Boote mehr als zufrieden. "Von bereits fertig gekauften Booten über Bausätze bis hin zum kompletten Eigenbau ist alles dabei", resümiert er. Veranstaltungen wie diese seien bestens geeignet, um den Zusammenhalt der Modellbauer zu fördern. "Trotzdem wollen wir keinen Verein gründen. Unsere Gemeinschaft soll zwanglos bleiben."
Für die Zukunft wünscht er sich allerdings mehr Nachwuchstüftler. "Modellschiffe bauen muss nicht immer aufwendig sein", sagt er. Doch Eltern müssten ihre Kinder unterstützen und fördern. Allerdings brauche man als Eltern auch viel Geduld. "Für Modellboote braucht man manchmal schon ein paar Monate." Genau deshalb habe das Modellbauen einen besonders hohen pädagogischen Wert. "Die Kinder wissen das Schiff dann zu schätzen und können stolz auf sich sein."
Informationen und Kontakt unter www.modelltreffencoburg.de.tl