"Hessenhof"-Nachzügler ist bald abflugbereit

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Der Nachwuchs im Storchenhorst auf dem "Hessenhof" muss sich noch ein bisschen Gewicht anfuttern, um bereit für die lange Reise in das Winterquartiert zu sein. Foto: Hans-Peter Schönecker
Der Nachwuchs im Storchenhorst auf dem "Hessenhof" muss sich noch ein bisschen Gewicht anfuttern, um bereit für die lange Reise in das Winterquartiert zu sein. Foto: Hans-Peter Schönecker
Hier sitzt der Jungvogel im Nest. Er ist schon fast so groß wie seine Eltern und triniert auch schon seine Flugmuskulatur. Foto: Hans-Peter Schönecker
Hier sitzt der Jungvogel im Nest. Er ist schon fast so groß wie seine Eltern und triniert auch schon seine Flugmuskulatur. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Die Storchenmutter beobachtet und beschützt ihren Nachwuchs vom Nachbardach aus. Würde sie mit auf dem Nest stehen, würde der hungrige Nachwuchs ständig an ihren Schnabel picken, damit sie noch was her gibt. Das nervt sie, weshalb sie gerne aus der Distanz zu ihm rüber schaut. Foto: Hans-Peter Schönecker
Die Storchenmutter beobachtet und beschützt ihren Nachwuchs vom Nachbardach aus. Würde sie mit auf dem Nest stehen, würde der hungrige Nachwuchs ständig an ihren Schnabel picken, damit sie noch was her gibt. Das nervt sie, weshalb sie gerne aus der Distanz zu ihm rüber schaut. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Dann kommt der Storchenpapa und bringt etwas Nistmaterial mit. Sie bauen und reparieren während der ganzen Brutsaison am Nest. Das Junge ist natürlich am Inhalt des Kropfes interessiert. Aber erst muss das Material eingebaut werden. Foto: Hans-Peter Schönecker
Dann kommt der Storchenpapa und bringt etwas Nistmaterial mit. Sie bauen und reparieren während der ganzen Brutsaison am Nest. Das Junge ist natürlich am Inhalt des Kropfes interessiert. Aber erst muss das Material eingebaut werden. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Mit der Ankunft vom Storchenpapa ist der Job von Storchenmama erledigt. Sie fliegt sogleich auf den Baukran des Bauunternehmens Strobel gegenüber und beobachtet das ganze aus der Distanz. Foto: Hans-Peter Schönecker
Mit der Ankunft vom Storchenpapa ist der Job von Storchenmama erledigt. Sie fliegt sogleich auf den Baukran des Bauunternehmens Strobel gegenüber und beobachtet das ganze aus der Distanz. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Jetzt bettelt der Nachwuchs, indem er mit seinem Schnabel nach dem Schnabel des Altstorchs schnappt. Auf diese Weise wird er erstmal mit Wasser versorgt, immerhin hat es fast 30 Grad heute. Foto: Hans-Peter Schönecker
Jetzt bettelt der Nachwuchs, indem er mit seinem Schnabel nach dem Schnabel des Altstorchs schnappt. Auf diese Weise wird er erstmal mit Wasser versorgt, immerhin hat es fast 30 Grad heute. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Nun würgt der Storchenpapa das mitgebrachte Futter in die Mitte des Nestes und der Jungvogel schlingt flügelschlagend alles runter. Noch lange danach läuft er auf dem Nest herum und sucht die letzten Leckerbissen, so als ob es lange nichts mehr zu fressen geben würde. Foto: Hans-Peter Schönecker
Nun würgt der Storchenpapa das mitgebrachte Futter in die Mitte des Nestes und der Jungvogel schlingt flügelschlagend alles runter. Noch lange danach läuft er auf dem Nest herum und sucht die letzten Leckerbissen, so als ob es lange nichts mehr zu fressen geben würde. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Während der Nachwuchs noch frisst, fliegt auch der Storchenpapa weg. In dem Alter kann der Nachwuchs auch gerne mal ein wenig allein sein. Mit seinem kräftigen, messerscharfen Schnabel kann ich sich auch schon selbst wehren. Foto: Hans-Peter Schönecker
Während der Nachwuchs noch frisst, fliegt auch der Storchenpapa weg. In dem Alter kann der Nachwuchs auch gerne mal ein wenig allein sein. Mit seinem kräftigen, messerscharfen Schnabel kann ich sich auch schon selbst wehren. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Auf dem großen Kran der Firma Strobel ist ja noch ein Platz frei. Da weht immer ein frisches Lüftchen. Die nächste Wache in der Nähe vom Horst wird sicher er übernehmen. Dann kann die Storchenmama erst mal für sich selbst sorgen. Foto: Hans-Peter Schönecker
Auf dem großen Kran der Firma Strobel ist ja noch ein Platz frei. Da weht immer ein frisches Lüftchen. Die nächste Wache in der Nähe vom Horst wird sicher er übernehmen. Dann kann die Storchenmama erst mal für sich selbst sorgen. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Das ist ein guter Platz. Kommen fremde Störche kann er schnell zu seinem Nachwuchs überfliegen und ihn beschützen. Foto: Hans-Peter Schönecker
Das ist ein guter Platz. Kommen fremde Störche kann er schnell zu seinem Nachwuchs überfliegen und ihn beschützen. Foto: Hans-Peter Schönecker
 

Der Mitte Juli geborene Jungstorch beim Neuseser "Hessenhof" entwickelt sich prächtig. Das liegt auch daran, dass es derzeit mehr als genug Futter gibt.

Jetzt muss er sich aber beeilen: "Gut zwei Wochen noch", schätzt Hans-Peter Schönecker (Storchenbeauftrager bei der Coburger Ortsgruppe im Landesbund für Vogelschutz), "dann sollte der Jungstorch beim Hessenhof ausfliegen". Denn auch für den erst Mitte Mai geborenen Nachzügler geht die Storchensaison Ende des Monats zu Ende.
Die Chance, dass der Jungvogel bis dahin stark genug ist, um seine Reise ins Winterquartier im Süden anzutreten, schätzt Schönecker trotz der jüngsten Wetterkapriolen als gut ein: "Er ist inzwischen sehr schnell gewachsen." Das liegt auch daran, dass sich seine Eltern gut um ihn kümmern und jede Menge Nahrung heran bringen.
Andere Störchenpaare leben das schon entspannter. In Kaltenbrunn hat Schönecker bei einer seiner Rundfahrten durch das Coburger Land die beiden Altstörche entdeckt, wie sie entspannt auf dem Schlot der Brauerei Schleicher stehen. "Sie genießen die Ruhe ohne den Nachwuchs", sagt der Storchenbeauftragte. Futter finden die Tiere beim immer noch teilweise überschwemmten Itzgrund derzeit ohnehin mehr als genug.
Das lockt natürlich auch andere Vögel an. Dass derzeit immer wieder große Gruppen junger Störche im Itzgrund gesichtet werden, überrascht Hans-Peter Schönecker nicht: "Das ist normal. Störche, die überwiegend aus dem Norden kommen, machen immer wieder bei uns Station." 23 Vögel waren zum Beispiel bei Zaugendorf (Markt Rattelsdorf) vergangene Woche zu sehen. Entlang des Flusses findet sich so viel Nahrung (Frösche, Mäuse, Insekten), dass die Vögel bei ihrem Gang durch die Wiesen fast bei jedem Hieb mit dem Schnabel einen Brocken Nahrung erwischen.


Sie wollen nicht mehr weg

Ein paar Vögel haben die Lebensqualität im Coburger Land derart schätzen gelernt, dass sie im Winter gar nicht mehr in Richtung Süden fliegen. Das Paar, das im Sommer wieder auf dem Horst in Scherneck gebrütet hat, zählt vermutlich. Hans-Peter Schönecker jedenfalls geht fest davon aus, dass beide den Winter über hier bleiben werden. Das wiederum freut den männlichen Storch aus Meschenbach nicht, denn der nutzte vor zwei Jahren die Chance des freien Horstes in Scherneck und verbrachte dort die Winterzeit. Im vergangenen Jahr wurde er allerdings von den heutigen Bewohnern der Nisthilfe von dort vertrieben. Den langen Weg nach Afrika trat der an seiner Nummer leicht erkennbare Storch deshalb aber nicht an. "Wir haben damals die Meldung bekommen, dass er während des Winters im Aischgrund gesichtet wurde", erklärt der LBV Storchenbeauftragte.