Haba-Werk nimmt seinen Betrieb wieder auf - Randnotiz lässt aufhorchen

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Haba-Werk in Eisleben nimmt Betrieb wieder auf - Randnotiz lässt aufhorchen
Die nahende Betriebswiederaufnahme im Werk in Eisleben betrifft laut Haba vor allem die Bereiche Holzverarbeitung, Logistik und Verwaltung.
Haba-Werk in Eisleben nimmt Betrieb wieder auf - Randnotiz lässt aufhorchen
Jan Woitas/dpa

Nach der temporären Werksschließung am Eislebener Haba-Standort soll der Betrieb nun fortgesetzt werden. Das verkündete der fränkische Spielwarenhersteller am Donnerstag. Besonders interessant in der Mitteilung des Unternehmens ist indes eine Nebenbemerkung.

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  • Nach mehr als drei Wochen: Betrieb wird in mehreren Bereichen fortgesetzt
  • Kriselnder Spielwarenproduzent gibt Update zu Werk - Randnotiz lässt aufhorchen

Mehr als drei Wochen nach der überraschenden Schließung soll die Arbeit am Haba-Standort in Eisleben zeitnah weitergehen. Nachdem der Spielwaren-Riese Mitte Oktober die Möbelproduktion in seinem Werk in Sachsen-Anhalt laut eigenen Angaben aus Sicherheitsgründen ausgesetzt werden musste, kann voraussichtlich am kommenden Montag (6. November 2023) die teilweise Wiederaufnahme des Betriebs erfolgen. Dies teilte das Unternehmen mit Sitz in Bad Rodach (Landkreis Coburg) am Donnerstag (2. November 2023) mit. Interessant in der Pressemitteilung von Haba ist vor allem aber ein Detail. 

Haba setzt Produktion in Eisleben teilweise fort - Wiederaufnahme für Montag vorgesehen

Am Standort in Eisleben fertigt Haba Schulmöbel. Um die Sicherheit der rund 110 Mitarbeiter im Werk in Eisleben nicht zu gefährden, sei der Betrieb zeitweilig unterbrochen worden, hatte Haba im Oktober mitgeteilt. Hintergrund waren laut Angaben des Spielzeugherstellers bemerkte Defizite beim Brandschutz sowie bauliche Mängel am Gebäude und bei der Sicherheitsausstattung. Nun kommt es vor Ort zu einem Neustart - zumindest in Teilen.

Die Wiederaufnahme betrifft dem Unternehmen zufolge insbesondere die Bereiche der Holzverarbeitung, Logistik und Verwaltung. "Damit können deutlich mehr als die Hälfte der rund 110 Beschäftigen des Werks in Sachsen-Anhalt wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren", heißt es in der Mitteilung. Parallel dazu arbeitete Haba "mit Hochdruck" daran, auch in den verbleibenden Bereichen die Voraussetzungen für eine baldige Wiederaufnahme zu schaffen.

"Die Sicherheit der Beschäftigten hat für uns höchste Priorität", wird Mario Wilhelm, Geschäftsführer der Haba Familygroup zitiert. "Deshalb sahen wir vor gut drei Wochen keinen anderen Ausweg, als die Fertigung zeitweise zu unterbrechen." Ziel sei jedoch immer gewesen, die Produktion und die Logistik wenigstens in Teilen so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können. "Deshalb bin ich sehr froh, dass uns dies nun gemeinsam mit dem Betriebsrat und den örtlichen Behörden gelungen ist", so Wilhelm.

Haba berichtet von "mehreren ernsthaften Investoren" für Standort - Randnotiz lässt aufhorchen

Mit einem einschneidenden Sanierungskonzept will der insolvente Produzent aus Oberfranken raus aus der Krise. Die Maßnahmen sehen unter anderem einen drastischen Abbau von Arbeitsplätzen vor: Der fränkischer Spielzeug-Riese will Hunderte von Stellen streichen.

Laut Unternehmensangaben gehört der rund 10.000 Quadratmeter große Produktionsstandort in Eisleben schon seit 2009 zur Haba Familygroup, wurde jedoch bis vor Kurzem eigenverantwortlich geführt. Unklar ist bislang, wie teuer die Sanierung der durch ein unabhängiges Gutachten festgestellten Mängel wird. 

Erst Anfang Oktober hatte Haba zudem verkündet, dass der Standort Eisleben "aus eigener Kraft" unter dem Dach der Haba Familygroup "keine Zukunft mehr" habe. In der aktuellen Pressemitteilung lässt deshalb eine entsprechende Nebenbemerkung aufhorchen: "Inzwischen haben mehrere ernsthafte Investoren ihr Interesse bekundet, den Standort Lutherstadt Eisleben fortführen zu wollen", teilt Haba mit. Womöglich geht es vor Ort mit dem Werk also weiter - wenngleich unter neuer Flagge.