Die Fleischerei Rose in Grub am Forst (Landkreis Coburg) schließt nach mehr als 50 Jahren ihren Betrieb. Die Inhaber fühlen sich von der Dorfgemeinschaft im Stich gelassen. "Die Kundschaft hat uns leider auflaufen lassen", sagt Sabine Rose.
- Grub am Forst: Fleischerei "Rose" schließt ihre Türen - "Haben keine Lust mehr"
- Krankenhaus-Aufenthalt von Inhaber macht Anpassungen in Metzgerei nötig
- Eigene Schlachtung nicht mehr möglich - Kundschaft bleibt in Folge aus
- "Haben uns auflaufen lassen": Inhaber von Dorfgemeinde schwer enttäuscht
Die Traditions-Fleischerei Rose in Grub am Forst (Landkreis Coburg) öffnet am Samstag (20. Mai 2023) zum letzten Mal die Türen ihrer Metzgerei. Die Betreiber fühlen sich von der Dorfgemeinschaft im Stich gelassen, nachdem die Kundschaft in letzter Zeit ausgeblieben ist. Im Gespräch mit inFranken.de erklärt Betreiberin Sabine Rose die Gründe für das Aus.
"Gibt hier keinen Zusammenhalt mehr": Fleischerei im Landkreis Coburg schließt nach über 50 Jahren
Am vergangenen Wochenende wurde der Entschluss gefasst. "Die Kundschaft hat uns den Rücken gekehrt", erklärt Rose. "Alle Metzger bei uns haben aufgehört und mein Mann liegt schon länger im Krankenhaus. Dann konnten wir nicht mehr selbst schlachten". Viele Jahre hatte Ulrich Rose für das Dorf geschlachtet. "Er wollte es jedem recht machen, hat die Preise günstig gehalten. Er hat für sie alles getan, hat mehr überlebt als gelebt", erklärt sie. "Das ist dann der Dank dafür", erklärt sie merklich enttäuscht.
Weil eine eigene Schlachtung nicht mehr möglich war, mussten Produkte angekauft werden. "Das Fleisch haben wir von kleinen Hausmacher-Metzgereien". Eine Entwicklung, die den Bewohnern im Dorf anscheinend missfiel. "Es war dann nichts mehr wert. Die Kundschaft hat uns leider auflaufen und das Dorf uns im Stich gelassen", erklärt Sabine Rose weiter. "Wir haben oft genug davor gewarnt, aber leider gibt es hier keinen Zusammenhalt mehr". Die Enttäuschung bei den Betreibern ist groß. Und somit schließt nun die Fleischerei, die schon seit mehr als 50 Jahren existiert. "Wir haben einfach keine Lust mehr, wir sind nur noch am Heulen".
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Ein Nachfolger war ihr zufolge kein Thema mehr. "Wir haben versucht, einen Metzger zu finden, aber es hat sich nichts ergeben und niemand hat sich gemeldet. Wir haben alles bis zum Schluss gegeben, haben es probiert und probiert", erklärt sie. "Es tut mir sehr weh und leid." Laut eigener Aussage waren "vielleicht noch fünf bis sechs Leute treu bei uns, aber vom Frühstücksverkauf und Wurstbrötchen kann man nicht leben".
so einfach schwarz-weiß ist dieses Thema nicht zu sehen, denke ich... die Gründe sind vielfältig und so klar wie Kloßbrühe, dass man sie nicht immer wieder aufzählen muss



Fest steht, dass der Verlust von handwerklich hergestellten Lebensmitteln zu einer dramatischen Veränderung unserer Gesellschaft führt
Zu den Gewinnern dieser Veränderung wird die Nahrungsmittelindustrie gehören
und natürlich die Nahrungsergänzungpanscher die uns einreden die entstehenden Mängel ausgleichen zu müssen... und letztlich Ärzte, Krankenhäuser und die Medizinindustrie
insgesamt, meiner Meinung nach, keine so tollen Ausichten wenn die letzten Bäcker, Metzger, Landwirte und Gärtner weg sind.
Zusammenhalt wie es früher war, gibt es so gut wie nirgendwo mehr. Das ist in einem Ortsteil von 07343 Wurzbach nicht anders. Hier bei uns wird grundsätzlich alles niedergetrampelt und kaputt geredet, was neu aufgebaut wurde. Was hier schon alles versucht wurde, Wahnsinn.
Ja das kennen wir zu gut. Haben extra für unser Dorf bei 07343 Wurzbach, einen Getränkeladen eröffnet und was war der Dank dafür? Wir haben extra immer zugesehen, dass wir preisgünstiger waren als die Konkurrenz. Zum Glück waren wir davon nicht im Überleben abhängig, da dies nur eine Mini Getränkeagentur war, aber dennoch, sind wir von Weitisberga unfassbar enttäuscht. Selbst zu Weihnachten, wo wir extra für Weitisberga eine Adventsfeier mit Weihnachtsmann organisiert haben, interessierte das niemand. Die Leute haben verlernt zu schätzen!! Es wird nichts mehr wertgeschätzt, sondern kaputt geredet usw. Es ist sinnlos für ein Dorf wie unseres überhaupt nur ansatzweise was zu machen, solange es denen noch zu gut geht, weil es noch ausreichend Supermãrkte und Getränke gibt.
Ja Geiz ist geil, und dann fresst den Industriefrass
Die Leute haben auch immer weniger Geld. Und alles wird teurer. Das hat mit mangelten Zusammenhalt nix zu tun. Es geht aktuell vielen so. Keiner hat Geld zu verschenken. Klingt traurig, ist aber so.