So beschert das Collegium Musicum Coburg unter Leitung von Thomas Ehrle seinen zahlreichen Zuhörern ein stimmungsvolles Konzert in der Morizkirche.
Endlich wieder daheim. Nach zwei Jahren in der Ausweichspielstätte St. Marien ist das Collegium Musicum heimgekehrt in die gründlich sanierte Morizkirche.
Und der bemerkenswert große Andrang beweist: Das traditionelle Weihnachtskonzert in Zusammenarbeit mit der Stadt Coburg ist auch in der 64. Auflage keineswegs in die Jahre gekommen.
Warmer Streicherklang
Das Programm-Rezept jedenfalls funktioniert zur Weihnachtszeit nach wie vor: Festlicher Barock steht im Mittelpunkt, ergänzt durch Ausflüge in die Spätrenaissance und die Frühklassik. Unter Leitung von Thomas Ehrle präsentiert sich das Collegium musicum ausgesprochen spielfreudig und punktet beim Publikum mit seinem abgerundeten, warm timbrierten Streicherklang.
Besonders in gesanglich angelegten Sätzen entfaltet sich diese Klangqualität vorteilhaft. Das gilt ganz besonders für die G-Dur Sinfonia von Joseph Haydns jüngerem Bruder Michael, aber auch für die in London entstandene Sinfonietta D-Dur des jüngsten Bach-Sohnes Johann Christian Bach.
Die Instrumentalfassungen von drei Vokalwerken von William Byrd, Orlando di Lasso und Giovanni Pierluigi da Palestrina erweisen sich dagegen zum Auftakt durchaus als heikel in der Intonation.
Hervorragende Solisten
Vor allem bei den konzertanten Beiträgen beweist das Collegium dann im Dialog mit hervorragenden Solisten aus den Reihen des Philharmonischen Orchesters des Landestheaters seine Leistungsfähigkeit. Wie gewohnt umsichtig am Continuo-Cembalo agiert Gerhard Deutschmann.
Bach als Zugabe
Beeindruckend, wie souverän Megumi Ikeda, koordinierte 1. Konzertmeisterin, das E-Dur-Violinkonzert Johann Sebastian Bachs gestaltet.
Eindringlich gelingt auch das F-Dur-Konzert für Oboe und Violine des einstigen Gothaer Hofkapellmeisters Gottfried Heinrich Stölzel. Bernhard Forster, Solo-Oboist des Landestheaters, beeindruckt die zahlreichen Zuhörer mit ausdrucksvoller Tongebung. Und im Zusammenspiel mit Megumi Ikeda entstehen musikalische Impulse, die auch auf das Collegium ausstrahlen. Eindringlich gestaltet Bernhard Forster außerdem Bachs Concerto d-Moll für Oboe.
Am Ende gibt es reichlich Applaus für alle Mitwirkenden und als Dank an das treue Publikum noch eine Zugabe - das Finale aus Bachs E-Dur-Violinkonzert als Wiederholung.