Geschönte Abi-Noten: Casi-Direktor ab Mittwoch vor Gericht

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Burkhard Spachmann steht ab Mittwoch vor dem Amtsgericht Coburg. Der Oberstudiendirektor des Gymnasiums Casimirianum in Coburg hatte Einspruch gegen seinen Strafbefehl wegen Falschbeurkundung im Amt erhoben. Foto: Jochen Berger
Burkhard Spachmann steht ab Mittwoch vor dem Amtsgericht Coburg. Der Oberstudiendirektor des Gymnasiums Casimirianum in Coburg hatte Einspruch gegen seinen Strafbefehl wegen Falschbeurkundung im Amt erhoben. Foto: Jochen Berger

18 Zeugen sind geladen, darunter Lehrkräfte und ermittelnde Beamte. Mit Spannung wird am Mittwoch die Hauptverhandlung im Fall Burkhard Spachmann vor dem Amtsgericht Coburg erwartet.

Wie angekündigt, hat der Oberstudiendirektor des Gymnasiums Casimirianum fristgerecht Einspruch gegen seinen Strafbefehl eingelegt. Das Gericht hatte ihn im Februar wegen Falschbeurkundung im Amt in 86 Fällen zu 90 Tagessätzen verurteilt und damit schuldig gesprochen. Bei einer Verurteilung zu 91 Tagessätzen hätte Spachmann als vorbestraft gegolten. Unter Vorsitz von Richter Wolfram Bauer wird der Fall ab Mittwoch, 8.30 Uhr, verhandelt. Ein zweiter Verhandlungstag ist für Montag, 23. Juni, anberaumt.

Deutsch-Noten angehoben

Zum Hintergrund: Burkhard Spachmann hatte die Deutschnoten im Abitur 2013 generell um einen Punkt angehoben und sich über die Zweitkorrektoren hinweggesetzt - ohne das Lehrerkollegium davon zu unterrichten. Als Vorsitzender des Prüfungsausschusses hatte er außerdem per Unterschrift bestätigt, dass das Prüfungsergebnis ordnungsgemäß zustande kam. Öffentlich wurde der Fall durch eine infranken.de-Nachfrage beim Kultusministerium. Es folgte schließlich eine anonyme Anzeige bei Gericht, die aufgrund des Hintergrundwissens des Anzeigenstellers ein Ermittlungsverfahren nach sich zog.

Das Kultusministerium warte mit der dienstrechtlichen Würdigung den Ausgang der Gerichtsverhandlung ab, betont Pressesprecher Ludwig Unger immer wieder.