Gefahr für "Generation Kopf nach unten"

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Auch in der Praxis bekamen die Schüler des Arnold-Gymnasiums beim Aktionstag vorgeführt, was alles im toten Winkel "verschwindet".
Auch in der Praxis bekamen die Schüler des Arnold-Gymnasiums beim Aktionstag vorgeführt, was alles im toten Winkel "verschwindet".
Prominente Botschafter für mehr Sicherheit im Straßenverkehr kamen zum Aktionstag am Arnoldgymnasium.
Prominente Botschafter für mehr Sicherheit im Straßenverkehr kamen zum Aktionstag am Arnoldgymnasium.
 
Prominente Botschafter für mehr Sicherheit im Straßenverkehr kamen zum Aktionstag am Arnoldgymnasium.
Prominente Botschafter für mehr Sicherheit im Straßenverkehr kamen zum Aktionstag am Arnoldgymnasium.
 
In der Theorie wurde erläuter, woraus die Gefahren bestehen.
In der Theorie wurde erläuter, woraus die Gefahren bestehen.
 
In der Praxis konnten die Schüler selbst einen Blick in den Rückspiegel werfen und den toten Winkel bestaunen.
In der Praxis konnten die Schüler selbst einen Blick in den Rückspiegel werfen und den toten Winkel bestaunen.
 
Mit der Rauschbrille war es schwierig, den Aktionsparcopurs zu bewältigen.
Mit der Rauschbrille war es schwierig, den Aktionsparcopurs zu bewältigen.
 

Der Aktionstag am Arnoldgymnasium zeigte, wann das Handy zur Gefahrenquelle wird. "Augen auf die Straße" lernten die Gymnasiasten.

Das Handy ist allgegenwärtig und aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken, auch nicht bei Schülern. Doch wie ist das dabei mit der Sicherheit im Straßenverkehr, wenn man zu Fuß oder mit Rad unterwegs ist und munter mit dem Handy hantiert? Mit dem Aktionstag "Augen auf die Straße" startete das Neustadter Arnoldgymnasium (AG) ein Pilotprojet für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Zum Veranstaltungsauftakt präsentierte sich das AG als Veranstaltungsgastgeber. Vertreter von Kultus- und Innenministerium waren zu Gast wie auch der Polizeivizepräsident, der Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Oberfranken, Fachreferenten für Verkehrserziehung und der AG- Elternbeirat.

Die Zehntklässler (15 bis 17Jahre) seien mit dem Handy groß geworden, wusste Schulleiterin Ursula Kick-Bernklau. "Ohne Handy auskommen fühlt sich diese Generation Z gehandicapt", kennt die Direktorin. Der Schule mit der heutigen Schülergeneration "Kopf nach unten" liege die Sicherheit im Straßenverkehr besonders am Herzen, versicherte Moderatorin Ministerialrätin Maria Wilhelm.

"Smombie" sei das Jugendwort des Jahres 2015 gewesen, erinnerte Ministerialdirigent (Kultusministerium) Adolf Präbst. Durch das ständige Schauen auf das Handy sei die Zahl der Verkehrstoten größer geworden. Selbst eine Freisprecheinrichtung habe diese Gefahren nicht eliminieren können. "Das Handy ist eine große Gefahrenquelle", sagte Präbst. "Das sollten wir verinnerlichen und im Bewusstsein haben. Das ist heute die Aufgabe dieser Veranstaltung."

Das Verkehrssicherheitsprogramm "Bayern mobil - sicher ans Ziel" habe sich bereits 2011 zum Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten in Bayern um circa 30 Prozent zu senken, erinnerte Vizepolizeipräsident Udo Skrzypczak. 780 Tote habe es 2011 gegeben. Es seien besonders gefährdeten Zielgruppen (Fußgänger, Schüler) ins Auge gefasst worden.

2017/18 stehe das Thema "Ablenkung im Straßenverkehr" im Fokus. "Wir haben in Oberfranken 2017 leider steigende Unfallzahlen gehabt und wir hatten ein blutiges Jahr: Wir hatten eine Steigerung von 41 auf 68 Tote", sagte Skrzypczak.

Der verheerende Busbrand habe allein 18 Menschenleben gekostet. Ablenkung, für einen Moment Unaufmerksamkeit: "Das können wir nur vermuten. Aber was wir wissen ist, dass gegen alle Verkehrsregeln verstoßen wird."

Letztes Jahr seien auch 102 Radfahrer dabei gewesen. 72 Schüler nahmen das Handyverhalten unter die Lupe mit dem Ergebnis: 97 Prozent aller Fußgänger nutzten das Handy im Straßenverkehr. Bei den Radfahrern war es jeder zweite. Selbst kritische Situationen im Straßenverkehr erlebte jeder Fünfte.

"Heutzutage sind wir eben voll vom Handy abhängig", wusste Landrat Michael Busch, nicht nur Erwachsene. Doch gerade sie würden es am Steuer beim Fahren nutzen und damit die Sicherheit im Straßenverkehr gefährden.

In einer Gesprächsrunde erhielten die Schüler hilfreiche Anworten zum Handyverhalten . "Am Ende liegt es immer am Einzelnen, damit sinnvoll umzugehen", betonte Skrypczak.

Man habe schon überlegt, "Handygaragen" aufzustellen, erwähnte Kick-Bernklau, "und erstaunlicherweise waren auch die Schüler dafür". "Bei uns gibt es ein Handyverbot an der Schule. Aber Schüler finden doch immer irgendwelche Tricks", sagt Zehntklässlerin Laura Hilling und lacht.

Musikalisch begrüßt und verabschiedet wurden die Gäste von Helen Tischer und Band sowie Johanna Malkusch (Saxophon).