Zum 150. Geburtstag des Komponisten Franz Lehár bringt die Sommeroperette Heldritt "Das Land des Lächelns" auf die Waldbühne.
Die neue Saison der Sommeroperette Heldritt beginnt lange vor der Premiere von Franz Lehárs "Das Land des Lächelns" am 7. August mit einem Versprechen. "Wir verbauen die Bühne nicht komplett", kündigt Regisseurin Rita Schneider an: "Wir wollen die wunderschöne Naturbühne in Heldritt in unser Bühnenbild integrieren."
"Wir haben eine erfolgreiche erste Saison hinter uns, die unsere Erwartungen erfüllt hat", sagt Harald Wurmsdobler als Vorsitzender des Vereins "Coburger Operettenfreunde". Deshalb wagt sich die Sommeroperette Heldritt nach der Kooperation mit der Pramtaler Sommeroperette im Vorjahr in ihrer zweiten offiziellen Saison an die erste Eigenproduktion.
Der 150. Geburtstag Lehárs liefert den äußeren Anlass, dessen Spätwerk "Das Land des Lächelns" auf die Waldbühne in Heldritt zu bringen. Reinhard Schmidt als musikalischer Leiter der Sommeroperette weiß um die Herausforderung, den deutlich an Giacomo Puccini orientierten üppigen Orchesterklang von "Land des Lächelns" mit den Begrenzungen des für etwa 25 Musiker konzipierten Orchesterpavillons so zu transferieren, dass trotz schlanker Besetzung die Klangfülle des Originals möglichst erhalten bleibt.
Benefiz-Matinee
Bei den Solisten setzt Reinhard Schmidt auf viele in Heldritt bereits bekannte Namen. Mit dabei in der Rolle von Graf Ferdinand von Lichtenfels ist beispielsweise Wolfgang Krautwig, einer der Gründungsväter der Ur-Sommeroperette.
Auch Elke Kottmair als Grafen-Tochter Lisa war ebenso schon auf der Waldbühne zu erleben wie Harald Wurmsdobler als Gustav Graf Pottenstein. Die herausfordernde Partie des Prinzen Sou-Chong gestaltet der Tenor Christian A. Engelhardt, der aus der Region stammt und seit 2007 als vielseitiger Solist am Bremer Theater engagiert.
In ihrer Inszenierung möchte Rita Schneider auch politische Hintergründe im China nach der Jahrhundert-Wende deutlich werden lassen - auch den Rassismus, der letztlich die Beziehung zwischen Lisa und Prinz Sou-Chong zerbrechen lässt. Die aus Coburg stammende Ausstatterin Theresa Steinert werde einen "sehr eleganten Rahmen" schaffen für das in den 1920er Jahren spielende Geschehen, kündigte Regisseurin Rita Schneider an.
Zwei Matineen runden das Programm ab. Konzipiert werden sie von Claus J. Frankl, der ebenfalls schon mehrfach bei Produktionen der früheren Coburger Sommeroperette zu erleben war. Gewidmet sind diese Matineen Robert Stolz zum 140. Geburtstag (Sonntag, 9. August) sowie Franz Lehár zum 150. Geburtstag (Sonntag, 16. August). Die Lehár-Matinee, so Frankl, ist eine Benefiz-Veranstaltung. Ihr Erlös soll jenen Künstlern zugute kommen, die nach der Insolvenz der Coburger Sommeroperette unter Leitung von Adelheid Frankenberger gar kein Honorar oder nur Teile der Gage erhalten hatten.