Flohrschütz neuer BBV-Kreisobmann in Coburg

2 Min
Na das fängt ja gut an: Kaum hat die neue Spitze des Kreisverbandes Coburg im Bayerischen Bauernverband mit Wolfgang Schultheiß, Hans Rebelein und Martin Flohrschütz (von links) ihren Dienst angetreten - schon geht ihnen an Weiberfastnacht BBV-Sekretärin Elke Fischer an die Krawatte, Foto: Berthold Köhler
Na das fängt ja gut an: Kaum hat die neue Spitze des Kreisverbandes Coburg im Bayerischen Bauernverband mit Wolfgang Schultheiß, Hans Rebelein und Martin Flohrschütz (von links) ihren Dienst angetreten - schon geht ihnen an Weiberfastnacht BBV-Sekretärin Elke Fischer an die Krawatte, Foto: Berthold Köhler

Der 44-jährige Martin Flohrschütz aus Tremersdorf tritt als Kreisobmann des BBV-Kreisverbands Coburg die Nachfolge von Gerhard Ehrlich an.

Der Kreisverband im Bayerischen Bauernverband (BBV) hat eine neue Führung. Nach dem altersbedingten Ausscheiden des langjährigen Kreisobmanns Gerhard Ehrlich haben die 75 Ortsobmänner aus dem Coburger Land am Mittwochabend Martin Flohrschütz (Kreisobmann) und Wolfgang Schultheiß (stellvertretender Kreisobmann) gewählt.
Den stimmberechtigten Vorstand komplettieren fünf gewählte Mitglieder: Sebastian Porzelt (Merkendorf), Andreas Grambs (Meeder), Oliver Truckenbrodt (Herbartsdorf, alle neu), Jürgen Angermüller (Merlach) und Jürgen Heymann (Friesendorf, beide im Amt bestätigt).
Die Zusammensetzung des neuen Kreisvorstandes - in ihm sind junge Landwirte, Nebenerwerbsbetriebe und Biolandwirte vertreten - hinterlässt einen im Gespräch mit dem Tageblatt sichtlich zufriedenen neuen Kreisobmann: "Da zeigt es sich, dass wir im Coburger Land keine Quoten brauchen." Zudem zeige die neue Führung des BBV auf Kreisebene, dass die Landjugend eine gute Vorstufe für ein späteres Engagement auf Verbandsebene sei. "Wir können froh sein, dass wir eine solche Organisation haben. Von Nachwuchsmangel kann bei uns nicht die Rede sein", ergänzt Martin Flohrschütz.


Es braucht Zeit

Als langjähriger Stellvertreter von Gerhard Ehrlich hat Martin Flohrschütz dessen "sehr gute Arbeit" über zehn Jahre lang miterlebt. Deshalb will er sich und dem neuen Vorstand erst einmal Zeit geben, "sich zu finden und dann gemeinsam neue Akzente zu finden". Das sieht auch Wolfgang Schultheiß, ein Urgestein des BBV im Coburger Land, so. Der Unterbezirksvorsitzende aus dem Itzgrund hält deshalb auch nichts von den alten Sprüchen, wonach neues Personal in die Fußstapfen seiner Vorgänger trete: "Wir müssen unseren eigenen Weg finden." Wobei sich eine Neuerung auf Initiative von Flohrschütz schon bewährt hat: Eine "WhatsApp"-Gruppe, in der alle Vorstandsmitglieder zusammengeschlossen sind. So fiel es den Coburger Verbandsvertretern leicht, eine digitale Unterschriftensammlung gegen die "Bauernregel"-Aktion von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf den Weg zu bringen.
Ein Projekt, das die neue Spitze des Kreisverbandes beschäftigten wird, steht für Geschäftsführer Hans Rebelein fest: die Umsetzung des Naturschutz-Großprojektes "Grünes Band". Hier, sagt Rebelein, müsse es das Ziel sein, die Umsetzung "für Naturschutz und Landwirtschaft gleichermaßen verträglich zu gestalten". Nachdem sich beim "Grünen Band" zuletzt die jahrelang verhärteten Fronten ein bisschen aufgeweicht haben, blickt Flohrschütz den Gesprächen gelassen entgegen: "Ich bin optimistisch. Wenn wir das nicht wären, bräuchten wir die Sache gar nicht angehen."


Eine Branche der Spezialisten

Kreisgeschäftsführer Hans Rebelein verschweigt aber auch nicht, dass ein Kreisobmann auch intern schwierige Felder zu beackern hat. Der Mann an der Spitze des Kreisverbandes müsse es verstehen, den guten Umgang der Landwirte untereinander zu fördern. Früher, weiß Rebelein, sei das einfacher gewesen, weil sich die Betriebe landauf, landab ähnelten: "Ein paar Kühe, ein paar Schweine, ein paar Hühner, ein bisschen Land." Doch diese Zeiten seien vorbei - heute seien fast alle Landwirte Spezialisten. "Und Spezialisten", erklärt der Kreisgeschäftsführer, "neigen dazu, sich einander nicht mehr zu verstehen".
Der erste öffentliche Auftritt für die neue Spitze des Kreisverbandes lässt nicht lange auf sich warten: Am kommenden Montag lädt der Bauernverband traditionell zur "politischen Schlachtschüssel" ein - da werden vom Kreisobmann klare Worte erwartet...