Diakon Robert Kathmann geht in den vorläufigen Ruhestand, er will aber weiterhin kreativ bleiben.
Die evangelischen Kirchengemeinden Neustadt, Fechheim und Haarbrücken-Ketschenbach-Thann verabschiedeten ihren Diakon Robert Kathmann im Rahmen eines Gottesdienstes in den vorläufigen Ruhestand. Gesundheitliche Gründe liegen dem zugrunde.
Dekan Andreas Kleefeld nahm die Entpflichtung vor und stellte die Abschiedsworte unter den Psalm 143: "Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott, dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn." Kathmann habe stets nach Gottes Wohlgefallen gearbeitet und Verantwortung übernommen, wobei es keine leichte Aufgabe gewesen sei, drei Gemeinden unter einen Hut zu bringen, so Kleefeld.
Für ihn sei der Spruch aus 1. Mose 12,2 "Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein" zum Grundprinzip seines Handels geworden, wie Robert Kathmann in einem Gespräch erläuterte. Kirche bedeute für ihn immer, sich auf den Weg zu machen und sich den Herausforderungen zu stellen.
Wie die Feuerwehr
Kathmann, der im Juni 2012 auf die Stelle nach Neustadt kam, erklärte das Wesen eines Diakons. Er sei wie ein Frühwarnsystem und die Feuerwehr in der Gemeinde. "Wenn es keine Schwierigkeiten gibt, leistet ein Diakon keine gute Arbeit", meinte er und fügte hinzu: "Was ich gerne noch erreicht hätte, wäre, die gemeindeeigenen Reibungsverluste zu minimieren, um mehr schulübergreifende Jugendarbeit umsetzen zu können." Wichtig sei es immer für ihn gewesen, dass Gemeinde und Kirche für Menschen eine Heimat werden. Hier sollte eine Gemeinschaft erlebbar sein, die den Einzelnen wahrnimmt.
Keinesfalls will sich Kathmann im Ruhestand "auf die faule Haut legen", sondern kreativ sein, wie er verriet.
So will er biblische Geschichten illustrieren, wie er es früher für Kindergottesdienste tat, und für einige Gemeinden bei Layout und Webauftritten mitwirken.
Vom Ehren- ins Hauptamt
Der 1962 in Regensburg geborene Robert Kathmann durchlief einige Stationen, bis er beruflich in Neustadt ankam. In die Jugendarbeit setzte er seinen Schwerpunkt, aber auch als Computermedienpädagoge konnte er wirken. "Durch Diakonie in der Jugendarbeit lernte ich meine Kirche als einen Ort der Heimat und lebendigen Gemeinschaft kennen und fand dort auch meinen Zugang zu Kreativität und Kunst", stellte er fest. Rasch wurde er zu einem ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirchengemeinde. So wurde aus dem Elektroanlageninstallateur ein Geistlicher. 1984 begann er mit der Ausbildung zum Diakon und wirkte danach als Diakon und Jugendreferent in Bad Windsheim, anschließend in der Christuskirche Straubing und im dortigen Schuldienst, ferner in Haunstetten und in Münchberg und schließlich in Neustadt.