Ein neuer Pendlerparkplatz in Neustadt

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In der Prof.-Bagge-Straße in Neustadt prüfte das Gremium die Einrichtung eines Pendlerparkplatzes. Foto: Michael Stelzner
In der Prof.-Bagge-Straße in Neustadt prüfte das Gremium die Einrichtung eines Pendlerparkplatzes.  Foto: Michael Stelzner

Es genügen einige wenige Schilder, dann ist der "P + M"-Platz in der Prof.-Bagge-Straße in Neustadt eingerichtet.

Die Fraktion der Freien Wähler wünscht sich in der Prof.-Bagge-Straße, ganz in der Nähe der Shell-Tankstelle, einen Pendlerparkplatz. Bei der Besichtigung stellte Detlef Heerlein von der Stadtverwaltung fest, dass dies mit wenig Aufwand zu realisieren sei. Man müsse nur ein paar Schilder "P+M" (Parken und Mitfahren) mit dem Zusatz Pkw aufstellen, die auf den Pendlerparkplatz hinweisen. Heerlein klärte die Mitglieder des Verkehrssenats darüber auf, dass Parken für Pkw dann nur auf einer Straßenseite erlaubt wäre. Lkw dürften dort nicht mehr abgestellt werden. Auf dem Wendeplatz sei ein absolutes Halteverbot. Das Gremium stimmte diesem Vorschlag einstimmig zu. Hierzu soll eine extra Broschüre erstellt werden.

Polizeihauptmeister Alexander Höhne von der Polizeiinspektion Neustadt berichtete dem Verkehrssenat ausführlich über die Unfallstatistik 2018 im Bereich der Polizeiinspektion Neustadt. Gegenüber dem Jahr 2017 sei die Zahl der Unfälle um über 12 Prozent auf 897 zurückgegangen. Auch Rückgänge bei Unfällen mit Personenschaden sowie bei der Anzahl der Verletzten seien zu verzeichnen. "Leider war 2018 auch ein Verkehrstoter zu beklagen, im Jahr 2017 waren es noch drei", sagte Höhne. Zu den häufigsten Unfallursachen gehörten ungenügender Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen, nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Nichtbeachten der Vorfahrt. Unter Alkoholeinfluss hätten elf Fahrzeugführer einen Unfall verursacht. Weitere Zahlen aus der Statistik: An 97 Unfällen waren Fahrer über 65 Jahre beteiligt, wovon 70 den Unfall verursacht haben. Auch innerhalb des Stadtgebietes von Neustadt wurde mit 417 Unfällen ein Rückgang verzeichnet, darunter waren ein Schulwegunfall und 150 schwerwiegende Unfälle. Besonders erfreulich ist für die Mitglieder des Verkehrssenats, dass es im Gebiet der Stadt Neustadt eigentlich keine Unfallschwerpunkte gibt. Jedoch scheint es mit 13 Unfällen in der Ernststraße und 15 in der Heubischer Straße eine leichte Häufung zu geben. Bei 120 Kontrollen seien alkoholisierte Fahrzeugführer erwischt worden. Außerdem seien 71 Fahrzeugführer unter Drogen gefahren. "In diesem Jahr wurden schon mehr Alkoholfahrten als 2018 festgestellt", sagte Alexander Höhne.

Auch mit Bürgeranfragen beschäftigte sich das Gremium. So werden eine 30er-Zone oder Einbauten im Stadtteil Horb in der Fechheimer Straße gefordert, berichtete Detlef Heerlein. Da bei 144 durchgeführten Messungen die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 37,70 km/h lag, stimmte der Verkehrssenat diesem Ansinnen nicht zu.

Bürger hatten die Stadtverwaltung auch darauf aufmerksam gemacht, dass in der Wildenheider Straße in Neustadt zu schnell gefahren werde. Da man dort eine kleine Parkfläche zugelassen habe, müssten Verkehrsteilnehmer ihre Geschwindigkeit reduzieren, hieß es im Verkehrssenat.

Detlef Heerlein informiert die Mitglieder auch über den Fortschritt der Bauarbeiten an den Straßen in Neustadt. So ist der Kreisverkehr am Siemenskreisel seit dem 13. September wieder befahrbar. Bis zum Jahresende sollen die Bauarbeiten am neuen Kreisel bei Haarbrücken und der Betrieb der Baustraße zwischen den Fischbacher Teichen und Haarbrücken dauern. Es ist auch notwendig, die Ortsdurchfahrt in Haarbrücken in Richtung Coburg und die Ortsdurchfahrt Thann in Richtung Coburg komplett zu sperren. Die Auswirkungen sind am Siemenskreisel sichtbar. Denn aufgrund der Sperrungen nutzen einige tausend Fahrzeuge diese Strecke. "Wenn man Pech hat, steht man 15 oder 20 Minuten", stellte Heerlein fest. Die Einfahrt des Siemenskreisels in Richtung Boderndorf sei sehr eng, lautete ein Kritikpunkt. Heerlein sagte zu, dies zusammen mit dem staatlichen Bauamt zu prüfen. Außerhalb des Stadtgebietes, auf der Bundestraße, wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung im Sinne der Verkehrssicherheit auf 70 km/h vereinheitlicht. Nur im Bereich der Baustellenausfahrt wurde die Geschwindigkeit auf 50 km/h herabgesetzt, um Lkw die Ausfahrt zu erleichtern.

Ab dem 7. Oktober werden die Bauarbeiten auf dem Marktplatz fortgesetzt, das habe die Telekom angekündigt, informierte Heerlein.

Weiterhin wurde auf Antrag des Seniorenbeirates beschlossen, die Fahrten zum Muppberg, die von April bis September immer freitags stattfinden, auszuweiten. Deshalb soll ab dem Jahr 2020 versuchsweise auch mittwochs ein Bus zum Muppberg fahren, denn dort finden mittwochs Stammtische und andere Treffen statt. Zum Ende der Saison 2020 soll entschieden werden, ob die Mittwochsfahrten zu einer festen Einrichtung werden. Da der Fahrpreis von 2 Euro seit zehn Jahren unverändert ist, ist ein geringes Defizit von etwa 1500 Euro im Jahr entstanden.

Außerdem wurde im Verkehrssenat aufgrund von Bürgeranfragen darüber beraten, einen Verkehrsspiegel im Bereich der Einmündung Hellmut -Grempel-Straße / Thanner Str. aufzustellen. Auch die Verkehrsbehörde und die Polizei schlagen dort einen Spiegel vor. Bei einem Ortstermin wägten die Mitglieder des Gremiums bei einer Diskussion das Für und Wider ab. Schließlich erfolgte der Beschluss für die Ausstellung des Spiegels einstimmig.

Auch dem von der CSU-Stadtratsfraktion angeregten "Projekt Mitfahrbänkle" wurde nach einer kurzen Diskussion zugestimmt. So soll eine Mitfahrbank in Meilschnitz aufgestellt werden, die dann eine Mitfahrgelegenheit in die Innenstadt ermöglicht.