1,3 Millionen Euro hat das letzte Geschenk des Ehrenbürgers Otto Waldrich an seine Stadt Coburg gekostet. Am Freitag wurde das Studentenwohnheim übergeben.
"Es war ihm ein Herzensanliegen, dass so ein Studentenwohnheim in der Innenstadt entsteht", stellte Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) fest. Am Freitag wurde vorm Haus die offizielle Übergabe gefeiert. Der Festplatz war allerdings nicht ganz unproblematisch: Bis jetzt hat die Stadt kein Konzept, wie der Bereich vor dem Haus in Verbindung mit dem Platz vor der Reithalle als Übergang zum Schlossplatz gestaltet werden soll. Dafür habe Otto Waldrich bis zum Schluss wenig Verständnis gehabt, stellte Architekt Albert Wagner fest. Waldrich hatte zugesagt, dass das Haus zum Wintersemester 2017 bezugsfertig sein werde und Wort gehalten. Die Stadt, die zeitgleich die Außenanlagen vollenden wollte, konnte ihr Wort nicht halten, wie OB Tessmer bedauerte.
Wagner hob hervor, dass Waldrich sich bis kurz vor seinem Tod noch für jedes Detail des Baus interessiert habe und auch die Baustelle besuchte. Am 15. Juli war der ehemalige Industrielle, Mäzen und Ehrenbürger gestorben; am 1. Juni hatte er das nahezu fertige Gebäude der Stadt übereignet.
1,3 Millionen Euro hatte Waldrich in das Haus investiert. Er legte Wert auf gute Gestaltung und auf Qualität; heimische Handwerker sollten beschäftigt, heimische Materialien verbaut werden. Der Sockel und die Treppenstufen im Innern sind aus Granit, die Fenster aus Kiefernholz. Die zehn Appartments (jedes mit Küchenzeile und eigenem Bad) sind komplett möbliert, auch deshalb, weil die Möbel vom Schreiner in die teilweise schrägen Grundrisse eingepasst wurden.
Die Apartments werden vom Studentenwerk Oberfranken verwaltet und sind bereits alle vergeben. Zu jedem Zimmer gehört ein abschließbares Kellerabteil, außerdem gibt es einen gemeinsamen Fahrradkeller sowie einen Gemeinschaftsraum und einen Waschmaschinenraum.