Ein einmaliger Künstler des Körpers und der Bewegung verlässt Coburg

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Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
 
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
 
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
 
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
 
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
Außergewöhnliche Tanzkunst: Po-Sheng Yeh beeindruckte beim Abschiedsabend in der Reithalle. Foto: Henning Rosenbusch
 

Mit einem Abend in der Coburger Reithalle beendete Po-Sheng seine Karriere als Tänzer.

Tiefe Verneigung vor seinem Publikum. Und das wiederum brachte dem scheidenden Tänzer Po-Sheng Yeh in der Coburger Reithalle zum Abschied lang anhaltende, tief bewegte Standing Ovations. Was dem stets in sich gekehrten Ausnahmetänzer endlich sogar ein Lächeln ins markante Gesicht zwang.


Ins Gedächtnis der Zuschauer eingegraben


Po-Sheng Yeh ist seit 2008 in der Tanzcompagnie des Landestheaters Coburg. Immer wieder sorgte er für geradezu magische Eindrücke, schuf er allein mit seinem Körper Bilder, die sich über die Kunst des bewegten Momentes eingruben ins Gedächtnis des Zuschauers. Gerade er brachte außerhalb von durchaus immer wieder beeindruckendem Tanzdienst in Oper, Operette oder bei unabhängigen Ballettabenden zu Bewusstsein, dass Tanz eine vollkommen eigenständige Kunstform ist.
Sie kann diejenigen, der sich der freien Assoziation überlassen, in die Dimensionen tieferen und freieren (Er-)Lebens versetzen.


Geschenk an die Coburger Tanzfreunde


Eben dies führte Po-Sheng Yeh in der Reithalle noch einmal konzentriert und geballt mit dem von ihm als Geschenk an seine Coburger Tanzfreunde konzipierten Choreografien vor.


Lebensrausch und Todesschrecken


In pulsierendem elektronischem Rauschen formt sich aus der dunklen Ecke allmählich eine vollkommen fremde Körperlichkeit, weitab vom Menschlichen, bewegt sich animalisch, richtet sich auf, kommt zu sich, entfaltet sich im Raum. Ein schmetterlingshafter Lebensrausch, dann schon der Todesschrecken, knackendes, schabendes, kratzendes Gefressenwerden.


Der Körper als Skulptur


Po-Sheng Yeh beherrscht die Kunst, Körperteile, ja einzelne Muskeln und Fasern isoliert zu bewegen und in alleiniges Bewusstsein zu rücken, wie selten ein Tänzer. In diesen Momenten der Un-Menschlichkeit wird sein bloßer Oberkörper zur kunstvollen Skulptur, seine Fingerglieder im Gegenspot einer Taschenlampe zum krabbelnden Insekt. Wir lösen uns mit dem Tänzer ein Stück weit aus Enge und Gebundenheit unseres Bewusstseins. Zum Wunder des Lebens an sich in dieser Welt.


Offizielle Verabschiedung am 1. Juli


Doch nun kommt der Abschied; Po-Sheng Yeh beendet seine tänzerische Karriere und kehrt mit seiner Familie nach Taiwan zurück. Ballettchef Mark McClain kündigte an, dass die offizielle Verabschiedung Yehs nach der letzten "Aschenbrödel"-Aufführung dieser Spielzeit am 1. Juli erfolgen wird.