Eidt: Bei dem bleiben, was beschlossen wurde

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Hans-Heinrich Eidt (FDP) wehrt sich gegen die Unterstellung, die Gegner einer teureren Interimsspielstätte wollten dem Theater schaden.

Es gehe darum, den Stadtratsbeschluss vom Dezember nicht aufzuheben, betont Eidt. Im Dezember 2017 hatte der Stadtrat beschlossen, dass der Bau der Interimsspielstätte maximal sechs Millionen Euro kosten dürfe. Dieser Beschluss soll laut Vorlage zur Stadtratssitzung am Donnerstag aufgehoben werden: Die Verwaltung soll ermächtigt werden, mit zwei Bietern weiter zu verhandeln. Dagegen wendet sich ein Antrag, der von CSU/JC, Pro Coburg, den SBC und Eidt eingebracht wurde. Zusammen stellen diese Fraktionen rechnerisch die Hälfte der Stadtratsmitglieder. "Aus den bisher vorliegenden Angeboten geht hervor, dass auch die ,abgespeckte‘ Spielstätte immer noch zwölf oder gar 15 Millionen Euro, nach weiteren Verhandlungen jedenfalls aber mindestens zehn Millionen Euro kosten soll", schreibt Eidt. "Davon hat die Stadt, wenn der Bau hinterher wieder abgerissen wird, 25 Prozent zu bezahlen - zusätzlich zu den Millionen, die die Renovierung des Theaters kosten wird."
Der Freistaat hatte zugesagt, nicht nur 75 Prozent der Kosten der Generalsanierung zu übernehmen, sondern sich in gleicher Weise an der Interimsspielstätte zu beteiligen. Allerdings gilt dabei die Bedingung, dass die Interimsspielstätte hinterher wieder abgerissen werden muss - nicht, dass der Freistaat der Stadt Coburg ein Zweittheater durch die Hintertür finanziert. Deshalb hatte der Stadtrat die sogenannte Hybrid-Lösung beschlossen: Die stillgelegte Dreifachturnhalle am Anger wird teilweise abgerissen. Der Trakt mit Umkleiden, Gymnastik- und Kraftraum bleibt erhalten und nimmt Büros und Probenräume auf. Anstelle der Sporthalle mit Tribüne entsteht ein Bühnen- und Zuschauerraum aus Fertigteilen. Dieser Baukörper könnte dann sogar verkauft und woanders aufgebaut werden, wenn er in Coburg nicht mehr gebraucht wird. Denn auch andernorts müssen in den nächsten Jahren Theater saniert werden.
Eidt verwahrt sich in seiner Erklärung vom Mittwoch auch gegen die Behauptung, mit dem Eilantrag wollten dessen Urheber die Interimsspielstätte "eliminieren". Dies hatte Gerhard Amend, Stadtratsmitglied (CSB) und Vorsitzender des Theaterkreises, in einer E-Mail geschrieben, die auch über soziale Netzwerke verteilt wurde. "Die Antragsteller wollen während der Zeit des Umbaus das Theater auf Spielstätten mit 100 bis 150 Personen reduzieren", heißt es da.
Eidt widerspricht: Es solle auf eine "feste Interimsspielstätte" verzichtet werden, und damit sei eine "Zeltlösung" gemeint, wie es sie auch in andern Städten gebe. Wenn dies "weiterhin abgelehnt" werde, dann solle geprüft werden, ob der Betrieb in der Übergangszeit "nicht in anderen Lokalitäten oder Spielstätten aufrechterhalten werden und man sich in dieser Zeit intensiv auf einen Neubeginn mit neuen Ideen vorbereiten kann".
Die Antragsteller würden auch nicht beabsichtigen, jemandem zu kündigen, betont Eidt. Sie würden sogar davon ausgehen, dass es billiger sei, das festangestellte Personal "auch ohne Arbeitsleistung zu behalten und zu bezahlen, anstatt Millionen für ein in Zukunft abzureißendes Provisorium auszugeben und weiterhin den Haushalt mit Zuschussbeträgen bis sieben Millionen jährlich zu belasten". Rund sieben Millionen Euro zahlt die Stadt als Betriebskostenzuschuss ans Landestheater. Laut Verwaltungsdirektor Fritz Frömming machen die Personalkosten rund 87 Prozent der Ausgaben aus.