So erleben die Besucher im "Schwarzen Bären" den Auftritt von Matthias Egersdörfer mit seinem neuen Programm "Vom Ding her".
Was treibt die Zuhörer nur zu Auftritten von Matthias Egersdörfer? "Ausverkauft" verkündet ein Plakat am Eingang "Zum Schwarzen Bären" in Beiersdorf. Drinnen im Saal: drangvolle Enge.
Und zur Begrüßung gibt es dann die bei Egersdörfer längst übliche Dosis Publikumsbeschimpfung. "Das macht alles etwas her - aber hinter der Stirn ist nicht viel los", nimmt der fränkische Kabarettist einen Vater verbal ins Visier, der mit seinem längst noch nicht volljährigen Sohn weit vorne Platz genommen hat.
Illusionslose Einsichten
Längst kommen die Egersdörfer-Fans nicht mehr nur aus dem fränkischen Raum. Eine junge Frau aus Eisenach bekommt Egersdörfers rabiaten Charme ebenfalls ausführlich zu spüren - bis hin zu Tipps zum Ladendiebstahl. Warum nicht einfach in eine Buchhandlung gehen und dort unter den Augen des Laden-Detektivs den Bestand an Thomas-Bernhard-Bänden dezimieren ohne zu bezahlen?
Absurde Logik
Matthias Egersdörfer wird gerne als typisch fränkischer Grantler beschrieben. Und tatsächlich bestätigt er dieses Klischee scheinbar auch in seinem neuen Programm "Vom Ding her" mit seinen zwischendurch immer wieder mal eingestreuten lautstarken Ausbrüchen. In Wahrheit aber haben Egersdörfers Auftritte viel mehr mit absurdem Theater als mit Kleinkunst-Spaßmacherei zu tun. Egersdörfers absurde Logik führt die Zuhörer immer wieder in albtraumhafte Situationen, aus denen es scheinbar kein Entrinnen gibt wie in Paul Austers Roman "Musik der Zufalls".
Denn die vermeintlichen Auswege führen den Zuhörern nur umso gnadenloser vor Augen, dass der Wirklichkeit nicht zu trauen ist.
Für seine illusionslosen Einsichten erntet Egersdörfer reichlich Applaus und befreiendes Lachen.