Ende der sechs Millionen Euro teuren Sanierung: Die höchst attraktiv umgebaute Domänenhalle in Sonnefeld wurde nun ihrer Bestimmung übergeben.
Nicht zum ersten Mal weilte Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) am Samstag in
Sonnefeld. Vor rund 100 geladenen Gäste setzte er nach rund zweijähriger Bauzeit den Schlussakt unter die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden historischen Domäne im Herzen der Stammgemeinde. Für die mit dreifachem kirchlichem Segen verbundene Einweihungsfeier bot sich der neu geschaffene Veranstaltungssaal im Westflügel an.
Nicht nur aus städtebaulicher Sicht bezeichnete der Innenminister des Freistaates das Sechs-Millionen-Projekt als sichtbaren Gewinn für Sonnefeld.
Herrmann: Zeitgemäßes Nutzungskonzept
Seine Feststellung "Ich habe gesehen, wie attraktiv es ist, hier zu leben" wurde mit reichlich Beifall bedacht. Das zeitgemäße Nutzungskonzept der Gebäude samt gelungenem Vorplatz trage wesentlich zu einer besseren Lebensqualität im ländlichen Raum bei.
Der Abwanderung in Ballungsräume müsse durch gesteigerte Attraktivitäten entgegengewirkt werden, begründete Herrmann die Projektförderung durch Finanzmittel aus dem Programm Städtebau. Es lohne sich, Orte der Zusammenkunft zu schaffen und damit persönliche Begegnungen zu fördern. Ausdrücklich lobte er die Initiative von Bürgermeister und Gemeinderat, aber auch das ehrenamtliche Engagement, das die Bevölkerung hier geleistet habe. Schließlich trug sich der Minister ins goldene Buch der Gemeinde Sonnefeld ein.
Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin und Vorsitzende des Stiftungsrats Oberfrankenstiftung, gratulierte zur neuen Mitte der Kommune. "Sonnefeld hat gezeigt, dass man ein scheinbar unscheinbares Gebäude zum Bauwerk mit besonderem Charme umnutzen kann", sagte sie und verwies auf die in Höhe von 720.000 Euro in die Denkmalpflege geflossenen Stiftungsgelder.
Landrat Michael Busch (SPD) dankte Altbürgermeister Rainer Marr, dem zielstrebigen Gemeinderat und Bürgermeister Michael Keilich (CSU). Erfreut zeigte er sich darüber, dass Fördermittel diesen Schritt Sonnefelds in die Zukunft ermöglicht hätten.
Für Woldi Reißenweber ist ein neuer Mittelpunkt für ganz Sonnefeld entstanden, mit Nutzen für alle, wie der Besucher der Einweihung betonte. Ein ordentliches, historisches Stück, auf das die Nachbargemeinden eigentlich neidisch sein können, sei hier entstanden, sagte Reißenweber.
Alles erfolgreich koordiniert
Mit der Prämisse "Bauen und fertig werden anstelle langer Reden" skizzierte Architekt Harald Gasmann für das Team Kug-Architekten München die gute Zusammenarbeit und zügige Ideenumsetzung während der (nur) vierjährigen Planungs- und Bauzeit, während der einiges zu
koordinieren gewesen sei: Über 200 Akteure aus mehr als 50 beteiligten Firmen, Ingenieurbüros und Sachverständige sowie die Gemeinde unter dem heutigen Altbürgermeister Rainer Marr und dem damaligen Bauamtsleiter Herwig Lösch seien an dem Projekt beteiligt gewesen. "Heute können wir das komplette Volumen der Halle erleben. Jetzt gilt es, das Objekt in der neuen Sonnefelder Mitte mit Leben zu erfüllen", sagte der bauleitende Architekt.
Pfarrer Dirk Acksteiner (evangelisch), Pater Peter Uzor (katholisch) und Richard Lieb (freikirchlich) stellten das Bauwerk unter Gottes Schutz und Segen. Für die musikalische Umrahmung waren der Chor "Young Voices" und die Sonnefelder Querbläser verpflichtet.
Tolle Gemeinschaftsleistung der Vereine
Eine Gemeinschaftsleistung lieferten Sonnefelder Vereine und Organisationen bei der Einweihung für die Domänenhalle beim damit verbundenen Tag der offen Türe ab. Für Vorbereitung und Koordination zeichnete Jugendpfleger Björn de Rooij mit seinem Team verantwortlich. Die Freifläche rund um das Rondell, die neue Kalthalle, der angrenzende Schulteich und eine hügelige Skaterbahn wurden als Spielfelder genutzt. Zahlreiche interessierte Zuschauer verfolgten die vielfältigen Aktionen.
An der Stelle, an dem ein stattlicher Baum den umfangreichen Bauarbeiten im Domänenrondell weichen musste, steht wieder eine Linde. Die Pflanzung erfolgte zum Auftakt der Vereinsaktivitäten.