Die Wüstenahorner Art des Knutfestes

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Ulrich Steiner und Thomas Nowak zünden die Bäume an. Foto: Desombre
Ulrich Steiner und Thomas Nowak zünden die Bäume an.  Foto: Desombre
Der Christbaumweitwurf machte den Kids viel Spaß. Das Kinder- und Jugendzentrum hatte das Spektakel organisiert und die Kids eingeladen. Foto: Desombre
Der  Christbaumweitwurf machte den Kids viel Spaß. Das Kinder- und Jugendzentrum hatte das Spektakel organisiert und die Kids eingeladen. Foto: Desombre
 
Lichterloh brannten beim Wüstenahorner Knutfest die Christbäume. Foto: Desombre
Lichterloh brannten beim Wüstenahorner Knutfest die Christbäume. Foto: Desombre
 
Das lodernde Feuer der Christbäume zog eine große Besucherschar an. Foto: Desombre
Das lodernde Feuer der Christbäume zog eine große Besucherschar an. Foto: Desombre
 

Mit dem Verbrennen der abgeschmückten Christbäume wurde im Coburger Stadtteil am Dreikönigstag sichtbar die Weihnachtszeit beendet.

Wenn das Knutfest nach den alten Bäumen ruft, bedeutet das, dass die ehemaligen Weihnachtsbäume verbrennen. So ist es in Wüstenahorn. Im Herkunftsland des Knuttags, Schweden, wird das Weihnachtsfest damit beendet, dass der Weihnachtsbaum aus dem Fenster geworfen wird. Mehr und mehr setzt sich dieser Brauch auch in Deutschland durch.

Am 13. Januar ist der Namenstag von Sankt Knut. Der posthum heiliggesprochene dänische Prinz Knut wurde im Januar 1131 von einem Thronfolge-Konkurrenten ermordet. Seit dem 17. Jahrhundert gilt der Knuttag als Endpunkt der Weihnachtszeit. Seitdem heißt es in Schweden "Knut för julen ut!" (Knut bringt Weihnachten zu Ende). Das Hinauswerfen des Weihnachtsbaumes bildet den Abschluss des Knuttages.

Bereits zum vierten Mal wird im Coburger Stadtteil Wüstenahorn das durch ein schwedisches Möbelhaus publik gemachte Knutfest gefeiert. Viele Bewohner bringen an diesem Tag ihren Tannenbaum an den Wolfgangsee und erleben eine kurzweilige Zeit mit interessanten Begegnungen. In großen Teilen des Christentums dauert die Weihnachtszeit 13 Tage und endet eben an Heilig Drei Könige.

Noch ein großer Auftritt

Die ausrangierten Christbäume hatten am Feiertag noch einmal ihren großen Auftritt. Am Wolfgangsee wurde das Knutfest gefeiert, zu dem der Bürgerverein Wüstenahorn, das Kinder- und Familienzentrum und der Löschzug 4 der Feuerwehr eingeladen hatten. Unterstützt wurden die Organisatoren durch das Quartiermanagement und die Stadtteilmütter. "Das Knutfest soll die Dorfgemeinschaft zusammenhalten", betonte Ulrich Steiner, Vorsitzender des Bürgervereins Wüstenahorn. Die "Wüstenmarner" schmeißen die Bäume nicht einfach aus dem Fenster, sondern sie machen aus diesem schwedischen Brauch noch ein Event in ihrem Stadtteil.

Vor dem eigentlichen Höhepunkt gab es Wettkampfspiele rund um den Weihnachtsbaum, bei dem herausgefunden werden soll, wie wie weit so ein Baum eigentlich fliegen kann. Um 17 Uhr wurde schließlich das Feuer entzündet.

Nowak: Eine Tradition und ein Volltreffer

Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak war beim Wüstenahorner Knutfest dabei. "Hier kann man von einer Tradition sprechen, die noch lange anhalten möge", sagte Nowak. Es sei eine tolle Veranstaltung mit vielen Besuchern zum Jahresauftakt und sie sei gut für den Stadtteil und die Gemeinschaft in Wüstenahorn. Das Fest erlebe eine Riesenresonanz, und viele Leute aus der Stadt seien da, sagte Nowak und beschrieb das gute Gefühl dabei mit den Worten: "Der Stadtteil Wüstenahorn lebt."

Mit der Idee, ein solches Knutfest ins Leben zu rufen, habe der Bürgerverein einen Volltreffer gelandet, lobte Nowak. Die rege Beteiligung und das Interesse der Wüstenahorner und auch der Bürger aus den anderen Stadtteilen sei auch diesmal einfach einmalig, sagte Ulrich Steiner.