Die Waldweihnacht zieht alle in ihren Bann

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Sind beim Krippenspiel vorne mit dabei (von links): Annika, Konstantin, Dominic, Emilia und Jannik. Fotos: Martin Kreklau
Sind beim Krippenspiel vorne mit dabei (von links): Annika, Konstantin, Dominic, Emilia und Jannik.  Fotos: Martin Kreklau
Kümmern sich um die Organisation des Krippenspiels: Sandra Beyersdorfer und Margit Faber.
Kümmern sich um die Organisation des Krippenspiels: Sandra Beyersdorfer und Margit Faber.
 

Viele Menschen kommen Jahr für Jahr, um bei der Aufführung der Kinder in Tiefenlauter dabei zu sein. Doch die Vorbereitungen sind alles andere als ein Kinderspiel.

Wann das mit dem Krippenspiel angefangen hat, weiß Margit Faber (44) nicht mehr genau. Aber sie weiß, dass sie und ihre große Schwester schon als Kinder mitgewirkt haben. Inzwischen ist das Stück am Heiligen Abend zu einer Tradition im Ort geworden und erfreut sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit.

Doch alles fängt klein an. Damals hat der Löschzug Tiefenlauter einen Baum aufgestellt und das ganze Dorf hat sich am Heiligen Abend dort versammelt. Anfangs haben nur ein paar Kinder einige Gedichte aufgesagt. "Doch dann wuchs die Veranstaltung von Jahr zu Jahr und alles wurde professioneller", sagt Margit Faber. Erst kam der Posaunenchor dazu, dann hat sich der Pfarrer des Ortes eingeschaltet. "Irgendwann haben sich dann kleine Krippenspiele entwickelt."

Kinder aller Altersklassen

Schon zu Beginn haben Kinder aller Altersklassen mitgemacht - von vier Jahren bis zum Konfirmationsalter. Das ist immer noch so und es wird Wert darauf gelegt, dass jeder mitmacht. "Allen liegt das natürlich nicht - aber die meisten sind mit Herzblut bei der Sache", sagt Margit Faber. Auch ihre eigenen Kinder sind mit von der Partie.
Jedes Kind, das mitmacht, bekommt eine Kleinigkeit von der Feuerwehr. "Es geht aber nicht um die Belohnung", sagt Margit Faber, "sondern darum, dass man etwas bewirkt." Denn jedes Jahr werden Spenden für einen guten Zweck gesammelt.

Schon im Oktober suchen die Organisatoren das Stück aus, dass die Kinder dann am Heiligen Abend aufführen. Und das ist gar nicht so einfach, wie Margit Faber erklärt: "Zunächst ist uns wichtig, dass es ein Stück ist, dass wir bislang noch nicht gespielt haben. Außerdem müssen die Rollen dem Alter der Kinder entsprechen. Also kleinere Rollen für die Jüngsten und etwas Anspruchsvolleres etwa für die Vierzehnjährigen." Schwierige Krippenspiele seien kaum möglich, da die Kinder in der Schule viel zu tun hätten - gerade um die Weihnachtszeit. "Wir wollen sie auch nicht überfordern, schließlich soll das Ganze auch Spaß machen", sagt Margit Faber. Manchmal sind die Organisatoren kurz vor dem verzweifeln, weil sie kein passendes Stück finden.

Weihnacht auf dem Schrottplatz?

Es gebe auch moderne Krippenspiele mit Marsmenschen oder Weihnachten auf dem Schrottplatz, aber "an sowas haben wir uns noch nicht heran getraut". Auch die Besucher bevorzugen laut Margit Faber die klassischen Spiele. Geübt wird ab Mitte November, sechs Mal plus eine Generalprobe. Jedes Kind bekommt seinen Text und kann sich zu Hause vorbereiten. Sonntagabend wird dann gemeinsam geprobt - und das bei jedem Wetter. Schließlich, so Faber, wisse man auch nicht, wie das Wetter am Heiligen Abend wird. Kostüme wie Felle für die Hirten oder Flügel für die Engel wurden über Jahre gesammelt - und immer wieder kommt etwas Neues hinzu.

Inzwischen ist die Waldweihnacht an der Franziskuskapelle also eine große Veranstaltung. Die Menschen kommen im Winter zum Teil sogar aus Bamberg, um dabei sein zu können. Trotz aller Professionalität gibt es keinen großen technischen Aufwand. Auf Mikrofone oder Ähnliches wird verzichtet, nur für ein wenig Licht ist gesorgt. Für die Kinder ist das eine Herausforderung. Sie müssen laut genug sprechen, damit das Publikum sie versteht. Auch das ist Teil der Proben.

Seit über zehn Jahren ist Margit Faber nun schon als Organisatorin dabei. Und obwohl es sehr viel Stress ist, wie sie selbst sagt, macht ihr es Jahr für Jahr große Freude. "Gerade am Heiligen Abend ist viel zu tun und man ist dann schon platt, wenn man nach Hause kommt. Aber man ist auch glücklich und froh, wenn die Leute sagen, dass es ihnen gefallen hat. Und das sie nächstes Jahr wieder kommen wollen."