Der nasseste Arbeitsplatz in Neustadt

2 Min
Wasser von allen Seiten: Daniela Maier hat im Märchenbad wohl zur Zeit einen der nassesten Arbeitsplätze in ganz Neustadt. Fotos: Thomas Heuchling
Wasser von allen Seiten: Daniela Maier hat im Märchenbad wohl zur Zeit einen der nassesten Arbeitsplätze in ganz Neustadt. Fotos: Thomas Heuchling
Seit über einer Woche die Arbeitskleidung von Daniela Maier.
Seit über einer Woche die Arbeitskleidung von Daniela Maier.
 
Die Fachangestellte für Bäderbetrieb und Schwimmeisterin führt mit ihren Kollegen "Einwinterungsarbeiten" im Neustadter Märchenbad durch.
Die Fachangestellte für Bäderbetrieb und Schwimmeisterin führt mit ihren Kollegen "Einwinterungsarbeiten" im Neustadter Märchenbad durch.
 
Viele der kleinen weißen Gitter werden vom Beckenrand entfernt...
Viele der kleinen weißen Gitter werden vom Beckenrand entfernt...
 
... und auf einer Palette gestapelt.
... und auf einer Palette gestapelt.
 
Viele solcher Schrauben hat Maier entfernt.
Viele solcher Schrauben hat Maier entfernt.
 
Ein Blick in einen der großen Sandfilter.
Ein Blick in einen der großen Sandfilter.
 
Zwischen den großen Sand-Filtern muss Daniela Maier auch schwindelfrei sein.
Zwischen den großen Sand-Filtern muss Daniela Maier auch schwindelfrei sein.
 
Auch im Technik-Keller gibt es Wasser von unten.
Auch im Technik-Keller gibt es Wasser von unten.
 

Die Freibadsaison ist vorbei. Zeit das Märchenbad in den Winterschlaf zu schicken. Heuer ist das für Daniela Maier eine besonders nasse Aufgabe.

Über Menschen, die sich über das schlechte Wetter der vergangenen Wochen beschweren, kann Daniela Winter nur müde lächeln. Die 30-jährige Fachangestellte für Bäderbetrieb hat wohl den zur Zeit nassesten Arbeitsplatz von ganz Neustadt. Regen von oben und Wasser von allen Seiten - Einwinterrungsarbeiten im Neustadter Märchenbad. "Ich kann hier auch nicht den ganzen Tag drin sitzen und warten bis der Regen aufhört. Die Arbeit muss auch geschafft werden", sagt Maier und zieht den Reißverschluss ihrer Regenjacke bis ganz nach oben - die kurze Pause ist vorbei und es geht wieder nach draußen.

In der Werkstatt packt sie große Planen und Band zusammen, um damit die weißen Plastikgitter abzudecken, die sie mit ihren Kollegen Schwimmmeister Bernd Illig und dem Auszubilden Ferdinand Schwenk bereits aus den Becken entfernt hat und auf einer Palette gestapelt hat.
Der Regen tröpfelt derweil langsam auf die Wasseroberflächen der Becken - ein fast idyllisches Bild. Dafür hat Schwimmmeisterin Maier keine Zeit, sie muss ihre Arbeit erledigen und dass möglichst trockenen Fußes.

Wasser in den Becken und das im Winter, geht da nichts kaputt? Maier erklärt: "In den Edelstahlbecken kann das Wasser drin bleiben. Es friert ja nie bis zum Grund und am Rand bleibt es immer einen Millimeter breit flüssig."

Schrauben in 3,80 Meter Tiefe

Aber nicht alles ist frostsicher. Viele kleine Teile wie Massagedüsen, Bojen oder Gitter müssen aus den Becken entfernt werden. Das bedeutet unter Wasser Schrauben und Drehen und das bei Regen Anfang September. "Im Sprungbereich hab' ich in 3,80 Meter Tiefe vier Schrauben abgedreht, um ein Gitter zu lösen. So ungefähr sechsmal musste ich runtergehen", sagt Maier als wäre es so einfach wie das Aufbauen eines Regals. Da hatte das Wasser immerhin noch 18 Grad, zur Zeit sind es ungefähr zwölf.

Seit rund einer Woche sind Daniela Maier und ihre beiden Kollegen schon mit Abdecken, Schrauben und dem Herunterfahren der gesamten Anlage beschäftigt. "Wir haben alle Rohre mit Chemikalien durchgespült und sie dann abgepumpt." Die komplexe Technik in der Anlage ist auch einer der Gründe, warum Maier nach wie vor mit Spaß bei ihrer Arbeit dabei ist.

"Trotz des Wetters mache ich meine Arbeit gerne, aber man ist auch froh wenn man Abends zu Hause ist", sagt Maier. Zurück im kleinen Büro streift sie sich die Kapuze ihrer Regenjacke ab, ein kleiner Heizlüfter steht auf dem Boden und brummt vor sich hin und zum Aufwärmen gibt es Kaffee oder Tee. Auf dem Tisch liegt ein Block. "Das ist unsere Liste, auf der wir alle Schäden, die wir während der Einwinterung feststellen aufnehmen, damit wir sie im nächsten Frühjahr beheben können", erklärt Maier.

In diesem Jahr hat die Piratenfigur etwas abbekommen, ansonsten nur ein paar Kleinigkeiten. Aber nach dem Winter kann das schon wieder anders aussehen. Noch ist die Kleidung von Daniela Maier trocken, aber ihre Wechselsachen kommen wohl auch heute zum Einsatz. Denn sie muss bald wieder raus in den Regen.

Die Badesaison 2013 in Zahlen

Insgesamt besuchten in diesem Sommer mehr als 47 .000 Badegäste das Märchenbad. Das waren rund 9000 mehr als im vergangenen Jahr. Der Tag mit den meisten Besuchern, über 2500, war Mitte Juni.