Das Rödenbad wird auf Vordermann gebracht

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In zwei Wochen muss alles sauber und repariert sein: Schwimmmeister Denis Latyschev legt einen Schlauch aus, damit das große Becken wieder mit Wasser gefüllt und auf die Temperatur von 28 Grad gebracht werden kann. Fotos: Thomas Heuchling
In zwei Wochen muss alles sauber und repariert sein: Schwimmmeister Denis Latyschev legt einen Schlauch aus, damit das große Becken wieder mit Wasser gefüllt und auf die Temperatur von 28 Grad gebracht werden kann. Fotos: Thomas Heuchling
Schwimmmeister Markus Ehrlicher sucht mit voller Konzentration nach beschädigten Fugen.
Schwimmmeister Markus Ehrlicher sucht mit voller Konzentration nach beschädigten Fugen.
 
Schwimmmeister Denis Latyschev muss in den zwei Wochen im September oft Gummistiefel tragen.
Schwimmmeister Denis Latyschev muss in den zwei Wochen im September oft Gummistiefel tragen.
 
Trotz des riesigen Wasserstrahls dauert es zwei Tage bis das große Becken gefüllt ist. Immerhin passen 400 Kubikmeter hinein.
Trotz des riesigen Wasserstrahls dauert es zwei Tage bis das große Becken gefüllt ist. Immerhin passen 400 Kubikmeter hinein.
 
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Rödental, Michael Eckhardt, schaut sich den Arbeitsfortschritt an und ist schon wieder am telefonieren.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Rödental, Michael Eckhardt, schaut sich den Arbeitsfortschritt an und ist schon wieder am telefonieren.
 
Geschäftsführer der Stadtwerke Rödental, Michael Eckhardt.
Geschäftsführer der Stadtwerke Rödental, Michael Eckhardt.
 
Der Schrubber ist zur Zeit eines der wichtigsten Arbeitsgeräte von Latyschev, ...
Der Schrubber ist zur Zeit eines der wichtigsten Arbeitsgeräte von Latyschev, ...
 
... denn auch das kleine Becken muss gründlich gesäubert werden.
... denn auch das kleine Becken muss gründlich gesäubert werden.
 
Die ausleihbaren Wasserspielzeuge kommen als letztes aus dem Depot
Die ausleihbaren Wasserspielzeuge kommen als letztes aus dem Depot
 
Viele Leitungen und Rohre: Die Schwimmmeister wissen genau, wo welches Wasser durchläuft.
Viele Leitungen und Rohre: Die Schwimmmeister wissen genau, wo welches Wasser durchläuft.
 
Eckhardt und Latyschev fachsimpeln am Steuerungscomputer.
Eckhardt und Latyschev fachsimpeln am Steuerungscomputer.
 
Die neus Fensterfront wurde vor runf einem Jahr bei der energetischen Grundsanierung des Bades eingebaut.
Die neus Fensterfront wurde vor runf einem Jahr bei der energetischen Grundsanierung des Bades eingebaut.
 
Auch hier müssen die Schwimmmeister schrubben.
Auch hier müssen die Schwimmmeister schrubben.
 
Denis Latyschev und sein Kollege Markus Ehrlicher bei der Grundreinigung der Außenanlage des Rödenbads.
Denis Latyschev und sein Kollege Markus Ehrlicher bei der Grundreinigung der Außenanlage des Rödenbads.
 
Bald spielen mit diesen Wasserspielsachen wieder Kinder.
Bald spielen mit diesen Wasserspielsachen wieder Kinder.
 
Mit der Stirnlampe werden auch die großem Schwall wasserbehälter von innen gereinigt.
Mit der Stirnlampe werden auch die großem Schwall wasserbehälter von innen gereinigt.
 

Einmal im Jahr schließt das Rödenbad für zwei Wochen wegen Grundreinigung. Für die Schwimmmeister eine stressige Zeit, die aber zeigt, dass der Beruf mehr ist als nur am Beckenrand stehen.

Wo normalerweise Schwimmer ihre Bahnen ziehen oder Kinder im Wasser planschen, da sind zur Zeit nur leere Becken, und darin Männer mit Gummistiefeln, zu sehen.

Einer von ihnen ist Schwimmmeister Denis Latyschev, kräftige Statur, freundlich und vor allem schwer beschäftigt. Eines sei gleich vorweggenommen: Hier ist nichts Schlimmes passiert. Aber einmal im Jahr, in den ersten beiden Septemberwochen hat das Rödenbad geschlossen.

Die Grundreinigung steht an. Obwohl der Begriff für die vielfältigen Arbeitsabläufe die Latyschev und seine beiden Schwimmmeister-Kollegen, Markus Ehrlicher und Andreas Lurz sowie einige Reinigungskräfte, erledigen müssen, wohl etwas zu einfach ist.



Viel mehr als nur Putzen

"Wir lassen das Wasser ab, kontrollieren und reparieren die Fugen, warten die Technik, prüfen den gesamten Betriebsablauf und machen alles hygienisch rein", sagt Latyschev und geht die Treppen in den verzweigten Keller hinunter. Rohre, Hähne und blinkenden Displays dominieren hier das Bild und eine unerwartete Wärme treibt einem einige Schweißtropfen auf die Stirn. Der Schwimmmeister stoppt an zwei blauen Kästen auf denen er Chlorgehalt, pH-Wert und Redoxspannung ablesen kann.

"Hier wird das Wasser 24 Stunden lang überwacht, wenn etwas nicht stimmt, dann bekommen wir ein Signal. Außerdem prüfen wir das Wasser noch dreimal am Tag per Hand mit einem Messstreifen", erklärt Latyschev. An der nächsten Station greift der 42-jährige Rödentaler sofort zu einem Touch-Stift und drückt damit auf einem Bildschirm herum, an dem Rohre, Becken und viele leuchtende Punkte zu sehen sind. "Die blinken alle rot, da die Anlage gerade außer Betrieb ist", sagt Latyschev. Momentan sieht seine Arbeitsalltag eher aus, wie der eines EDV-Technikers.


Schwimmmeister auch für EDV

"Schwimmmeister ist ein irreführender Begriff, die Leute denken wir laufen den ganzen Tag am Beckenrand rum und schauen den Leuten beim Baden zu", betont er. Weiter geht es durch die schmalen Gänge zu einem großen silbernden Kasten. Dahinter ist ein zweiter, "für jedes Becken gibt es eine eigene Straße, damit diese unabhängig voneinander arbeiten können", erklärt er.

Darin verbirgt sich, von außen recht unscheinbar, die neue und fortschrittliche Keramik-Filteranlage. Sie ist der ganze Stolz der drei Schwimmmeister und auch ihres Chefs dem Geschäftsführer der Stadtwerke Rödental, Michael Eckhardt. "Das Bad war bis Mitte 2012 für eineinhalb Jahre wegen einer energetischen Grundsanierung geschlossen.

Da haben wir uns auch für die neue Filteranlage, die viel weniger Chlor braucht entschieden", erklärt Eckhardt. Rund vier Millionen Euro, davon 600 000 für den speziellen Filter, von dem es in Deutschland erst sehr wenige gibt, wie der Geschäftsführer betont, hat die Sanierung gekostet.


Weiches Wasser für zarte Haut

"Die Leute fragen immer, wie wir das Wasser so weich kriegen", sagt Latyschev. Sein Chef erklärt: "Weniger Chlor, heißt weniger aggressives Wasser, was besonders fürs Babyschwimmen oder andere Kurse sehr vorteilhaft ist." Oben schießt aus einem Schlauch derweil Wasser in das große Becken. "Es dauert zwei Tage bis die rund 400 Kubikmeter im Becken sind und dann nochmal drei Tage bis die Temperatur von 28 Grad erreicht ist", erklärt Latyschev. Er greift sich einen Schrubber und sucht seinen Kollegen Markus Ehrlicher. Gemeinsam gehen sie in den Außenbereich und bringen noch das große weiße Plantschbecken auf Hochglanz. Denn bis zur Wiedereröffnung am Montag muss alles tiptop sein.

Rödenbad ab Montag, 16. September, wieder geöffnet

Öffnungszeiten
Montag:6 bis 8 Uhr und 13 bis 21 Uhr, Dienstag: 13 bis 21 Uhr, Mittwoch: 9 bis 17 Uhr, Donnerstag: 13 bis 21 Uhr, Freitag: 6 bis 8 Uhr und 13 bis 21 Uhr, Samstag: 8 bis 19 Uhr und Sonntag und an Feiertagen: 8 bis 19 Uhr. Die Freifläche ist an werktags von 9 Uhr bis 19 Uhr sowie an Sonn- u. Feiertagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet.