Kulinarische Köstlichkeiten in idyllischer Umgebung: Das kommt bei den Besuchern des Fischfestivals in Wildenheid gut an.
Das Fischfestival der Waldfriedensee-Fischer von Wildenheid ist bald 20 Jahre Kult. Dann wird am Waldfriedensee zum Fischschlemmen eingeladen, bei Wind und Wetter. Das Publikum lässt nicht lang auf sich warten, es kommt von überall her. Ganz Clevere bringen gleich ihre Töpfe mit und lassen einpacken.
Die Wildenheider Petrijünger hatten ihre Boote mit reichlich Fang an Land gezogen und boten ihren Besuchern frischen Fisch auf den Tisch. Bei bestem Biergartenwetter boten die Fisch-Schmankerln eine willkommene Abwechslung in der Sommerfest-Saison. Und der Betrieb brummte! Alles, was das Herz begehrte, wurde geboten: Fischbrötchen, Fischsuppe, geräucherte, gegrillte Forellen, Makrelen, Matjes-, Lachs- und Zanderfilet mit und ohne Beilage, Garnelenpfanne sowie weitere köstliche Fischspezialitäten ließen einem bereits beim Speisekarten-Lesen das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Da fehlte nur noch ein Shantychor
Das ließ sich Eva Bögelein aus Dresden nicht entgehen: Die junge Frau reiste übers Wochenende nach Niederfüllbach zur Familie. Das Fischfestival in Wildenheid kannte sie bisher noch nicht. "Ich
habe mir gleich ein ganzes Menü bestellt", sagte die junge Frau und lachte. Es gab erst Fischsuppe, dann eine frisch gegrillte Makrele und Reiberdatschi zum Dessert und dann noch feinen Kuchen obendrauf. Der Familienausflug nach Wildenheid schien zu gefallen, auch das idyllische Plätzchen direkt am See mit dem maritimen Flair. Ein Shantychor hätte noch dazu gepasst. Meinten sie.
Wolfgang Schmittlein, ein "eingebürgerter" Wildenheider, mit einer Wildenheiderin verheiratet, machte erst einmal einen Abstecher zum Erfrischungsstand. "Ich habe nach den Pferden auf der Weide hier in der Nähe geschaut und werde nachher zwei Makrelen vom Grill für die Familie mit
nach Hause nehmen. Fisch essen wir gerne. Wir haben es gut, denn wir sind hier vor Ort und gönnen uns öfters Fisch", erzählte er. Familie Schmittlein kauft gern bei der Wildenheider Fischereigemeinschaft ein. In den Herbst- und Wintermonaten kann jeder direkt am Waldfriedensee jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr frischen Fisch bekommen. "Und in Neustadt auf dem Bauernmarkt, der einmal im Monat präsent ist, auch", kennt Wolfgang Schmittlein die Fisch-Einkaufsquellen.
Da blieb die Küche zu Hause kalt
"Ich mag gerne Fisch, ich mag die Augen", sagte Emil (bald fünf 5 Jahre). Sein Kindergarten Sankt Ottilia hatte zu und der kleine Lockenkopf hatte Großes vor: Er machte mit Mama Steffi und Papa Martin einen Rad-Ausflug zum Fest nach Wildenheid. "Ich bin selbst Angler. Alles was Fisch ist, mag ich, auch Meeresfrüchte, unser Emil übrigens auch", sagte Vater Martin zufrieden. Auch Familie Kriesche machte auf ihrer Erledigungstour Station am Waldfriedensee: Mutter Simone brauchte an dem Tag nicht kochen. "Ich habe mir einen Räucherlachs bestellt", freute sie sich. "Und ich habe mir eine geräucherte Forelle bestellt, das ist hier eine Spezialität. Mein ehemaliger Fußballkollege Stefan Hartan ist heute der Fisch-Grill-Meister", gefiel Vater Stefan. Tochter Philine war nicht so der große Fisch-Fan, dafür schmeckte ihr der Kartoffelsalat umso mehr. "Wir kommen nächstes Jahr wieder. Solche Feste dürfen einfach nicht aussterben. Und wir möchten das mit unserem Besuch unterstützen, die Leute, die diese ganzen Mühen auf sich nehmen", war Stefan Kriesche wichtig. "Die haben das hier übrigens wirklich gut im Griff, prima organisiert." Und auch Stefan, Christian und Mario aus Sonneberg vergnügten sich beim Festival. Die jungen Männer kommen öfters nach Neustadt und waren nicht das erste Mal zum Fischessen hier.
Alles wird rund ums Jahr gepflegt
Bereits am Freitag vor dem Fest waren die Wildenheider Fischer mit ihrem Vorsitzenden Dietrich Egger mit den Vorbereitungen beschäftigt. Und sie machten das gern, versicherten alle. Sie hätten richtig Spaß daran und alle würde mithelfen, selbst ihre Familienmitglieder. 18 Fischersleute sorgen dafür, dass der Waldfriedensee nicht an Attraktivität verliert. Die Fischereigemeinschaft Wildenheid bringt den See auf Vordermann und pflegt ihn, kauft den Fischbesatz ein, vor allem Karpfen, die dann vom Frühjahr bis zum Herbst im Wildenheider Gewässer gedeihen. Das große Abfischen geschieht dann im Herbst, wenn die Karpfenzeit beginnt. Es gibt nicht nur Karpfen. "Wir haben heute 220 Zander paniert", sagte Ralph Mechtold lachend, als er aus der Küche kam. "Aber dann werden wir uns mal ein Gläschen Wein gönnen, der Fisch will ja schließlich schwimmen."