Eine Alternative zu Braten und Klößen gab es am Samstag am Waldfriedensee in Wildenheid.
Dort fand schon zum 15. Mal das jährliche Fischerfest statt, das von den Mitgliedern des Vereins "Waldfriedensee-Fischer" veranstaltet wird. "Gestern, als wir aufgebaut haben, hat es noch die ganze Zeit geregnet", sagte Harald Büchner, der unter anderem Forellen und Makrelen am Grill verkaufte. Deshalb hat der Verein vorsorglich zwei große Bierzelte aufgestellt, um die Besucher vor möglichen Unwettern zu schützen.
Umso mehr haben sich am Ende alle gefreut, dass es bis auf einen kurzen Regenschauer gegen Abend trocken geblieben ist. Das Fischerfest war wie immer gut besucht. Rund 400 Gäste kamen ab 11 Uhr aus dem ganzen Landkreis, um vor der malerischen Kulisse des Waldfriedensees eine Forelle, einen Zander, Lachs oder Matjesfilet zu genießen. Über den ganzen Tag verteilt haben die "Waldfriedensee-Fischer" an jeden Besucher mindestens ein Essen verkauft.
"Manche haben auch mehrere Fische probiert", sagte Harald Büchner.
Etliche Vorbereitungen
Der "Teichaffe", wie er sich selbst nennt, ist schon seit über einem Jahrzehnt Mitglied bei den "Waldfriedensee-Fischern", die zusammen eine sechs Hektar große Fläche mit vier Fischteichen gepachtet haben. "Wir haben elf aktive Mitglieder, die Pachtanteile und somit Eigentum an unserem Fisch besitzen und sechs Passive, die mithelfen", erklärt der Vorsitzende Dietrich Egger, der auch die Gaststätte am See betreibt. Für das Fischerfest haben Ehefrauen und Familienmitglieder kräftig mitgeholfen. Fischbuden, Bierstände und Zelte mussten aufgebaut werden, der Platz bekam neuen Split.
Die größte Aufgabe bestand aber darin, die Essen vorzubereiten.
"In den Jahren davor mussten die Leute manchmal lange auf ihren Fisch warten, weil wir alles frisch zubereiten", erinnerte sich Harald Büchner. Frisch ist der Fisch, der in einem Großmarkt im Neustadter Kessel eingekauft wurde, noch immer. "Wir haben die Beilagen gestern aber schon zum größten Teil zubereitet und die Fische paniert, damit heute niemand länger als ein paar Minuten warten muss", sagte er.
Lachs löst Zander ab
In den vergangenen Jahren war vor allem der Zander bei den Besuchern beliebt. "Heuer haben wir viele Lachssteaks verkauft", sagte Harald Büchner. Diana Kretschmer und Peter Meusel sind mit dem Fahrrad aus Sonneberg gekommen. "Der Lachs mit Dätsch hat sehr gut geschmeckt", bestätigten sie. Peter Meusel war vor allem von den geräucherten und gebratenen Forellen angetan.
"Wir waren den ganzen Tag hier, weil so schönes Wetter war und die Verkäufer sehr nett sind", sagte Diana Kretschmer. Für Tochter Laura, die keinen Fisch isst, gab es Kuchen. Ingrid Bocklisch und ihr Lebensgefährte sind Wildenheider und besuchen jedes Jahr das Fischfest in der Nachbarschaft. "Wir sind erst später gekommen, aber wir hatten trotzdem noch volle Auswahl", sagte Ingrid Bocklisch.
Wer sich noch nicht sattgegessen hatte, konnte sich eine oder mehrere Portionen mit nach Hause nehmen. Am Ende waren fast alle Fische verkauft. "Wir haben nächste Woche wieder einen Arbeitseinsatz in unserem Vereinsheim", sagte Dietrich Egger, "da essen wir den Rest."
Die Einnahmen des Fischerfestes werden direkt in die Teichanlage des Vereins investiert. Das Ufer müsse immer wieder befestigt und die Wege erneuert werden", erklärt Dietrich Egger.