Wegen seiner Erfolge wurde Erich Trier schon als "Botschafter der Kleintierzucht" bezeichnet. Heute feiert der Beiersdorfer seinen 85. Geburtstag.
Die Pokale,die er mit seinen "Schlesischen Köpfern" und "Coburger Lerchen" eingeheimst hat, kann Erich Trier vermutlich schon gar nicht mehr zählen. Heute feiert der Ehrenvorsitzende des Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins Coburg Nord seinen 85. Geburtstag. Die Vereine, denen er angehört, würdigen ihn mit einer umfangreichen Laudatio.
Der Ehrenvorsitz ist bei weitem nicht der einzige Ehrentitel, den Trier vorzuweisen hat: Ehrenvorsitzender des Kreisvereins der Coburger Rassekaninchenzüchter, Ehrenzuchtwart des Kreisverbands Coburg der Rassegeflügelzüchter, Ehrenvorsitzender des Sondervereins der Züchter des New Hampshire Huhns, um nur einige zu nennen.
Angefangen hatte Erich Trier mit Kaninchen. Schon mit 14 Jahren feierte er Erfolge mit seinen "Weißen Wienern", 1974 wurde er Europameister mit seinen Tieren. Als 17-Jähriger begann er mit der Geflügelzucht.
Zuerst züchtete Erich Trier die Schlesischen Kröpfer. Als gebürtiger Coburger fühlte er sich verpflichtet, auch seine Heimatrasse, die Coburger Lerchen, zu züchten. Bereits 1959 errang er mit den Schlesischen Kröpfern in Hannover das begehrte Blaue Band. In Münster wurde er 1974 mit dem Siegerband auf Coburger Lerchen ausgezeichnet. Mit der gleichen Rasse wurde er 1979 Europameister in Straßburg.
"Die meisten Rassegeflügelzüchter im In- und Ausland verbinden den Namen Erich Trier richtigerweise mit der New-Hampshire-Zucht", heißt es in der Laudatio der Kleintierzuchtvereine. Seit 1952 widmet er sich dieser Rasse, und es gibt fast keine Auszeichnung, die er nicht errang. Auf jeder Europaschau, die er besuchte errang er den Titel des Europameisters: 1983 in Verona (Italien), 1988 in Wels gleich doppelt mit New Hampshire und Zwerg-New Hampshire, sowie 2004 in Prag, wo er ebenfalls zwei Titel holte.
Zweifache Titel
Neben diesen internationalen Auszeichnungen errang er bei Schauen mehr als 400 mal die Höchstnote "v" (vorzüglich) und wurde 32-mal bayerischer Meister. 1995 sicherte er sich den heiß umkämpften Titel deutscher Meister, der damals erstmalig in Nürnberg vergeben wurde. Er konnte diesen Titel in den Folgejahren mehrmals verteidigen. Er ist der einzige Züchter, dem es bisher gelang zweimal das begehrte Nürnberger Ei anlässlich der Bayerischen Landesschau in Empfang zu nehmen. Im Jahre 2006 errang er beim Wettbewerb um den Goldenen Siegerring in Hannover den Silbernen Siegerring. Ganz großen Erfolg erzielte er 2009 als Bundessieger auf der Nationalen in Erfurt und 2013 als Deutscher - und Europameister in Leipzig.
Seine Verdienste um die Zucht spiegeln sich auch in den Chroniken der Verbände: Der bayerische Landesverband berief ihn 1979 als Beisitzer ins Bayerische Ehrengericht. Er war 28 Jahre lang als Zuchtwart im Bezirksverband Oberfranken tätig und wurde 2005 zum Bezirksehrenzuchtwart ernannt. Im Sonderverein der Züchter des New Hampshire Huhnes war Erich Trier von 1985 bis 1990 Zuchtwart, dann Vorsitzender im Bezirk Bayern, bis er 2008 zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.
Bereits vor der Grenzöffnung 1989 hatte er enge persönliche Verbindungen zu vielen Züchtern in der ehemaligen DDR. Der Landesverband Thüringen ehrte ihn für seine außerordentlichen Verdienste beim Wiederaufbau des Landesverbandes mit der goldenen Spange und ernannte ihn zum Ehrenmitglied.
Erich Trier war nicht nur als Züchter auf Ausstellungen erfolgreich, er leitete auch selbst welche.
Und er unterstützte seine Züchterkollegen im In- und Ausland mit Rat (oft auch telefonisch) und Tat. Die Verbände, denen er angehört, bedachten ihn mit zahlreichen Auszeichnungen für sein Wirken in vielen Ehrenämtern. Sein gesamtes Engagement wurde mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland belohnt.
Obwohl gesundheitlich angeschlagen, widmet sich Erich Trier, unterstützt von Ehefrau Maria, weiterhin der Kleintierzucht. "Wir wünschen euch beiden noch viele glückliche Jahre miteinander und hoffen, dass ihr noch viel Wissen an die züchterische Jugend weitergeben könnt", heißt es in der Laudatio der Zuchtvereine aus Bayern, Thüringen, Coburg, Weitramsdorf und Weidach.