Coburger sollen Kokain gleich kiloweise gedealt haben

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In sechs Tagen will Richter Amend am Coburger Landgericht herausfinden, in welchem Ausmaß sich sechs Angeklagte aus dem Coburger Land und Thüringen schuldig gemacht haben. Ihnen wird bandenmäßiger Handel mit Marihuana und Haschisch sowie Ecstasy- und Kokaintabletten vorgeworfen.

Sechs Tatverdächtige müssen sich vor dem Landgericht Coburg unter dem Vorsitz von Richter Gerhard Amend verantworten. Den drei Männern und drei Frauen wird vorgeworfen, mit verschiedenen Drogen im großen Stil gedealt, beziehungsweise geholfen zu haben.

Kiloweise sollen sie Marihuana und Haschisch und große Mengen an Ecstasy- und Kokain-Tabletten vertrieben haben. Eine Rolle spielt der Georgenberg bei Bad Rodach, denn auch dort soll der Deal abgewickelt worden sein.



Drahtzieher aus Thüringen

Insgesamt sechs Verhandlungstage sind angesetzt, um den Handel, der im großen Stil und vermutlich bandenmäßig abgewickelt wurde, aufzuklären. Eingefädelt haben soll das Drogengeschäft ein 26-jähriger arbeitsloser Mann aus dem Landkreis Hildburghausen in Thüringen.

Vermutlich im März 2015 sollen er und ein 29-jähriger Anlagenmechaniker aus dem nördlichen Landkreis Coburg beschlossen haben, mit Rauschgiftgeschäften Geld zu verdienen.


Große Mengen Rauschgift

Staatsanwalt Michael Koch: "Die beiden beabsichtigten den gewinnbringenden Weiterverkauf von verschiedenen Betäubungsmitteln im Raum Coburg und Hildburghausen." Der 26-Jährige besorgte demnach das Rauschgift, während sein Kollege die Betäubungsmittel an die Abnehmer weiter reichte.

Die Drogen wechselten in Privatwohnungen in Coburg Stadt und Landkreis die Besitzer. Sehr große Mengen an Marihuana, Kokain, Speed und Ecstasy-Tabletten sollen die beiden Männer aus Bayern und Thüringen vertrieben haben. In einem Fall soll ein ganzes Kilogramm Marihuana zum Preis von 6900 Euro verkauft worden sein.

Irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt kam laut der Anklage ein 27-jähriger Automobilhändler, der in der Nähe von Duisburg im Ruhrgebiet lebt, ins Spiel. Zu dritt sollten nun die Geschäfte und Transporte über die Bühne gebracht werden, unterstützt haben soll das die Freundin des Anstifters. Bei der Frau handelt es sich um eine 24-jährige Altenpflegerin aus Hildburghausen.

Auf der Angeklagebank saßen am Montag auch zwei Niederländerinnen in Begleitung einer Dolmetscherin. Die 42 und 58 Jahre alten Frauen sind miteinander verheiratet und müssen sich vor der ersten Strafkammer des Coburger Gerichtes verantworten; bei der älteren Frau flossen am Montag reichlich Tränen.


Konspirative Treffs

Dem Ehepaar wird zur Last gelegt, sich im August des vergangenen Jahres in einem Hotel mit den drei Männern getroffen zu haben.. Dabei soll über den Drogen-Transfer verhandelt worden sein.

Der Automobilhändler soll laut der Anklage das Rauschgift von einem unbekannten Händler in einen Audi 6 gepackt und an das holländische Paar übergeben haben. Die Frauen sollen mit dem drogenbeladenen Fahrzeug nach Bad Rodach gefahren sein. Übergabeort war der Georgentum, wo der 26-jährige Thüringer den brisanten Inhalt entgegen nahm und die Frauen bezahlte.

Viermal sollen die Niederländerinnen die Lieferung, die in schwarze Plastiktüten verpackt war, zum Treffpunkt in der Nähe der Kurstadt transportiert haben.

"Die Angeschuldigten erhielten für ihre Fahrtätigkeit pro Fahrt einen nicht näher bestimmten Betrag von 2000 bis 4000 Euro", so Staatsanwalt Koch. Während des Deals sollen alle Beteiligten in telefonischem Kontakt miteinander gestanden haben.

Um das Entdeckungsrisiko zu minimieren, so StaatsanwaltKoch, hätten sie nach jedem Geschäft die Mobilfunkgeräte und dazu gehörigen Nummern gewechselt.


Unerlaubter Waffenbesitz

Zwei der Tatverdächtigen, dem 29-Jährigen aus dem Landkreis Coburg und dem 26-Jährigen aus Landkreis Hildburghausen, wird von der Staatsanwaltschaft zudem unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen. Die Männer waren im Besitz von Kriegswaffen, die sie ohne die erforderliche Erlaubnis erworben hatten.

Richter Gerhard Amend nahm sich am ersten Verhandlungstag zunächst für die ausführliche Befragung nach den persönlichen Verhältnissen der Tatverdächtigen Zeit. Die Verhandlung, der viele Besucher im Gerichtssaal folgten, wird mit der Beweisaufnahme am 14. September um 9 Uhr fortgesetzt.