Coburger Open Air Sommer: Aufbauarbeiten am Schlossplatz

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Lagebesprechung vor der halb aufgebauten Bühne: Veranstaltungsmeister Jürgen Ebert (rechts) mit dem "weltbesten Bühnenbauer Waldi". Fotos: Ulrike Nauer
Lagebesprechung vor der halb aufgebauten Bühne: Veranstaltungsmeister Jürgen Ebert (rechts) mit dem "weltbesten Bühnenbauer Waldi".  Fotos: Ulrike Nauer
Die Sichtschutzzäune oberhalb der Arkaden stehen schon.
Die Sichtschutzzäune oberhalb der Arkaden stehen schon.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Jürgen Ebert sorgt seit 13 Jahren mit seinem Team für die Logistik rund um die Schlossplatz-Open-Airs. Die Künstler trafen nicht immer seinen Geschmack, aber der Stadt Coburg würde Ebert zehn von zehn Punkten geben.

Seit 25 Jahren baut Jürgen Ebert Bühnen für Veranstaltungen auf und wieder ab, davon 13 Jahre auch auf dem Coburger Schlossplatz. "Auf einer Skala von Null bis Zehn würde ich dem Schlossplatz eine Acht geben", sagt der technische Leiter und grinst. Ein noch dickeres Lob spricht er der Stadt Coburg für ihre unbürokratische Unterstützung bei den Open-Air-Konzerten aus: "Man spürt, dass sie das wirklich wollen - die kriegen eine Zehn!"

"Der Schlossplatz ist für uns sehr schön zum Arbeiten. Da freut sich auch immer schon jeder drauf", verrät Jürgen Ebert am Dienstagmittag, während hinter ihm der Unterbau für das Bühnendach langsam in die Höhe wächst. In der nächsten halben Stunde soll der Kran ankommen, der die tonnenschweren Teile auf das Gestänge hieven wird. Zurück zum Schlossplatz: "Das einzige, was hier fehlt, sind vernünftige Parkplätze", sagt Ebert.
Trucks, Tour- und Band-Busse durch den engen Altstadtbereich zu manövrieren, ist sowieso schon eine knifflige Angelegenheit.



Die Bühne vor dem Landestheater misst 16 auf 12 Meter - internationaler Standard. "Es ist die gleiche wie letztes Jahr", berichtet Ebert. Sein Team liefert die Licht- und die Tonanlage. Manche Künstler bringen zusätzlich noch eigene Instrumententechnik und Lichteffekte mit - so auch die Ärzte.

Seit dem Jahr 2000 ist Jürgen Ebert bei der Truppe dabei, die den Bühnenaufbau für den HUK-Open-Air-Sommer auf dem Schlossplatz stemmt. Das Team zählt normalerweise 54 Mitarbeiter. Beim Ärzte-Konzert am morgigen Donnerstag werden es allerdings fast viermal so viele sein: 200 Leute, inklusive Security.

Zusätzliche Toiletten
Angesichts des erwarteten Zuschauer-Ansturms (um die 15. 000 sollen es werden) hat sich Ebert mit seiner Crew ein paar leichte Veränderungen am Veranstaltungsort überlegt. So wird am Donnerstagabend der Salzmarkt ausnahmsweise innerhalb des gesperrten Bereichs liegen. Schließlich brauche es bei einer solchen Masse an Besuchern auch ausreichend Toiletten und für die sei sonst nur Platz an der Ehrenburg. Außerdem wird, um die Sicherheit zu erhöhen, ein zweiter Rettungsweg zwischen Landestheater und Palais Edinburg eingerichtet. "Man muss sich ständig fragen, ob man auch alles richtig macht."

Jürgen Ebert hat seinen Beruf gelernt: Er ist IHK-geprüfter Meister für Veranstaltungstechnik mit Fachgebiet Bühne und Studio, wie die Berufsbezeichnung korrekt heißt. Seit 1988 sorgt er bei Veranstaltungen dafür, dass vorher, währenddessen und hinterher alles reibungslos klappt. An sein erstes Konzert kann er sich auch noch ganz genau erinnern: Frank Zappas "Broadway the Hard Way"-Tour in der Fürther Stadthalle.

Die Musik der Ärzte ist eigentlich nicht so sein Ding, aber: "Ich habe einen unglaublichen Respekt vor ihnen. Das sind noch echte Self-made-Stars", sagt Ebert, der mehr auf Rock'n'Roll steht. Auf dem Schlossplatz sei von "Oh, mein Gott!" bis "Wow!" in seinen 13 Jahren schon alles dabei gewesen. Die US-Band Green Day könnte er sich zum Beispiel auch auf dem Schlossplatz vorstellen, da gäbe es nur ein winziges Problem: "Wer bei Green Day Spaß haben will, der braucht Platz", sagt Ebert und lacht. "Dafür müsstet Ihr hier schon die Ehrenburg abreißen!"