Beim Redaktionsbesuch löcherten die jungen Zeitungsleser die Klartext-Redakteure. Vor allem das Berufsbild und die Verdienstmöglichkeiten weckten ihr Interesse.
Wie wird man eigentlich Journalist? Die Eingangsfrage der Schüler der Coburger Berufsschule II beantwortete Redakteur Rainer Lutz kurz und bündig: "Indem man sich einfach so nennt!" Das sei ähnlich wie bei Politikern, jeder könne einfach behaupten, er sei Journalist. Ganz anders hingegen sieht es da bei einem Redakteur aus. Redakteure müssen nach ihrer Ausbildung, die Volontariat genannt wird, von ihrem Arbeitgeber übernommen werden und als Redakteure arbeiten, um sich auch als solche zu bezeichnen.
Im Rahmen des Projekts Klartext besuchte die Klasse von Michaela Stemmer die Tageblatt-Redaktion in der Hindenburgstraße. Gut vorbereitet löcherten die Schüler die beiden Redakteure Rainer Lutz und Christiane Lehmann, die das Schulprojekt seit Jahren betreuen.
Welcher Schulabschluss ist notwendig? Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen? Wie sieht der Tagesablauf eines Reporters aus? Was verdient man da eigentlich?
Es sei gar nicht das Talent zum Schreiben, das den Beruf ausmache, betonte Christiane Lehmann. Eine gesunde, natürliche Neugier, Interesse an Menschen, Kommunikationsfreudigkeit und Selbstbewusstsein zählen neben dem Gespür für Sprache zu wichtigen Eigenschaften, die ein Reporter mitbringen sollte. Ein Studium, das keine zwingende Voraussetzung sei, vermittle Fachkenntnisse, die gerade heutzutage sehr gefragt sind. Wer, wie Rainer Lutz beispielsweise, Landwirtschaft studiert hat, kennt sich einfach bestens aus, wenn es um Themen rund um Umwelt, Ernährung und Natur geht.
Bei einem Blick in die Redaktion bekamen die Schüler noch ein Bild von der breiten Aufgabenpalette eines "Zeitungsmachers" - von der Themenfindung bis hin zur Seitengestaltung.