Vizepräsidentin Hegel bleibt der Coburger Hochschule erhalten - ihre Erwartungen für die Zukunft

Nicole Hegel wurde erneut als Vizepräsidentin der Hochschule Coburg gewählt. Ihre Themen sind Bildung und Diversity. Wie die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg erklärt, spreche sie offen über Verantwortung und Erwartungen.
Nicole Hegel ist seit 2011 Professorin im Bereich der Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. Aufgrund der schweren Erkrankung des früheren Vizepräsidenten Michael Lichtlein übernahm sie das Amt im Juni 2021. Der Zuschnitt veränderte sich durch Hegels Person. Als Vizepräsidentin für Bildung und Diversity ist sie eine Überzeugungstäterin. „Bildung ist ein so hohes Gut, das für viele von uns so selbstverständlich ist. Der Zugang zu Bildungschancen ist aber immer noch ungleich verteilt.“ Hegel beschäftigen jede Menge Fragen in diesem Bereich: Wie lassen sich Bildungschancen verbessern? Wie sieht gute Bildung überhaupt aus? „Lehre ist unsere erste Dienstpflicht, dass wir gute Qualität liefern, ist eine große Verantwortung“, betont sie.
Qualität sei dabei mehr als Lehrevaluation. Sie spricht von einem idealen Portfolio an Studiengängen, die einerseits die Interessen der potentiellen Studierenden treffen, andererseits auch fähige Fachkräfte ausbilden, die sich auf die Anforderungen eines modernen Arbeitsmarktes einstellen können. Dieser auch als „Employability“ bezeichnete Bereich wird als immens wichtig für die Gesellschaft angesehen.
Umstrittener ist Hegels anderes Schwerpunktgebiet: „Mit Diversity stehe ich für ein Thema, das auf Widerstand stößt, bestenfalls ausgelöst durch Unverständnis – auch im Sinne von Nicht-Wissen. Es geht aber um Themen, die uns als Menschen ausmachen: unterschiedliche Biografien und Sozialisationen, Gesundheit, Potenzialentwicklung, unterschiedliche Lebenslagen, unterschiedliche Bedürfnisse.“ Vielfalt ist gut. Das muss grundsätzlich begriffen werden. „Es geht darum, Vielfalt nicht als etwas Defizitäres zu erleben, sondern die Unterschiedlichkeit wertzuschätzen, da mit ihr ein größeres Innovationspotential entfaltet werden kann“, erklärt die Professorin. „Das tut auch manchmal weh, aber das können wir gut aushalten.“ Es ist klar, warum sie den Job der Vizepräsidentin gerne weitere fünf Semester macht: „Weil mir die Themen wichtig sind.“