Tausende Gäste lassen sich anlocken vom kulinarischen Angebot zu Füßen des Albert-Denkmals. Die Spezialität aus der Vestestadt hat längst auswärtige Fans gefunden. Viele Besucher wissen auch das musikalische Begleitprogramm zu schätzen.
Sie kommen aus Tschechien, der Slowakei, aus Israel, Polen und den USA. Die Rede ist von den Spielern des Bundesligateams der Volleyballspielgemeinschaft (VSG) Coburg/ Grub. Am Samstag saßen die Jungs bei Klößen und Braten auf dem Marktplatz und genossen die Coburger Spezialität.
Plätze im Schatten begehrt
"Uns hat Lindenhof-Chef Hannes Muff eingeladen und dafür bedanken wir uns herzlich", sagte der VSG-Geschäftsführer Jürgen Teuber und gesellte sich zu den Spielern. Es gab kaum einen freien Platz an den Tischen und Bierbänken, die rund um das Albert-Denkmal standen. Der 10. Coburger Klößmarkt erwies sich am Wochenende als Besuchermagnet, der Gäste aus dem In-und Ausland nach Coburg lockte.
Wer Glück hatte, fand bei den schweißtreibenden Temperaturen ein schattiges Plätzchen unter den Sonnenschirmen, wo er sich die Köstlichkeiten aus der runden Knolle schmecken lies. "Es werden wirklich von Jahr zu Jahr mehr Besucher, " stellte Mandy Gräsing-Lang vom Citymanagement der Stadt Coburg fest. Geschätzt waren es zwischen 1500 bis 3000 Besucher pro Tag, die es sich bei "Klöß und Braten" und bei musikalischer Unterhaltung auf dem historischen Marktplatz gemütlich machten.
Einige stoppten am Info-Stand der Touristinformation und nahmen sich Broschüren und Flyer aus der Vestestand mit. Sie kamen aus dem gesamten Bundesgebiet, um die "Rutscher" zu probieren. "Wir kennen Coburg vom Samba und dachten, da kommen wir zum Kloßmarkt gerne noch mal in diese schöne kleine Stadt", sagte ein Münchner Ehepaar. Apropos: Der Rutscher ist samtig schimmernd und von weicher Konsistenz. Durch die Anteile von rohen und gekochten Kartoffeln unterscheidet er sich von den festeren Klößen oder Knödeln, die in anderen Regionen beispielsweise München zubereitet werden. Insgesamt kochten fünf Gastronomen für die Besucher, außerdem war das Café-Konfiserie Schubart mit von der Partie. Lange Schlangen bildeten sich gegen Mittag vor den Zelten der Anbieter.
Ein Tipp von der Köchin
Die kleine Hélène Terranz hatte bereits die zweite Portion "Kloß mit Soß" verdrückt, mit ihren Papa Gèrald saß sie in einem schattigen Eck. "Ich bin Franzose, unsere Küche ist zwar anders, aber die Coburger Klöße schmecken mir sehr gut", sagte er. Für manch einen mag die Zubereitung eine echte Herausforderung sein, für Julia Muff vom Lindenhof ist sie ein Kinderspiel, denn von klein auf schaut sie ihren Vater über die Schulter. "Wenn man ein paar Dinge beachtet ist es ganz einfach",erklärte sie. Ein Tipp der Köchin: "Es kommt auf die Kartoffelsorte an und das Wasser darf nicht kochen, sonst werden die Klöße zu Brei." Alle Hände voll zu tun hatten sie und die Köche und Helfer in der Küche.
Wie viele Tausende von Klößen verkauft wurden, vermochte sie gar nicht zu sagen. Neben dem Klassiker wurden auch Varianten aus dem Kloßteig zubereitet, zum Beispiel Kloßbratwurst oder Gnocci. Julia Muff zeigte, wie man die Klöße vom Vortag raffiniert weiter verarbeitet kann. Sie schnitt die kalten Klöße in der Mitte durch, füllte sie mit Schinken und Käse, wendete sie in Semmelmehl, ab in die Pfanne und fertig war das Kloß-Cordon-Bleu. Kloß-Varianten hin oder her: Den Spielern der VSG Coburg/Grub habe der Rahmkalbsbraten mit den traditionellen Klößen sehr gut geschmeckt, sagte Spieler Noah Baxpöhler und der israelische Trainer Itamar Stein nickte zustimmend.
Abwechslungsreiche Musik
Zum Gelingen des Jubiläumsmarktes trug übrigens auch das musikalische Programm bei: Schlager, Rock, Pop, Country oder Jazz - für jeden Geschmack war etwas dabei.