Brose eröffnet ersten "Kids-Club" außerhalb Coburgs

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Bei der Eröffnung des "Brose Kids Clubs" in Ostrava. Nach Coburger Vorbild präsentierten die Kinder Experimente zu den Elementen Wasser, Luft, Feuer und Erde. Foto: Brose
Bei der Eröffnung des "Brose Kids Clubs" in Ostrava. Nach Coburger Vorbild präsentierten die Kinder Experimente zu den Elementen Wasser, Luft, Feuer und Erde.  Foto: Brose

Im Beisein von Gästen aus Politik und Wirtschaft haben Gesellschafter, Beirat und Geschäftsführung des Coburger Automobilzulieferers das zehnjährige Bestehen seines tschechischen Standorts gefeiert.

Das Werksarsenal, in das mehr als 200 Millionen Euro investiert wurde, hat eine Grundfläche von 170 000 Quadratmeter und ist fast vollständig bebaut. Mit über 2500 Mitarbeitern ist Ostrava aktuell die größte Produktionsstätte der Brose-Unternehmensgruppe. Anlässlich des Jubiläums wurde zudem der erste "Brose Kids Club" außerhalb Deutschlands eröffnet: Nur wenige Schritte vom Werksgelände in Ostrava entfernt entstand eine Bildungs- und Betreuungseinrichtung für 70 Mitarbeiterkinder zwischen 1 und 14 Jahren. Vorbild für die Einrichtung ist der Kids Club, den das Unternehmen seit 2010 in Coburg betreibt.

Das Brose-Werk Ostrava hat im Laufe des vergangenen Jahrzehnts deutlich an Bedeutung gewonnen, wie es in einer Mitteilung heißt: Während hier 2004 rund 600 Mitarbeiter Sitzverstellungen und Schließsysteme für acht Kunden in Europa und Übersee produzierten, zählt das Werk heute über 2500 Beschäftigte in Produktion und Verwaltung. Gefertigt werden Vorder- und Rücksitzstrukturen, Schließsysteme sowie Elektromotoren für mehr als 30 Automobilhersteller und -zulieferer weltweit. Der Werksumsatz erreichte 2013 rund 470 Millionen Euro.

"Die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Produktion sowie die Kompetenz und Loyalität unserer tschechischen Mitarbeiter haben uns darin bestätigt, die Kapazitäten in Tschechien kontinuierlich auszubauen", sagte Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose-Gruppe, bei der Jubiläumsfeier. Die Ansiedelung sei von Beginn an eine "Win-Win-Situation" für die Gemeinde und für Brose gewesen. "Ostrava hat nun die große Chance, sich als Leadwerk für Sitzverstellungen und als Know-how-Lieferant für Schwesterwerke weiter zu qualifizieren. Damit kann der Standort im weltweiten Brose-Fertigungsverbund noch mehr Verantwortung übernehmen. In den nächsten vier Jahren soll der Werksumsatz um 50 Prozent zunehmen und mindestens 300 neue Arbeitsplätze entstehen", erklärte der Enkel des Firmengründers Max Brose.

Als "Perle des nordmährischen Raumes" bezeichnete der erste Bürgermeister von Koprivnice, Josef Jaluvka, das tschechische Brose-Werk. Er bekräftigte dies in seiner Rede anlässlich des Jubiläums: "Die Firma Brose hat sich in den vergangenen zehn Jahren zum bedeutendsten Arbeitgeber in Koprivnice entwickelt und ist heute ein Stützpfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung der Region." Dabei würde es dem Zulieferer nicht um Wachstum für jeden Preis gehen: Zwar wurde die Werksfläche seit Inbetriebnahme in mehreren Ausbaustufen vervierfacht und auch die Mitarbeiterzahl wuchs stetig an. Als Familienunternehmen achte Brose aber gleichzeitig darauf, attraktiv für seine Mitarbeiter zu sein und zu bleiben. "Besonders anerkennenswert finde ich den Beitrag, den das Unternehmen für die Familien dieser Region leistet, sei es bei der Mitarbeiterbetreuung oder dem Engagement für lokalen Sport und Kultur", betont Jaluvka.

Werkleiter Niclas Pfüller-von Wobeser dankte dem Bürgermeister für die langjährige Partnerschaft und betonte: "Wir erwarten viel von unseren Mitarbeitern, insbesondere eine außerordentliche Leistungsbereitschaft und einen hohen Kompetenz- und Qualitätsanspruch. Im Gegenzug bieten wir attraktive Arbeitsplätze und Sozialleistungen sowie Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der weltweiten Brose-Gruppe."

In der Region Ostrava besteht ein hoher Bedarf an qualifizierter Kinderbetreuung. Deshalb haben die Gesellschafter des Mechatronik-Spezialisten im Jahr 2013 beschlossen, in Koprivnice einen Kids-Club aufzubauen. Vorbild ist die Bildungs- und Betreuungseinrichtung, die seit vier Jahren in Coburg/Deutschland existiert. "Das Konzept, die Kinder nicht nur zu betreuen sondern sie zum spielenden Lernen zu motivieren, hat sich bewährt. Dies zeigen Auszeichnungen, die unser Coburger Kids Club erhielt", erklärt Maximilian Stoschek, Gesellschafter der Brose Gruppe und Urenkel des Firmengründers, bei seiner Ansprache anlässlich der Eröffnung.

Die Einrichtung gliedert sich in vier Bereiche: Eine Krippe stellt die Betreuung und ganzheitliche Erziehungspflege von Ein- bis Dreijährigen sicher. Im Kindergarten führen die Pädagogen Drei- bis Sechsjährige durch ein vielseitiges Tagesprogramm mit Spiel- und Lernaktivitäten. Für Schulkinder bietet der Kids Club am Nachmittag neben Hausaufgabenbetreuung auch Sportprogramme sowie Technik-, Sprach- oder Handwerkkurse. Abgerundet wird das Leistungsangebot mit einem abwechslungsreichen Ferienprogramm: Mit 35 Ferienkindern ist ein guter Start gelungen und auch die Auslastung der Kinderkrippe und des Kindergartens zeigt einen hohen Bedarf. Zusätzlich bietet Brose Ostrava seit mehreren Jahren in den Sommerferien ein Programm für rund 550 Mitarbeiterkinder an.