Braungardt und Weber hören in Frohnlach auf

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Schwere Zeiten für Stefan Braungardt (rechts) und Alexander Weber. Das am Ende der Saison scheidende Trainergespann des VfL Frohnlach will sich unbedingt mit dem Klassenerhalt verabschieden und braucht deshalb heute im Heimspiel gegen den SC Eltersdorf ein Erfolgserlebnis, um vom Tabellenende wegzukommen.
Schwere Zeiten für Stefan Braungardt (rechts) und Alexander Weber. Das am Ende der Saison scheidende Trainergespann des VfL Frohnlach will sich unbedingt mit dem Klassenerhalt verabschieden und braucht deshalb heute im Heimspiel gegen den SC Eltersdorf ein Erfolgserlebnis, um vom Tabellenende wegzukommen.
Oliver Müller
Oliver Müller
 

Das Trainerduo des Bayernligisten hätte gerne weitergemacht, doch aufgrund des künftig reduzierten Etats sei ein "Kahlschlag" im Spielerkader zu erwarten.

Eine Ära geht zu Ende. 15 Jahre als Spieler und fast fünf Jahre als Trainer. "Es war immer eine schöne Zeit beim VfL". Stefan Braungardt fallen diese Worte nicht leicht. Er hätte nämlich seinen anspruchsvollen Job sehr gerne weiter gemacht. Seine Mannschaft sei in Takt. Das Trainerteam harmoniert. Das Umfeld passt, die Struktur ist in Ordnung. Trotzdem ist für "Brauni" am Saisonende Schluss!

"Wir haben hier in schwierigen Zeiten angepackt und auch etwas aufgebaut. Schade, aber ich kann die aktuelle Situation nicht ändern und auch nicht beeinflussen". Mit der aktuellen Situation meint der Übungsleiter die schwierige finanzielle Ausgangsposition, in der sich der VfL Frohnlach seit einiger Zeit befindet. Diese ist ohne Zweifel wie bei so vielen Fußballvereinen schlecht - zumindest wird sie beim VfL schon bald schlechter sein, als in vielen Jahren zuvor.

Wie schon in unserer Donnerstagsausgabe ausführlich nach einem Gespräch mit Klaus Schillig geschildert, wird es künftig beim ranghöchsten Fußballverein in der Region zu erheblichen Sparmaßnahmen kommen. Der Hauptsponsor und stellvertretende VfL-Vorsitzende hat erklärt, dass die Zuwendungen für Trainer und Spieler stark reduziert werden, weil es kaum noch Sponsoren gibt, die Fußball im Willi-Schillig-Stadion fördern wollen.
Auch Stefan Braungardt redet nicht um den heißen Brei herum: "Es wird große Einschnitte geben. Mein Team wird in der Form nicht mehr finanzierbar sein. Mit dem zur Verfügung stehenden Etat bin ich nicht bereit, den Job hier weiterzumachen".

Das Gleiche gelte auch für seinen Partner, Co-Trainer Alexander Weber. Beide Trainer vermuten, dass der Großteil der Bayernliga-Mannschaft nicht mehr gehalten werden kann. "Das ist dem Etat geschuldet. Ich befürchte sogar einen großen Kahlschlag", sagt Braungardt, der sich im nächsten Atemzug aber von seiner kämpferischen Seite zeigt: "Ich habe Klaus Schillig und den Verantwortlichen jetzt Oliver Müller als meinen Nachfolger empfohlen. Ich hoffe, dass das klappt". Müller, der in Kronach als Lehrer arbeitet, coacht erfolgreich die U23 des VfL und war zuvor unter anderem beim FC Redwitz, SV Reitsch und bei der Spvg Lettenreuth engagiert.
Die Beförderung des Reserve-Trainers zum Chefcoach mache Sinn, da zahlreiche Spieler der aktuellen Landesliga-Mannschaft künftig die 1. Mannschaft bilden werden. Eine Entscheidung, wer in die Braungardt-Rolle schlüpft, soll bereits in der nächsten Woche fallen.

Doch bevor der Stabwechsel erfolgt, hat Braungardt noch einen großen Wunsch. Der ehemalige Regionalliga-Innenverteidiger will sich unbedingt mit dem Klassenerhalt aus Frohnlach verabschieden, bevor er dann offen für einen neuen Trainerposten ist - unabhängig von der Liga.

Nicht egal ist ihm dagegen die künftige Klasse, in der seine "Blau-Weißen" spielen. "Wir haben die verdammte Pflicht in dieser Saison noch einmal alles zu geben. Ich will mich mit dem Klassenerhalt verabschieden", lautet die Forderung des Chefanweiser des aktuellen Tabellenletzten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mit seinen Spielern trotz der schwachen Punktausbeute zumindest die Relegation erreicht, ist groß, da der FC Eintracht Bamberg aufgrund des aktuellen Insolvenzverfahrens aller Voraussicht ans Tabellenende gesetzt wird und damit der einzige Direktabsteiger wäre.

Und vor Relegationsspielen ist "Brauni" nicht bange. Während Kritiker seiner aktuellen Elf unterstellen, dass sie in der momentanen Zusammensetzung nicht konkurrenzfähig in der Bayernliga sei, stellt sich der 48-Jährige demonstrativ vor das Team: "Wenn es gegen Burglengenfeld, Sand oder einen Landesligisten geht, dann müssen wir uns keinesfalls verstecken. Wir haben noch gute Chancen, unser Saisonziel zu erreichen".

Und schon heute soll gegen Eltersdorf ein Sieg her, obwohl die personelle Situation nicht rosig ist. Sieben Akteure fallen aus. "Wenn wir regelmäßig in unserer Bestbesetzung antreten könnten, wären wir dem Klassenerhalt sicher schon näher", ärgert sich Braungardt. In Summe sind die Ausfälle der verletzten Jannik Schmidt, Jonas Krüger und Christopher Autsch, in deren Lazarett sich mit Tevin McCullough ein weiterer potenzieller Startelfakteur gesellte, dann aber eben doch nicht ohne weiteres zu kompensieren. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Alexander Eckert nach wie vor studienbedingt in Seoul weilt und sich nach Lukas Werner vor Wochenfrist auch Jonas Hempfling eine Rotsperre einhandelte.