Bestnoten für das NLZ in Coburg

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Lars Teuchert (rechts) ist eines von vielen hoffnungsvollen Talenten, die derzeit das Fußball-ABC im Nachwuchsleistungszentrum Coburg vermittelt bekommen. Foto: Hartmut Guhling
Lars Teuchert (rechts) ist eines von vielen hoffnungsvollen Talenten, die derzeit das Fußball-ABC im Nachwuchsleistungszentrum Coburg vermittelt bekommen. Foto: Hartmut Guhling
 
Nico Preissler
Nico Preissler
 

Der BFV stellt den Vestestädtern ein gutes Zeugnis aus: "Die Qualität der Talentförderung ist im Vergleich zum Vorjahr noch mal gestiegen".

Walter Luft, Vorsitzender des FC Coburg, und seine vielen Mitstreiter im Nachwuchsleistungszentrum können stolz sein. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) setzt auch in der Saison 2016/2017 auf eine hochqualifizierte und heimatnahe Talentförderung in bayernweit 18 BFV-Nachwuchsleistungszentren (NLZ). Und Coburg ist wieder dabei.
Nach der jährlichen Leistungsüberprüfung aller bayerischen Standorte durch das Kernleitungsteam des Verbandes behalten 17 der bisherigen 18 Vereine ihren Status als BFV-NLZ. "Die Vereine haben sehr gut gearbeitet und sich auf beeindruckende Art und Weise fast alle weiter verbessert.
Die Qualität der Talentförderung ist im Vergleich zum Vorjahr noch mal deutlich gestiegen", stellt BFV-Vizepräsident Reinhold Baier den Klubs ein gutes Zeugnis aus.


Ein intaktes Team

In Coburg ist es Luft gelungen ein funktionierendes Team mit ausreichend vielen
Lizenz-Trainern zusammenzustellen, die sich der Jugendförderung verschrieben haben und sich stetig weiterentwickeln. NLZ-Koordinator Alexander Pietsch und NLZ-Leiter Markus Fischer haben seit einigen Jahren die Fäden in der Hand.


Guhling, Fischer und Pietsch

Aufsichtsrat Hartmut Guhling, der selbst drei Söhne im NLZ hat und als ausgebildeter Trainer über reichlich Fachkompetenz verfügt, steht ein Mann mit Rat und Tat zur Seite, auf dessen Vorschläge, Ideen und Verbesserungsvorschläge niemand verzichten will. Dazu Vorsitzender Luft: "Wir sind im NLZ gut aufgestellt und alle arbeiten mit viel Herzblut an der Jugendförderung. Davon profitieren sehr viele junge Menschen".


NLZ Bamberg wird gestrichen

Ein neues NLZ bekommt der SB Chiemgau Traunstein. Der FC Eintracht Bamberg ist in der kommenden Saison hingegen kein BFV-Nachwuchsleistungszentrum mehr. "Bamberg leistet in Sachen Talentförderung gute Arbeit. Aber der FC Eintracht steht aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und der beantragten Insolvenz vor einer ungewissen Zukunft.
Es fehlt die Sicherheit, dass der Verein das BFV-NLZ auch in der Spielzeit 2016/2017 personell, strukturell und finanziell stemmen kann", erklärt Baier. Auch die DJK Don Bosco Bamberg hatte sich mündlich um ein BFV-Nachwuchsleistungszentrum beworben, erhielt aber ebenfalls keinen Zuschlag.
"Don Bosco hat bislang noch kein schlüssiges schriftliches Konzept vorgelegt. Der Verbands-Jugendausschuss wird die Situation und Entwicklung in Bamberg aber auch ungeachtet dessen zunächst erst einmal weiter beobachten. Beide Vereine haben natürlich die Möglichkeit, an ihren Konzepten zu arbeiten und sich künftig erneut zu bewerben", so Baier. Zur kommenden Saison wird in Bamberg stattdessen ein normaler DFB-Stützpunkt errichtet.


Traunstein kommt neu hinzu

Zum neuen NLZ-Standort in Traunstein sagt der BFV-Vizepräsident: "Der SB Chiemgau Traunstein hat eine herausragende Infrastruktur, top-qualifizierte Trainer und eine Kommune, die voll hinter dem Verein steht. Auch geografisch können wir im Sinne einer flächendeckenden professionellen Talentförderung eine Lücke schließen, so dass die Talente in der Region keine weiten Fahrtstrecken auf sich nehmen müssen."
Die BFV-Nachwuchsleistungszentren bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen den bayernweit 64 DFB-Stützpunkten und den Nachwuchsleistungszentren der Profivereine. Ziel ist eine flächendeckende, hochqualifizierte und wohnortnahe Eliteförderung von jungen Fußballtalenten in ganz Bayern, ohne dass die Jugendlichen ihr soziales Umfeld (Eltern, Schule, Freunde) verlassen und lange Fahrtstrecken auf sich nehmen müssen.
Darüber hinaus bieten die BFV-Nachwuchsleistungszentren auch Talenten, die bei den Lizenzvereinen den letzten Schritt in den Profifußball nicht geschafft haben, eine attraktive sportliche Perspektive im bayerischen Amateur-Spitzenfußball.
Die strategische Planung und Durchführung organsiert das Kernleitungsteam des BFV. Zu dem Gremium gehören unter anderem BFV-Vizepräsident Reinhold Baier, Verbands-Jugendleiter Karl-Heinz Wilhelm, Felix Jäckle (Hauptabteilungsleiter), Dr. Felix Brych (Abteilungsleiter Talentförderung) und die vier bayerischen DFB-Stützpunkt-Koordinatoren.

Preissler wechselt nach Fürth

Nico Preissler spielt ab der neuen Fußballsaison im Bundesliga-Nachwuchszentrum des Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Der U15-Stammtorhüter des FC Coburg und Mitglied der Bayernauswahl seines Jahrgangs will im Sommer den nächsten Schritt auf seinem Weg zum Fußballprofi machen.
Gleich mehrere Bundesligaklubs waren am 14-jährigen Pressiger interessiert, doch seine Entscheidung fiel auch nach Rücksprache mit seinen Eltern und seinen aktuellen Trainern im NLZ Coburg heimatnah zu Gunsten der Mittelfranken aus.
"Das ist genau der richtige Schritt für ein so großes Torwarttalent", sagt NLZ-Koordinator Alexander Pietsch, der ebenso wie NLZ-Leiter Markus Fischer davon überzeugt ist, dass Preissler bei den "Kleeblättern" seinen Weg gehen wird.
Ein solcher Wechsel sei aber auch eine Bestätigung der Coburger Ausbildungsphilosophie. Zum wiederholten Mal habe ein junger Kicker aus den eigenen Reihen den angestrebten Sprung von Coburg in einen Bundesligaklub realisiert. Beispiele gäbe es aus der Vergangenheit einige, so Pietsch, der in diesem Zusammenhang nur an Cedrik Teuchert erinnert, der inzwischen zum Zweitligakader des 1. FC Nürnberg gehört. Eine Vielzahl von weiteren NLZ-Spielern aus Coburg stehen nach den Worten Pietsch aktuell im Fokus von verschiedenen Bundesliga-Vereinen. Und diese seien nicht nur aus Bayern, so Pietsch stolz.