Dem Kinderschutzbund fehlen die Einnahmen aus dem Secondhand-Laden. Jetzt wird an einem Hygienekonzept gearbeitet, um am 5. Mai wieder öffnen zu können.
Den Kinderschutzbund Coburg gibt es seit 1964. "Eine solche Unsicherheit, wie es für uns als Verein weitergeht, hatten wir in den vergangenen 56 Jahren noch nie!", sagt Bettina Dörfling, Vorsitzende des Kinderschutzbundes Coburg Stadt und Land.
Die Folgen der Corona-Pandemie seien eine große Herausforderung. Die Eltern-Kind-Angebote mussten eingestellt und der Secondhand-Laden "Die Kiste" geschlossen werden. Im Gegenzug wurde das Beratungsangebot für Familien erweitert, ein Notfallhandy frei geschaltet.
Als gemeinnütziger anerkannter Verein verfügt der Verein nur über sehr eingeschränkte finanzielle Reserven und hat jeden Monat laufende Fixkosten für Miete und vier Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle. "Das Markenzeichen des Kinderschutzbundes ist ja das hohe ehrenamtliche Engagement, aber auch unser Verein benötigt Verwaltungsfachkräfte, die wir bezahlen müssen. Ohne Spenden können wir als Verein nicht überleben. Das ist Fakt!", beschreibt die Vorsitzende die Situation.
Durch die Schließung der "Kiste" fehlen Einnahmen. Alleine für die Miete des Ladens und die Geschäftsleitung der Kiste muss der Verein jeden Monat 1100 Euro bezahlen. "Noch haben wir eine kleine Reserve. Wir haben gerader ein Schutz- und Hygienekonzepte für unser Geschäft erarbeitet. Künftig dürfen nur noch maximal drei Kunden ins Geschäft. Auch die Warenannahme musste geändert werden (Details gibt's dazu auf der Homepage). "Wir dürfen am 5. Mai wieder öffnen", erzählt Bettina Dörfling. Fehlende Einnahmen könnten jedoch nicht mehr kompensiert werden. "Die Preise bleiben stabil, denn unser Geschäft will ja die Familien ansprechen, die günstige aber auch hochwertige Kleidung für Kinder kaufen wollen und auch müssen, weil ihre finanzielle Situation eingeschränkt ist oder weil sie aufgrund des Nachhaltigkeitsgedanken gebrauchte Kleidung kaufen wollen", sagt die Vorsitzende und fragt: "Sollen wir einen Antrag bei der Sparkasse stellen, die Vereine und Verbände finanziell unterstützt?" Im Moment hat sich der Verein noch dagegen entschieden, auch weil noch Reserven vorhanden sind und der Kinderschutzbund noch nicht in einer prekären finanziellen Schieflage steht. Aber die Luft werde dünner. Noch Anfang März hatte der Verein die Feier zum 40-jährigen Bestehen der Kiste geplant. "Jetzt fehlen uns die Einnahmen und wir sind unsicher, wie es weitergeht!", bedauern die Organisatoren und hoffen auf Spenden.
"Eine Spende an den Kinderschutzbund Coburg ist deshalb wichtig, weil wir als Lobby für Kinder und Familien in Stadt und Landkreis Coburg tätig sind", appelliert die Vorsitzende. Im Jahr 2019 kam der Kinderschutzbund auf über 5000 Stunden gemeinnützige ehrenamtliche Arbeit. Aber die Angebote benötigten auch eine Infrastruktur, wie Geschäftsräume und beschäftigte Mitarbeiterinnen, die sich für die Belange des Vereins einsetzen. "Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen sehr ernst und beschäftigen sie auch in dieser Zeit weiter", betont Dörfling.
Der finanzielle Spielraum von Unternehmen werde in diesem Jahr kleiner. Dennoch: "Wir hoffen sehr, dass wir als Verein auch in diesem Jahr genügend Spenden erhalten."
"Mit Herz für eine kinderfreundliche Gesellschaft"