"Eklatantes Missmanagement": Gewerkschaft mit heftiger Kritik an Haba wegen Stellenabbau

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Bad Rodach: Haba erntet von Gewerkschaft heftige Kritik wegen Stellenabbau - "eklatantes Missmanagement"
Infolge des angekündigten Stellenabbaus beim Bad Rodacher Spielzeug-Hersteller Haba, hagelt es am Donnerstag (5. Oktober 2023) heftige Kritik vonseiten der IG Metall.
Bad Rodach: Haba erntet von Gewerkschaft heftige Kritik wegen Stellenabbau - "eklatantes Missmanagement"
Daniel Vogl/dpa

Nachdem der fränkische Spielwaren-Hersteller Haba in Bad Rodach am Mittwoch (4. Oktober 2023) sein Sanierungskonzept inklusive massivem Stellenabbau präsentierte, hagelt es am Donnerstag (5. Oktober 2023) heftige Kritik vonseiten der IG Metall.

  • Bad Rodach: Haba erntet nach Verkündung von Sanierungskonzept heftige Kritik
  • "Werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen": IG Metall äußert sich zu geplantem Stellenabbau
  • "Ein Schlag ins Gesicht": Gewerkschaft will sich "mit allen Mitteln wehren"

Am Mittwoch (4. Oktober 2023) stellte der insolvente Spielzeug-Hersteller Haba in Bad Rodach sein Sanierungskonzept vor. Demnach gebe es zwar eine Zukunft für die Marken Haba und Haba Pro, die Marke Jako-O und der Produktionsstandort Lutherstadt/Eisleben sollen aber aufgegeben werden. Gleichzeitig gab der fränkische Spielzeug-Riese bekannt, dass Haba in diesem Zuge auch hunderte Stellen streichen wolle. Insgesamt plane das Unternehmen demnach in Zukunft mit nur noch 1000 Beschäftigten. Vonseiten der IG Metall hagelt es dafür am Donnerstag (5. Oktober 2023) heftige Kritik. "Ein herber Schlag für die Region und die Stadt Bad Rodach", meint Nicole Ehrsam, kommissarische 1. Bevollmächtigte der IG Metall Coburg. 

Haba erntet nach Verkündung von Stellenabbau heftige Kritik: "Missmanagement soll nun von Beschäftigten ausgebadet werden"

Wie die IG Metall in einer Pressemitteilung bekannt gibt, hätten in der letzten Woche zwar Betriebs- und Mitgliederversammlungen stattgefunden, in denen den Beschäftigten die Situation in der Insolvenz genauer erläutert worden sei. Genauere Zahlen und Informationen zum geplanten Stellenabbau seien den Beschäftigten da allerdings nicht mitgeteilt worden. 

"Das Statement der Geschäftsführung in ihrer Pressemitteilung, dass der Produktionsstandort Eisleben aus eigener Kraft unter dem Dach der HABA Familygroup keine Zukunft mehr habe, ist ein Schlag ins Gesicht der langjährigen Beschäftigten", erklärt Sebastian Fritz von der IG Metall Halle-Dessau. Der Standort sei demnach "über Jahre produktiv und gewinnträchtig für den Konzern" gewesen. "Das eklatante Missmanagement der Leitungsebene in Bad Rodach soll nun von den Beschäftigten in Mansfeld-Südharz ausgebadet werden. Dagegen werden wir uns mit allen Mitteln wehren und um jeden Arbeitsplatz am Standort kämpfen", so Fritz.

Trotz der "ernüchternden Ausgangssituation" werde die IG Metall "nichts unversucht lassen, um für alternative Beschäftigungsmöglichkeiten am Standort Bad Rodach zu werben und für den Erhalt der Arbeitsplätze in Bad Rodach und Eisleben zu kämpfen", heißt es vonseiten der Gewerkschaft. "Die Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan in den nächsten Wochen werden zeigen, ob sich die Familie Habermass und die Gesellschafterversammlung ihrer sozialen Verantwortung bewusst ist", so Ehrsam. "Speziell in der aktuellen Situation und angesichts der weltweiten Konflikte" wünsche man sich demnach bei der IG Metall ein "Umdenken der Unternehmen bei Produktionsverlagerungen, verbunden mit Insourcing und Stärkung des Wirtschaftsstandorts in Deutschland". Weitere Nachrichten aus dem Kreis Coburg findet ihr hier.