Ausgezeichnete Fachwerkperle an der Seßlacher Stadtmauer

3 Min
Im Schatten der Seßlacher Stadtmauer haben sich Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni und Lilly) aus einem verfallenden Anwesen eine Idylle geschaffen. Für die vorbildliche Sanierung des stattlichen Wohnhauses samt Innenhof und Scheune wurde das Ehepaar bereits mit der "Denkmalschutzmedaille 2015" ausgezeichnet. Nun erhalten die Hofmanns auch den ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz". Soeben hat der ...
Im Schatten der Seßlacher Stadtmauer haben sich Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni und Lilly) aus einem verfallenden Anwesen eine Idylle geschaffen ...
Im Schatten der Seßlacher Stadtmauer haben sich Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni und Lilly) aus einem verfallenden Anwesen eine Idylle geschaffen. Für die vorbildliche Sanierung des stattlichen Wohnhauses samt Innenhof und Scheune wurde das Ehepaar bereits mit der "Denkmalschutzmedaille 2015" ausgezeichnet. Nun erhalten die Hofmanns auch den ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz". Soeben hat der ...
 
Mit Recht stolz können Manuela und Peter Hofmann auf die vorbildliche Sanierung dieses ehemals verfallenen Wohnhauses in der Seßlacher Pfarrgasse sein. Auch die Töchter Lilly (6, rechts) und Leni (8) fühlen sich in dem modernen Altbau sehr wohl. Für ihr Engagement und ihre "besonderen Verdienste um den Denkmalschutz" erhielt das Seßlacher Ehepaar bereits die Denkmalschutzmedaille 2015. Nun werden die Hofmanns mit dem ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in d...
Mit Recht stolz können Manuela und Peter Hofmann auf die vorbildliche Sanierung dieses ehemals verfallenen Wohnhauses in der Seßlacher Pfarrgasse sein ...
Mit Recht stolz können Manuela und Peter Hofmann auf die vorbildliche Sanierung dieses ehemals verfallenen Wohnhauses in der Seßlacher Pfarrgasse sein. Auch die Töchter Lilly (6, rechts) und Leni (8) fühlen sich in dem modernen Altbau sehr wohl. Für ihr Engagement und ihre "besonderen Verdienste um den Denkmalschutz" erhielt das Seßlacher Ehepaar bereits die Denkmalschutzmedaille 2015. Nun werden die Hofmanns mit dem ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in d...
 
Der für Franken typische lange Flur sollte bei der Sanierung auf Wunsch des BLfD erhalten bleiben. Heute spielen hier Lilly (oben) und Leni mit ihren Katzen Fiene und Carlson.
Der für Franken typische lange Flur sollte bei der Sanierung auf Wunsch des BLfD erhalten bleiben. Heute spielen hier Lilly (oben) und Leni mit ihren Katzen Fiene und Carlson.
 
 
Der schöne alte Balken in der Küche war vor der Sanierung vollkommen unter anderen Materialien, wie z.B. Styropor, verschwunden.
Der schöne alte Balken in der Küche war vor der Sanierung vollkommen unter anderen Materialien, wie z.B. Styropor, verschwunden.
 
 
Im Schatten der Seßlacher Stadtmauer haben sich Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni und Lilly) aus einem verfallenden Anwesen eine Idylle geschaffen. Für die vorbildliche Sanierung des stattlichen Wohnhauses samt Innenhof und Scheune wurde das Ehepaar bereits mit der "Denkmalschutzmedaille 2015" ausgezeichnet. Nun erhalten die Hofmanns auch den ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz". Soeben hat der ...
Im Schatten der Seßlacher Stadtmauer haben sich Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni und Lilly) aus einem verfallenden Anwesen eine Idylle geschaffen ...
Im Schatten der Seßlacher Stadtmauer haben sich Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni und Lilly) aus einem verfallenden Anwesen eine Idylle geschaffen. Für die vorbildliche Sanierung des stattlichen Wohnhauses samt Innenhof und Scheune wurde das Ehepaar bereits mit der "Denkmalschutzmedaille 2015" ausgezeichnet. Nun erhalten die Hofmanns auch den ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz". Soeben hat der ...
 
 
Für 25.000 Euro ersteigerten Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni (rechts) und Lilly) 2012 ein verfallenes Anwesen in der Seßlacher Pfarrgasse und restaurierten es mit viel Liebe zum Detail. Soeben hat der Hausherr diesen Wehrgang nachgebaut und mit Fenstermalereien von Susanne Vonhoff (Kemnath) versehen. Nun erhalten die Hofmanns den ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz".
Für 25.000 Euro ersteigerten Manuela und Peter Hofmann (hier mit ihren Töchtern Leni (rechts) und Lilly) 2012 ein verfallenes Anwesen in der Seßlacher Pfarrgasse und restaurierten es mit viel Liebe zum Detail. Soeben hat der Hausherr diesen Wehrgang nachgebaut und mit Fenstermalereien von Susanne Vonhoff (Kemnath) versehen. Nun erhalten die Hofmanns den ersten Baukulturpreis der Initiative Rodachtal für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz".
 
Eingang vorher/Eingang heuteBeim Vergleich der Fassade bei Erwerb des Anwesens...... mit dem heutigen Antlitz des Wohnhauses lässt sich der Kraftakt erahnen, der hinter Peter und Manuela Hofmann liegt.
Eingang vorher/Eingang heuteBeim Vergleich der Fassade bei Erwerb des Anwesens...... mit dem heutigen Antlitz des Wohnhauses lässt sich der Kraftakt erahnen, der hinter Peter und Manuela Hofmann liegt.
 

Der erste Baukulturkreis der Initiative Rodachtal geht an Manuela und Peter Hofmann. Honoriert wird die vorbildliche Rettung eines verfallenden Anwesens.

Ein modernes Einfamilienhaus im Neubaugebiet? Das war für Manuela und Peter Hofmann kein Thema, als sie sich vor fünf Jahren nach einem eigenen Domizil umschauten. Nur ein lebendiges, bereits "erprobtes" Haus kam für die Seßlacher infrage, die damals in der Altstadt zur Miete wohnten. Dort fanden sie auch das passende Objekt: ein verfallendes Wohnhaus mit Scheune in der Pfarrgasse. Nachdem die Hofmanns das Anwesen Anfang 2012 ersteigern konnten, sanierte Peter Hofmann das einstige Ackerbürgerhaus behutsam und verwandelte den ungepflegten Innenhof samt maroder Scheune in eine blühende Oase mitten in der Stadt. Für die vorbildliche Instandsetzung erhalten die Hofmanns nun den neugeschaffenen Baukulturpreis der Initiative Rodachtal, für herausragende Bauten in der Kategorie "Bestehende Bausubstanz". Bereits 2015 wurden die Bauherren für ihre Leistung von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle in München mit der Bayerischen Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet.
Seit Jahren bemüht sich die Initiative Rodachtal in ihren Mitgliedskommunen die Innenentwicklung voran zu bringen und Leerstände zu beseitigen. Nun möchte die interkommunale Allianz mit dem neuen Preis laut Ausschreibung "das Bewusstsein für Baukultur und historische Baumaterialien stärken". Manuela und Peter Hofmann sind als erste Preisträger prädestiniert: Sichtbar gestalteten sie ihr historisches Ackerbürgerhaus im Einklang mit der lokalen Bautradition um, ohne auf modernen Wohnkomfort verzichten zu müssen. Indem sie, noch dazu an prominenter Stelle, einen Leerstand vor dem Verfall bewahrten und damit die Altstadt aufwerteten, lokale Handwerker beschäftigten sowie regionaltypische Bauelemente, Details und Materialien verwendeten, erfüllten die Bauherren die ersten Kriterien des Baukulturpreises. Ferner sanierten sie den Altbau innen energetisch (mit mineralischem Dämmputz) und schufen vom Hof her mittels Rampe einen barrierefreien Zugang.


Einzige Interessenten

Als die Hofmanns im Frühjahr 2012 das 800 Quadratmeter große Grundstück samt zwei Wohnhäusern für nur 25 000 Euro ersteigerten, ahnten die Ehepartner bereits, dass eine Menge Arbeit vor ihnen liegen würde. Nicht zufällig gaben nur sie ein Gebot ab. Bedingung bei der Zwangsversteigerung war zudem, dass sie beide Häuser zusammen erwerben mussten. Das von den Neu-Besitzern als Wohnhaus erkorene "Sonnenhaus", in unmittelbarer Nachbarschaft des Pfarrhauses, war 1952 zuletzt renoviert worden. Wie das Gebäude war das Anwesen völlig zugemüllt. "Wir mussten erst einmal 80 Kubikmeter Unrat entfernen", erinnert sich die 47-Jährige. Trotzdem ist gelernte Krankenschwester noch heute überzeugt: "Mitten in der Stadt so einen Flecken zu bekommen war ein Glücksfall!"
Mit Hilfe von Familienangehörigen und Freunden machten sich die Hofmanns ans Aufräumen. Dann begann der Hausherr, ein gelernter Schreiner, mit den notwendigen Holz-, Putzer- und Malerarbeiten. Unterstützt von lokalen Handwerkern wie Elektriker, Heizungsbauer und Zimmerer trieb Hofmann die Sanierung voran. Als begleitender Architekt steuerte Martin Burgsmüller gute Ideen bei. An Wochenenden und in den Abendstunden gelang es dem selbständigen Handwerker in nur anderthalb Jahren das stattliche Wohnhaus samt Scheune herzurichten. "Rund 6000 Arbeitsstunden sind dabei schon draufgegangen", schätzt er.
Hofmann bewies viel Sinn fürs Detail und Urtypische: Die Giebelseite der Außenfassade weist nach Reparatur des Fachwerks wieder die typisch-fränkische rautenförmige Struktur auf. Selbst das alte Zopfmuster fehlt nicht. Die rückseitige Fassade wurde mit Lärchenholz verschalt. Innen restaurierte der begeisterte Handwerker Treppen und Böden, wie die Solnhofener Platten im Eingang. Der für die Region übliche lange Flur blieb erhalten. Alte Balken legte der Hausherr, zum Beispiel in der Küche, wieder frei.
Da er fand, dass die beiden Gebäude "schon immer zusammengehörten", verband Hofmann sie mit einer Brücke aus Altholz. Über der Toreinfahrt wacht ein kleiner Drache. Für das Nachbarhaus reichte es vorerst nur zu kosmetischen Arbeiten: Nachdem es innen gesäubert wurde, erneuerte der 52-Jährige Dach und Fassade. "Viele kaufen sich ein Haus und wollen es verändern. Wir aber wollten den Charakter des Hauses bewahren", hebt der Schreiner hervor.
Die größte Herausforderung, so berichtet Hofmann, stellte die alte Scheune dar: "Weil sie stark einsturzgefährdet war, hatte ich Angst, dass jemandem darin etwas passiert." Trotz der vorliegenden Genehmigung zum Abriss bevorzugte er den behutsamen Rückbau. Die Backsteine fanden später als Pflastersteine, die Sandsteine als Sichtmauerwerk ihre neue Bestimmung. Überhaupt verwendete der Schreiner wieder, was an Material noch zu verwerten war: "Wegschmeißen kostet Geld", sagt Hofmann.
Mit dieser Einstellung gelang es den Eigentümern rasch sich das Vertrauen des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) zu erarbeiten. Dr. Martin Brandl, der den Umbau begleitete, beeindruckte besonders die "Visionsfähigkeit" des Bauherrn. Er sprach von einer dreifachen "Win-Win-Situation": "Ein Baudenkmal ist gerettet, das Ortsbild deutlich aufgewertet und Wohnraum für eine Familie in der Altstadt geschaffen."
Selbst drei Jahre nach Einzug ist die Umgestaltung für die Hofmanns längst nicht beendet. Viel Liebe hat das Ehepaar in die Gestaltung des Innenhofs investiert. An einer Seite hat der Schreiner einen historischen Wehrgang nachgebaut und mit Fenstermalereien versehen. "Jetzt komplettieren wir noch die Scheune", berichtet er. Und dann wartet noch das Nachbargebäude auf seine Renovierung. Dort könnten eines Tages die jetzt noch minderjährigen Töchter Leni (8 Jahre) und Lilly (6) einziehen. Von dem Preisgeld möchte sich die Familie jedoch erst einmal einen - wohlverdienten - Urlaub gönnen.